DTM-Test Hockenheim: Bortolotti-Crash und AMG-Bestzeit vor Titel-Showdown

Letzter DTM-Test vor dem Saisonfinale: Wieso Mirko Bortolotti in eine Kollision verwickelt war, wer die Bestzeit fuhr und welche Cockpit-Überraschungen es gab

(Motorsport-Total.com) - Die DTM hat sich am Montag und am Dienstag bei zwei privaten Testtagen auf das Titelfinale in Hockenheim vorbereitet, das in eineinhalb Wochen (20. bis 22. Oktober - alle Infos zu TV-Zeiten, Stream etc.) über die Bühne geht. Und vor allem am ersten Tag gab es neben perfekten Bedingungen mit Temperaturen über 20 Grad reichlich Action, überraschende Fahrereinsätze - und einen Crash von Titelkandidat Mirko Bortolotti.

Titel-Bild zur News: Mirko Bortolotti

Die Vorbereitung auf die Titelentscheidung lief bei Bortolotti nicht ganz nach Plan Zoom

Der SSR-Lamborghini-Pilot, der in der Meisterschaft als Herausforderer von "Grello"-Porsche-Fahrer Thomas Preining zehn Punkte Rückstand hat, sorgte am Vormittag laut Informationen von Motorsport-Total.com für die einzige Rote Flagge des ersten Testtags.

Der Zwischenfall soll sich, wie Augenzeugen berichten, beim Anbremsen der zweiten Kurve zugetragen haben, weil ein "Audi-Fahrzeug überraschend stark verlangsamt" habe und Bortolotti die Kollision nicht mehr verhindern konnte. Bortolottis Bolide dürfte vor allem an der Front ordentlich ramponiert worden sein, denn der Italiener ging nach seinen 15 Runden in den vier Stunden am Vormittag nicht mehr auf die Strecke.

Bortolotti verliert nach Kollision Testzeit

In der vierstündigen Nachmittags-Session, die um 14 Uhr begann, wurde der Huracan GT3 Evo2 mit einer neuen Frontpartie versehen, wodurch diese nicht mehr im typischen SSR-Leuchtgrün zu sehen war, sondern mit einem ungewohnten Karbon-Look auffiel.

Trotz des anfänglichen Schreckens konnte Bortolotti aber in allen weiteren Sessions am Montag und am Dienstag ein ordentliches Rundenkontingent abspulen, weil sein Team nichts dem Zufall überließ und gleich beide Testtage gebucht hatte.

Wie insgesamt nur drei weitere Teams: Dabei handelt es sich - wenig überraschend - um das Manthey-EMA-Team von Porsche-Titelrivale Preining, die BMW-Truppe Schubert und Timo Bernhards Porsche-Rennstall.

Preining bei Test schneller als Bortolotti

Nur am Montag im DTM-Einsatz: die Mercedes-AMG-Teams Landgraf und Winward, das Ferrari-Team Emil Frey Racing, das Lamborghini-Team Grasser Racing und die Audi-Teams Abt und Engstler. Gar nicht vor Ort: das Porsche-Team Toksport WRT, das BMW-Team Project 1, das Audi-Team Attempto und das Mercedes-Team HRT.

Manthey-EMA-Pilot Thomas Preining war übrigens an beiden Tagen schneller als Bortolotti, auch wenn das keine große Bedeutung hat, da noch nicht mal die Balance of Performance bekannt ist: Am Montag kam der Österreicher auf 1:37.328, am Dienstag verbesserte er sich auf 1:37.252. Noch schneller war allerdings Manthey-EMA-Teamkollege Dennis Olsen, der am Montag 1:37.204 gefahren war. (ANZEIGE: Jetzt in unserem Fanshop DTM-Fanartikel für das Saisonfinale 2023 kaufen)

Bortolotti fuhr am Montag als persönliche Bestzeit eine 1:37.541. Am Dienstag verbesserte er sich auf 1:37.367. Deutlich langsamer war Abt-Audi-Pilot Ricardo Feller, der als Dritter in der Meisterschaft mit 31 Punkten Rückstand ebenfalls noch Titelchancen hat. Er testete nur am Montag und kam auf 1:37.844.

Engel fährt AMG-Bestzeit vor Rast

Weil die Strecke für dieses Jahr neu asphaltiert wurde, sind die Zeiten schneller als 2022, als im ADAC GT Masters selbst im Qualifying kaum jemand die 1:38er-Marke knackte. Dass die DTM im Vorjahr im Qualifying 1:36er-Zeiten fuhr, hat vor allem mit den Michelin-Reifen zu tun.

Für die absolute Bestzeit beider Testtage sorgte diesmal ein Mercedes-AMG-Pilot: Landgraf-Mann Maro Engel, der mit der Titelentscheidung nichts mehr zu tun hat, nutzte am Montagabend kurz vor der Zielflagge um 18:00 Uhr die sinkenden Temperaturen zu einer 1:37.189 und war damit um drei Tausendstel schneller als Schubert-BMW-Pilot Rene Rast, der seine Zeit am Vormittag gefahren war.

Schubert-Teamkollege Sheldon van der Linde, der noch theoretische Chancen auf den Titel hat, testete wider Erwarten nicht, sondern blieb am Sonntag nach dem Acht-Stunden-Rennen von Indianapolis, das zur Intercontinental GT-Challenge (IGTC) zählt, in den USA. Der BMW-Werksfahrer wird kommendes Wochenende beim Petit Le Mans in Road Atlanta im LMDh-Boliden sitzen.

Engelhart überrascht im Grasser-Lamborghini

Ganz im Gegensatz zu Christian Engelhart, der nach dem Rennen in Indianapolis eine überraschende Testchance beim Lamborghini-Team Grasser erhielt, seinen Flug auf Frankfurt umbuchte und sich den Boliden mit der #19 am Montag mit Stammfahrer Clemens Schmid teilte.

Da der Porsche-Vertragsfahrer auch die Freigabe des Herstellers erhielt, darf er sich nun hervorragende Chancen auf einen Grasser-Einsatz im Auto mit der #19 in Hockenheim statt Andrea Caldarelli machen, zumal er beim Test auch schneller war als Schmid.

Weitere Cockpit-Überraschungen beim Test? Das Bernhard-Team, das beide Testtage nutzte, musste am Montag zwar auf Laurin Heinrich verzichten, weil dieser ebenfalls in den USA gefahren war, dafür teilten sich den Porsche von Ayhancan Güven gleich drei Piloten.

Buus und Pereira werden mit Porsche-Testchance belohnt

Neben dem türkischen Stammfahrer, der als Referenz diente, kamen mit dem Dänen Bastian Buus und dem portugiesisch-stämmigen Luxemburger Dylan Pereira der aktuelle und der letztjährige Porsche-Supercup-Champion zum Einsatz.

Beide lieferten beim Test - eine Belohnung von Porsche für die Titel - ordentliche Zeiten ab. Pereira fand in seinen rund 30 Runden in der Nachmittagshitze, die sich negativ auf die Motorleistung auswirkt, die ungünstigsten Bedingungen vor.

Dylan Pereira

Bernhard-Aufgebot (v.l.n.r.): L. Heinrich, B. Buus, D. Pereira und A. Güven Zoom

Zudem musste er das Set-up des 911 GT3 R erst an seinen Fahrstil anpassen. "Dann war das Auto für mich einfacher zu fahren, und ich konnte im Longrun die gleichen Zeiten fahren wie Ayhancan Güven, war auf seinem Niveau", zeigt er sich mit dem Test im Gespräch mit Motorsport-Total.com zufrieden. "Das zeigt, dass ich in einen Werkskader gehöre, am besten schon nächstes Jahr. Und dafür pushe ich."

Am Dienstag teilte sich beim Bernhard-Team Heinrich sein Auto mit der 28-jährigen tschechischen LMP3-Pilotin Gabriela Jilkova, die ihren ersten GT3-Test absolvierte.

DTM-Testzeiten Hockenheim (Montag):

1. Maro Engel (Landgraf-Mercedes) 1:37.189 (114 Rd.)
2. Rene Rast (Schubert-BMW) 1:37.192 (113)
3. Dennis Olsen (Manthey-EMA-Porsche) 1:37.204 (102)
4. Lucas Auer (Winward-Mercedes) 1:37.210 (80)
5. Thomas Preining (Manthey-EMA-Porsche) 1:37.328 (89)
6. David Schumacher (Winward-Mercedes) 1:37.445 (100)
7. Franck Perera (SSR-Lamborghini) 1:37.459 (90)
8. Ayhancan Güven*/Bastian Buus/Dylan Pereira (Bernhard-Porsche) 1:37.470 (141)
9. Mirko Bortolotti (SSR-Lamborghini) 1:37.541 (69)
10. Christian Engelhart*/Clemens Schmid (Grasser-Lamborghini) 1:37.712 (134)
11. Jack Aitken/Thierry Vermeulen (Emil-Frey-Ferrari) 1:37.726 (91)
12. Jusuf Owega (Landgraf-Mercedes) 1:37.748 (95)
13. Ricardo Feller (Abt-Audi) 1:37.844 (85)
14. Luca Engstler (Engstler-Audi) 1:37.944 (122)
15. Alessio Deledda (SSR-Lamborghini) 1:38.918 (114)

* fuhr schnellste Zeit

DTM-Testzeiten Hockenheim (Dienstag):

1. Thomas Preining (Manthey-EMA-Porsche) 1:37.252 (117 Rd.)
2. Dennis Olsen (Manthey-EMA-Porsche) 1:37.291 (124)
3. Rene Rast (Schubert-BMW) 1:37.334 (96)
4. Mirko Bortolotti (SSR-Lamborghini) 1:37.376 (93)
5. Franck Perera (SSR-Lamborghini) 1:37.488 (80)
6. Laurin Heinrich/Gabriela Jilkova (Bernhard-Porsche) 1:37.677 (117)
7. Alessio Deledda (SSR-Lamborghini) 1:38.124 (9)

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