NASCAR Bristol: Denny Hamlin triumphiert nach Reifenproblemen

Extrem hoher Reifenverschleiß bei Rückkehr des Bristol-Frühjahrsrennens auf den Betonbelag: 54 Führungswechsel - Denny Hamlin siegt nach Dominanz von Ty Gibbs

(Motorsport-Total.com) - Auf dem Bristol Motor Speedway ist am Sonntag ein von extrem hohem Reifenverschleiß gekennzeichnetes Rennen der NASCAR-Topliga mit dem ersten Saisonsieg 2024 für Denny Hamlin (Gibbs-Toyota) zu Ende gegangen. Dominiert hatte über weite Strecke Hamlins junger Gibbs-Teamkollege Ty Gibbs. Zum ungünstigsten Zeitpunkt, nämlich im letzten Rennsegment, erlitt aber auch er einen der zahlreichen Reifenschäden. (Fotos: NASCAR in Bristol)

Titel-Bild zur News: Denny Hamlin

Erster Saisonsieg 2024 für Denny Hamlin (Gibbs-Toyota) Zoom

Das Food City 500 auf dem Bristol Motor Speedway war nach 2020 erstmals wieder ein Bristol-Frühjahrsrennen der NASCAR-Topliga, das auf dem Betonbelag stattfand. Damals, im Coronajahr 2020, wurde aufgrund der Zwangspause im Rennkalender erst Ende Mai in Bristol gefahren.

In den drei folgenden Jahren (2021 bis 2023) gab es für das Frühjahrsrennen auf dem stark überhöhten Halbmeilen-Oval das Experiment des Dirt-Track-Rennens, welches aber letztlich nicht den erhofften Anklang fand.

Hoher Reifenverschleiß sorgt für 54 Führungswechsel

Bei der Rückkehr auf den Betonbelag (der im Herbst ohnehin seit Jahrzehnten befahren wird) standen die Reifen im Mittelpunkt. Denn die Pneus vom exklusiven NASCAR-Reifenlieferanten Goodyear verschlissen stärker und schneller als erwartet. Laut Goodyear-Rennchef Greg Stucker kam dieselbe Konstruktion und Mischung der Reifen zum Einsatz wie im Bristol-Herbstrennen 2023. Damals gab es derartige Probleme nicht.

Die Folge des hohen Reifenverschleiß am Sonntag waren die meisten Führungswechsel, die jemals in einem Short-Track-Rennen der höchsten NASCAR-Liga notiert wurden, nämlich 54. Damit hat man die alte Rekordmarke - aufgestellt mit 40 Führungswechseln im April 1991 in Bristol (damals noch auf Asphalt) - um 14 übertroffen. Viele Fahrer und Teams waren trotzdem nicht happy.

NASCAR reagierte auf die unerwarteten Reifenprobleme insofern, dass man jedem Fahrer für das Rennen kurzerhand einen Reifensatz mehr zugestand als ursprünglich vorgesehen. Diese Entscheidung wurde bei Halbzeit der 500-Runden-Distanz getroffen. Denny Hamlin teilte sich die stark abbauenden Reifen letztlich am besten ein. Er gewann das Rennen vor Gibbs-Teamkollege Martin Truex Jr. und vor Brad Keselowski (RFK-Ford). (Ergebnis: NASCAR in Bristol)

Das Qualifying am Samstag endete mit Q2-Bestzeit für Ryan Blaney (Penske-Ford). Der amtierende NASCAR-Champion eroberte damit seine erste Pole in dieser Saison. Beim Start des Rennens am Sonntag hielt Blaney zunächst die Führung, verlor sie aber nach wenigen Runden an Josh Berry (Stewart/Haas-Ford).

Berry wiederum wurde nach wenigen Runden als Spitzenreiter abgelöst von Denny Hamlin. Beim Restart nach dem ersten Boxenstopp-Durchgang kamen sich im Führungsduell die 23XI-Teamkollegen Bubba Wallace und Tyler Reddick gegenseitig in die Quere.

Reddick, der als einziger nicht an der Box gewesen war, bezahlte die Berührung mit einem Dreher. In diesen ersten Zwischenfall verwickelt wurden unter anderem alle drei Spire-Piloten: Corey LaJoie, Zane Smith und Carson Hocevar.

Zwei Stage-Siege für Ty Gibbs

Die ersten zwei Rennsegmente (Stage 1 und Stage 2) umfassten jeweils 125 Runden. Im ersten Segment, das von vier Gelbphasen gekennzeichnet war, setzte sich Ty Gibbs (Gibbs-Toyota) durch. Er sah die erste Stage-Flagge vor Kyle Larson (Hendrick-Chevrolet) und Chris Buescher (RFK-Ford).

Um die Führung kämpfte abgesehen von Denny Hamlin und Ryan Blaney auch Kyle Busch (Childress-Chevrolet), bekam aber auf einem langen Green-Flag-Run genau wie Hamlin Probleme mit den Reifen. Mit einem Dreher nach Reifenschaden sorgte Busch dafür, dass Stage 1 unter Gelb zu Ende ging.

Im zweiten Segment waren alle bemüht, die Reifen nicht zu stark zu beanspruchen. Die Folge waren zahlreiche Führungswechsel, weil es wieder einen langen Green-Flag-Run gab. Während der achtmalige Bristol-Sieger Kyle Busch auch in diesem zweiten Rennsegment einen Dreher hinlegte, sorgte Ty Gibbs für die Show.

Goodyear-Reifen

Mit derartigem Verschleiß der Goodyear-Reifen hatte niemand gerechnet Zoom

Nach einer Strafe aufgrund eines Regelverstoßes beim Boxenstopp fuhr der Enkel von Joe Gibbs vom Ende der Führungsrunde am beinahe kompletten Feld vorbei bis an die dritte Position nach vorn. Die Führung zurück holte er sich nach der nächsten Gelbphase mit frischen Reifen. Und so hatte Ty Gibbs auch in diesem Segment die Oberhand. Die Stage-2-Flagge sah er vor Brad Keselowski und Joey Logano (Penske-Ford).

Später Reifenschaden bei Ty Gibbs - Denny Hamlin gewinnt

Die übrigen 250 Runden des 500-Runden-Rennens entfielen auf das dritte Rennsegment. In diesem erwischte es dann auch den bis dahin dominanten Ty Gibbs mit einem Reifenschaden. Das Kommando übernahm Gibbs-Teamkollege Denny Hamlin.

Hamlin führte bis es mangels Gelbphase einen Durchgang Green-Flag-Stops gab. Und auch nach diesem Boxenstopp-Durchgang, als keine 50 Runden mehr zu fahren waren, lag Hamlin weiterhin in Front. Im dichten Überrundungsverkehr kam ein weiterer Gibbs-Pilot, nämlich Martin Truex Jr., Hamlin bedrohlich nahe. Letztlich aber änderte sich nichts mehr.

So fuhr Denny Hamlin, der im September 2023 das Playoff-Rennen in Bristol gewonnen hatte, einen weiteren Sieg auf dem Halbmeilen-Oval ein. Martin Truex Jr. sorgte als Zweiter für einen Doppelerfolg für Joe Gibbs Racing. Für ihren lange Zeit ganz vorne gelegenen Teamkollegen Ty Gibbs wurde es nach dem späten Reifenschaden nicht mehr als P9.


NASCAR 2024: Bristol

Die Highlights von Rennen 5 von 36 der NASCAR Cup Series 2024, dem Food City 500 auf dem Bristol Motor Speedway!

Am kommenden Sonntag (24. März) steht das erste von fünf Rundkurs-Rennen im NASCAR Cup-Kalender 2024 auf dem Programm, nämlich auf dem Circuit of The Americas in Austin. Kamui Kobayashi fährt dort einen dritten 23XI-Toyota (Startnummer 50). Für den Japaner wird es das zweite Rennen in der NASCAR-Topliga nach dem Rundkurs-Rennen in Indianapolis 2023.

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