Erste WTCC-Bestzeit für Loeb, Coronel crasht

Zwei Premieren in der WTCC-Saison 2014: Sebastien Loeb (Citroen) ist im ersten Training zur Bestzeit gefahren, Tom Coronel (Chevrvolet) sorgte für den ersten Crash

(Motorsport-Total.com) - Das erste Freie Training der WTCC beim Saisonauftakt in Marrakesch verlief deutlich ereignisreicher als der gestrige Test. Die Fahrer tasteten sich auf dem Stadtkurs mir den neuen TC1-Autos an das Limi heran. Tom Coronel (ROAL-Chevrolet) ging sogar darüber hinaus und sorgte gut drei Minuten vor dem Ende der halbstündigen Session für den ersten Crash der WTCC-Saison 2014, der zum vorzeitigen Abbruch des Trainings führte. Die Bestzeit sicherte sich am Samstagmorgen WTCC-Neueinsteiger Sebastien Loeb (Citroen).

Titel-Bild zur News: Sebastien Loeb

Sebastien Loeb kam mit den Randsteinen in Marrakesch besser klar als Tom Coronel... Zoom

Der neunmalige Rallye-Weltmeister fuhr bei sonnigen und trockenen Bedingungen und mit 20 Grad Celsius vergleichsweise kühlen Temperaturen eine Zeit von 1:43.427 Minuten. Dies ist die schnellste Zeit, die jemals von einem WTCC-Auto auf dem Kurs von Marrakesch gefahren wurde. Loeb hatte sich früh in der Session an die Spitze der Zeitenliste gefahren, ehe er von seinem Teamkollegen Yvan Muller abgelöst wurde. Loeb konterte jedoch und verwies den amtierenden Weltmeister mit einem Rückstand von 0,227 Sekunden auf Position drei. "Es war okay, wir haben ein gutes Setup für das Auto gefunden", kommentierte Loeb das Training.

Auf Platz drei kam mit einem Rückstand von 1,456 Sekunden Coronel. Dieses Ergebnis wurde aber von dem Unfall kurz vor Ende des Trainings überschattet. Der Niederländer hatte am Ausgang der dritten Schikane mit dem rechten Hinterrad die Mauer touchiert, worauf hin die Radaufhängung brach. Anschließend streifte Coronel auch noch mit der linken Fahrzeugseite die Mauer, eh sich sein Cruze schließlich drehte und mit der Fahrzeugfront leicht in die Mauer einschlug. Somit wartet bis zum Beginn des zweiten Freien Trainings (12.15 Uhr MESZ) einige Arbeit auf die ROAL-Mechaniker.

Honda auch am Samstagmorgen mit Rückstand

Zahlreiche Piloten riskierten am Samstagmorgen mehr als noch am Freitag und versuchten, in den Schikanen stärker über die Randsteine zu fahren. Nicht immer waren diese Versuche erfolgreich. So zeigte auch das Fahrzeug von Muller an der rechten Seite "Kampfspuren". Einige Verbremser vor den Schikanen, unter anderem von Gianni Morbidelli (Münnich-Chevrolet), Rob Huff (Lada) und Hugo Valente (Campos-Chevrolet) endeten jedoch harmlos.

Waren gestern die drei Citroen-Werksfahrer noch geschlossen an die Spitze des Feldes gefahren, so fiel Jose-Maria Lopez heute aus dem Trio heraus. Der Argentinier stand lange an der Box, wobei an der rechten Vorderradaufhängung gearbeitet wurde. Nach insgesamt nur fünf Runden platzierte sich Lopez auf Gesamtrang acht (+ 1,845 Sekuden).

Eine kompakte Leistung lieferten die Chevrolet Cruze der Teams ROAL und Campos ab. Hinter Coronel fuhren Valente, Tom Chilton und WTCC-Neuling Dusan Borkovic geschlossen auf die Ränge vier bis sechs. Die vier Piloten waren dabei um weniger als zwei Zehntelsekunden voneinander getrennt. Vor allem für den ehemaligen Bergfahrer Borkovic, der wenig Erfahrung auf der Rundstrecke hat, war dies eine beeindruckende Leistung.

Engstler in der TC2 klar der Schnellste

Franz Engstler

Franz Engstler ist in der TC2-Klasse klar an der Spitze Zoom

Nicht richtig in Fahrt kommen weiterhin die Honda Civic. Schnellster Honda-Pilot war Lokalmatador Mehdi Bennani (Proteam) auf Rang sieben (+1,820 Sekunden). Der Marokkaner war damit in einem sehr eng beieinander liegenden Mittelfeld 0,079 Sekunden schneller als Werksfahrer Tiago Monteiro auf Platz 10. Hinter dem Portugiesen, der fünf Minuten vor Ende des Trainings mit rauchenden Vorderradbremsen am Ausgang der Boxengasse anhielt, platzierten sich Norbert Michelisz (Zengö) und Gabriele Tarquini im zweiten Werks-Civic.

Die beiden Piloten des Münnich-Teams hatte im ersten Freien Training noch einen Rückstand auf ihre Markenkollegen in den Chevrolet Cruze. Morbidelli fuhr nach seinem Verbremser noch auf Rang neun (+ 1,860 Sekunden), sein Teamkollege Rene Münnich kam auf Position 13 (+ 2,749 Sekunden).


Fotos: WTCC-Saisonauftakt in Marrakesch


Problem hatte das Werksteam von Lada. Rob Huff und Michail Koslowskii belegten mit einem Rückstand von 2,870 beziehungsweise 4,492 Sekunden nur die Positionen 14 und 15. Ihr Teamkollege James Thompson kam insgesamt nur auf drei Runden und blieb ohne Zeit. Am Granta des Briten wurde eifrig am Motor gearbeitet.

In der TC2-Klasse war wie schon gestern beim Test Franz Engstler (Engstler-BMW) das Maß der Dinge. Mit einem Rückstand von 5,671 Sekunden blieb der Allgäuer heute erneut genau im vorhergesagten Rahmen von 1,2 bis 1,5 Sekunden Rückstand pro Kilometer. Die Konkurrenz in der Klasse der Vorjahresautos muss Engstler derzeit nicht fürchten. Petr Fulin (Campos-SEAT) lag 0,667 Sekunden hinter dem Deutschen zurück, dahinter folgten John Filippi (Campos-SEAT) und Pasquale Di Sabatino im zweiten Engstler-BMW.