Alvaro Bautista nur auf P22: "Gefühl war nicht so wie beim Misano-Test"

Superbike-Weltmeister Alvaro Bautista erlebt einen holprigen Start ins MotoGP-Wochenende: Auf die Spitze verliert der WSBK-Champion mehr als 2,5 Sekunden

(Motorsport-Total.com) - Der MotoGP-Trainingsauftakt in Malaysia verlief für Superbike-Weltmeister Alvaro Bautista ernüchternd. Der Gaststarter beendete sowohl das FT1 als Freitagmorgen als auch Training am Freitagnachmittag auf der 22. und somit vorletzten Position.

Titel-Bild zur News: Alvaro Bautista

Alvaro Bautista beendete den Freitag auf der vorletzten Position Zoom

Im FT1 umrundete Bautista den Sepang International Circuit in 2:02.516 Minuten und verlor damit gut drei Sekunden auf auf Ducati-Markenkollege Jorge Martin, der sich die Bestzeit sicherte.

In der zweiten Session steigerte sich Bautista und kam auf 2:00.370 Minuten, lag aber weiterhin weit zurück. Zur Tages-Bestzeit von Alex Marquez (Gresini-Ducati) fehlten 2,547 Sekunden.

Warum Alvaro Bautista am Freitag so weit zurücklag

Bautista gestand nach den beiden Freitags-Sessions, dass er sich nicht wohlfühlt auf der Desmosedici. Das Gefühl sei nicht mit dem zu vergleichen, das er bei den Testfahrten in Misano hatte. Ein Grund dafür sind die unterschiedlichen Gripverhältnisse. In Sepang ist der Belag rutschiger als in Misano.

Bei der Abstimmung der Ducati Desmosedici musste Bautistas Crew einige Anpassungen vornehmen. "Wir haben zu Beginn die Basis-Abstimmung von Ducati verwendet. Das Motorrad war für mich zu hart. Vielleicht lag es auch daran, weil ich nicht hart attackierte", grübelt Bautista.

Alvaro Bautista

Alvaro Bautista muss seinen Fahrstil an das MotoGP-Bike anpassen Zoom

"Wir mussten für die zweite Session am Nachmittag einige Änderungen vornehmen und konnten uns verbessern. Mein Gefühl war auch besser. Die Rundenzeit war fast zwei Sekunden schneller. Das zeigt, dass wir einen Schritt nach vorn machen konnten", freut sich der Spanier über die Fortschritte.

Kein gutes Gefühl für die Ducati Desmosedici

Perfekt war die Abstimmung aber noch nicht. "Ich fühle mich aber noch nicht besonders wohl auf dem Motorrad", gesteht der WSBK-Champion. "Wir müssen am Samstag einen weiteren Schritt machen. Ich hoffe, dass ich ein besseres Gefühl aufbauen kann."

Alvaro Bautista

Alvaro Bautista hofft auf weitere Verbesserungen am Samstag Zoom

Unzufrieden war Bautista mit dem Tag nicht, auch wenn er sich wohl etwas mehr vorgenommen hatte. "Ich kann sagen, dass es mir heute Spaß gemacht hat. Ich bin happy", bemerkt der 38-jährige Routinier.

Große Unterschiede zur Panigale V4R aus der Superbike-WM

In der Saison 2018 absolvierte Bautista seine bisher letzte MotoGP-Saison. Seit 2019 tritt er in der Superbike-WM an und hat sich mittlerweile sehr gut auf die Ducati Panigale V4R und die Pirelli-Reifen eingestellt. Die Rückkehr zur steifen MotoGP-Maschine mit den Michelin-Reifen bereitet einige Schwierigkeiten.

Alvaro Bautista

Mit seiner Ducati Panigale V4R bildet Alvaro Bautista eine perfekte Verbindung Zoom

"Ich muss meinen Stil wieder auf diese Art von Motorrad umstellen", ist sich Bautista bewusst. "Es gibt große Unterschiede (zum Superbike). Ich testete nur in Misano. Das ist ein ganz anderer Kurs als der hier. Aber auch die Gripverhältnisse sind komplett anders. In Misano hat man viel mehr Grip. Dadurch ist alles viel einfacher."

"Wenn man weniger Grip hat, dann ist alles schwieriger. Das Gefühl war nicht so wie beim Misano-Test", berichtet Bautista. "Ich muss dieses Motorrad anders fahren als das Superbike. Ich kann den Hinterreifen nicht so stark beanspruchen wie mit dem Superbike. Das Superbike kann ich mit dem Heck steuern. Ich habe mehr Grip."


Fotos: MotoGP: Grand Prix von Malaysia (Sepang) 2023


"Wenn man hier versucht, das Motorrad mit dem Heck zu steuern, dann reißt die Haftung ab und man baut diese nie wieder auf. Das kostet viel Zeit. Es sind komplett unterschiedliche Fahrstile notwendig", schildert der zweimalige Superbike-Weltmeister.

Am Samstag möchte er den Rückstand auf die Spitze verringern. "Es ist wichtig, dass wir das Gefühl im dritten Training verbessern können, um dann im Qualifying eine gute Rundenzeit zu fahren. Ich freue mich auf das Sprintrennen. Trainings sind Trainings, aber ich fahre lieber Rennen", erklärt der MotoGP-Gaststarter.