• 27.10.2017 10:54

  • von Roman Wittemeier

Legenden im Audi TT Cup: "So geht Motorsport!"

Tom Kristensen, Frank Biela, Marco Werner, Strietzel Stuck und Co. sorgen im "Race of Legends" zum Abschluss des Audi TT Cups für Begeisterung: Vollgas ohne Taktik

(Motorsport-Total.com) - Die DTM wird sich in den kommenden Jahren ein neues Rahmenprogramm aufbauen müssen. Die Formel 3 soll in absehbarer Zukunft in die Formel-1-Wochenenden integriert werden, der Porsche-Carrera-Cup wandert womöglich zum ADAC-GT-Masters ab und der Audi Sport TT Cup wird im kommenden Jahr nicht fortgesetzt. Dabei hatte vor allem der Markenpokal aus Ingolstadt am DTM-Wochenende in Hockenheim noch einmal für große Begeisterung gesorgt.

Titel-Bild zur News: Stippler, Biela und Kristensen

Das ging nicht lange gut: Kurz nach dem Start kegelte es drei Autos raus Zoom

Das letzte Rennen des Audi Sport TT Cup wurde als "Race of Legends" direkt vor dem spannenden Finale der DTM ausgetragen. Die Zuschauer waren sich einig: Die Wartezeit auf den Showdown hätte kaum unterhaltsamer gefüllt werden können. Die Erfahrung von unter anderem 31 Le-Mans-Siegen in den 16 Fahrzeugen, viele Haudegen mit schwerem Gasfuß am Steuer. Und es gab reichlich Lackaustausch. Gleich beim Start schupste Filipe Albuquerque den starken Qualifyer Frank Biela in Tom Kristensen, der daraufhin meilenweit rückwärts über den Parcours rollte.

"Schade, dass ich nicht lange mitfahren konnte, weil ich von Ton Kristensen getroffen wurde. Aber der graue Däne konnte auch nichts dafür, weil ihn Filipe angekickt hatte", sagt Biela nach seinem nur kurzen Renneinsatz. "Das Rennen war von außen großartig zu sehen, ein Heidenspaß. Ich wäre gern vorne mitgefahren. Ich bin froh, dass ich im Qualifying so weit vorne war. Es hätte sogar die Pole sein können. Nicht schlecht für einen alten, dicken Raucher, oder?"

"Ein großer Spaß", bilanziert Audi-Sportchef Dieter Gass. "Wie die es sich alle gegeben haben, war eine echte Freude. Wenn ich sehe, was da alles abging, dann hätten wir vorher vielleicht doch eine Art Strategiemeeting machen sollen!" Genau dieses Fehlen jeglicher Ansagen hat den Event zu solch einem Erfolg werden lassen. "So muss Racing sein! Einfach frei von Zwängen und mit gleichen Mitteln", fasst Marcel Fässler zusammen.

"Es war super hart, vor allem gegen Lucas und Lucas. Das war in jeder Bremszone nebeneinander auf der letzten Rille. Es gab Kontakte ohne Ende, aber immer mit der Gewissheit, dass keiner ganz doll abfliegen wird. Selten so viel Spaß gehabt", so der Schweizer. Lucas Luhr war nach einem mäßigen Qualifying ebenso durch das Feld nach vorn gepflügt wie Lucas di Grassi, der sich einzig dem Rennsieger Frank Stippler geschlagen geben musste.


Das Race of Legends in voller Länge

"War geil, oder? Einfach toll zu sehen, wie diese Typen alles geben und die Freude daran sichtbar wird. Und dann am Ende ein Duell Ickx gegen Stuck - das hatte schon was", drückt Audi-Kundensport-Chef Chris Reinke seine Freude am Legendenrennen aus. DTM-Pilot Mike Rockenfeller konnte sich kurz vor dem Start des Finales nicht vom TV-Schirm lösen: "Es ist einfach jeder voll gefahren und jeder hat um jede Position gekämpft, völlig frei von taktischen Dingen. So etwas wollen wir auch!"