Superbike-WM Donington: Kawasaki beherrscht den Freitag

Drei Kawasaki-Fahrer vor dem Ducati-Duo: Jonathan Rea hält Tom Sykes in Schach - Leon Haslam als Dritter die große Überraschung - Ducati hat etwas Rückstand

(Motorsport-Total.com) - Im Fahrerlager der Superbike-WM herrscht nach dem tragischen Tod von Nicky Hayden eine gedrückte Stimmung. Trotzdem geht das Leben weiter und am Freitag fanden im Donington Park (Großbritannien) die ersten beiden Freien Trainings für die sechste Saisonstation statt. Insgesamt sind 22 Fahrer dabei. Honda hat keinen Ersatzfahrer nominiert, Stefan Bradl ist an diesem Wochenende auf sich alleine gestellt. Leon Haslam kehrt aus der BSB zurück und fährt eine zweite Kawasaki des Puccetti-Teams. Der Brite Jake Dixon ist der zweite Wildcard-Starter und sitzt ebenfalls auf einer Ninja ZX-10R.

Titel-Bild zur News: Jonathan Rea

Jonathan Rea stürzte in FP1 und stellte später die Tagesbestzeit auf Zoom

Beide Trainings gingen bei Sonnenschein und perfekten Bedingungen über die Bühne. Kawasaki beherrschte die Szene. Am Vormittag stellte Weltmeister Jonathan Rea vor Tom Sykes die Bestzeit auf. Das Ducati-Duo Chaz Davies und Marco Melandri folgte mit wenigen Zehnteln Rückstand dahinter auf den Plätzen drei und vier. Am Nachmittag zeigte sich das gleiche Bild, obwohl sich die Fahrer schwer taten, die Zeiten bei höheren Temperaturen zu verbessern.

Nur sechs Fahrer in den Top 10 wurden am Nachmittag schneller. Dazu zählte auch Rea, der in FP2 mit 1:27.740 Minuten Bestzeit aufstellte. Wie immer präsentierte sich der Weltmeister stark und souverän, aber es gab auch zwei Missgeschicke. Schon früh in FP1 stürzte Rea in der Melbourne-Haarnadel und verpasste dadurch einige Trainingsminuten. Am Ende von FP2 verbremste er sich erneut an dieser Stelle und fuhr geradeaus ins Kiesbett. Diesmal blieb Rea sitzen. Seine Longruns waren insgesamt wieder beeindruckend.

Platz zwei ging an Sykes (+0,122 Sekunden), der seit 2013 in Donington ungeschlagen ist und seinen fünften Doppelsieg hintereinander anpeilt. Rang drei ging überraschend an Wildcard-Starter Haslam. Davies fehlte eine knappe halbe Sekunde auf die Spitze und belegte Platz fünf. Melandri ist in der kombinierten Zeitenliste Vierter. Der Italiener blieb in FP2 einen Tick über seiner Vormittagszeit. Am Freitag hatte Kawasaki klar die Oberhand über Ducati.

Prominente Namen in Superpole 1

Als erster Verfolger kristallisierte sich wie so oft Yamaha heraus. Alex Lowes und Michael van der Mark folgten auf den Plätzen sechs und sieben. Beiden unterliefen allerdings auch Schnitzer. Van der Mark flog am Vormittag in den Fogarty-Esses spektakulär per Highsider ab, blieb aber unverletzt. In FP2 stürzte Lowes in der Melbourne-Haarnadel, weil ihm das Vorderrad einklappte. Auch er blieb unverletzt.

Hinter dem Yamaha-Duo rundeten Lorenzo Savadori (Milwaukee-Aprilia), Leon Camier (MV Agusta) und Leandro Mercado (Ioda-Aprilia) die Top 10 der kombinierten Zeitenliste ab. Diese zehn Fahrer sind auch direkt für Superpole 2 qualifiziert. Mehrere prominente Namen müssen am Samstag in Superpole 1 versuchen, über die ersten beiden Plätze in SP2 zu kommen. Darunter sind Eugene Laverty (Milwaukee-Aprilia), Xavi Fores (Barni-Ducati) und Jordi Torres (Althea-BMW).

Stefan Bradl 17.

Bradl beendete den ersten Trainingstag mit 1,660 Sekunden Rückstand auf Platz 17. Zunächst musste der Deutsche die Strecke erst wieder kennenlernen. Bradl bestritt in Donington zwar schon zwei Rennen, aber das letzte Mal war 2009. Dann übersiedelte die Motorrad-WM nach Silverstone. Weit hinten war auch Randy Krummenacher zu finden, der in FP2 auch einmal stürzte. Als 19. stand der Schweizer klar im Schatten seines neuen Teamkollegen Haslam.


Fotos: Superbike-WM in Donington


Die Superpole beginnt am Samstag um 12:00 Uhr MESZ. Anschließend geht das erste Rennen um 16:00 Uhr MESZ über die Bühne. Eine Stunde vor dem Start findet auf der Start/Zielgeraden ein Tribut für Nicky Hayden statt.