Superbike-WM Aragon: Rea Schnellster, Bradl Elfter

Jonathan Rea fährt auch am ersten Trainingstag in Aragon die schnellste Zeit - Stefan Bradl verpasst den Einzug in Superpole 2 um drei Tausendstelsekunden

(Motorsport-Total.com) - Weltmeister Jonathan Rea präsentiert sich auch beim Europa-Auftakt der Superbike-WM in Topform. Der Kawasaki-Fahrer stellte am Freitag im Motorland Aragon (Spanien) die Bestzeit auf und hielt damit das Ducati-Duo und seinen Teamkollegen Tom Sykes in Schach. Die beiden Deutschen schafften es nicht in die Top 10 und müssen am Samstag in Superpole 1 versuchen, sich für den zweiten Qualifying-Abschnitt zu qualifizieren. Stefan Bradl (Honda) verpasste als Elfer hauchdünn die Top 10. Markus Reiterberger (Althea-BMW) beendete den ersten Trainingstag an der 13. Stelle.

Titel-Bild zur News: Jonathan Rea

Trotz Regentropfen brannte Jonathan Rea die schnellste Runde in den Asphalt Zoom

Vor allem Chaz Davies musste am Freitag einen herben Rückschlag verdauen. Als am Vormittag die Boxengasse für das erste Freie Training öffnete und die Fahrer auf die Strecke fuhren, rauchte die Ducati Panigale des Briten. Davies kehrte zurück an die Box, wo seine Mechaniker die Verkleidung abschraubten und den Fehler suchten. Davies, der in Aragon mit fünf Siegen der erfolgreichste aktive Fahrer ist, saß fassungslos in einer Ecke. Am Ende konnte er noch eine Checkrunde fahren.

Am Nachmittag zogen dunkle Regenwolken über die Rennstrecke. Es fielen in den letzten 15 Minuten auch vereinzelt Regentropfen, doch die meisten Fahrer ließen sich davon nicht beirren. Weltmeister Rea zeigte, wie groß sein Selbstvertrauen ist. Während andere Fahrer wegen der Tropfen abdrehten, fuhr Rea mit 1:50,062 Minuten die schnellste Runde des Tages. Damit verwies der Brite noch Marco Melandri (Ducati) um 0,099 Sekunden auf den zweiten Platz.

Sykes beendete schließlich den Tag als Dritter, nachdem er über weite Strecken die Zeitenliste des Nachmittagstrainings angeführt hatte. Davies konnte im zweiten Training problemlosfahren und kam auf 21 Runden. Mit drei Zehntelsekunden Rückstand belegte der aktuelle WM-Zweite den vierten Platz. Diese vier Topfahrer konnten ihre persönlichen Bestzeiten vom Vormittag verbessern. Das gelang in den Top 10 nur die Hälfte der Fahrer.

Eugene Laverty wirft Stefan Bradl aus den Top 10

Yamaha-Mann Alex Lowes war als Fünfter wieder der erste Verfolger. Der Abstand des Briten betrug etwas mehr als eine halbe Sekunde, denn Lowes wurde am Nachmittag nicht schneller. Als es in der letzten Viertelstunde tröpfelte, brach er eine fliegende Runde in Kurve 12 ab und deutete dann auf sein Windschild, um den Streckenposten zu signalisieren, dass es regnet. Kurz nach dieser Szene fuhr Rea Tagesbestzeit. Der Regen hatte also noch keine Auswirkungen auf die Strecke.

Lokalmatador Xavi Fores (Barni-Ducati) bestätigte mit der sechstschnellsten Zeit seine derzeitige Form. Jordi Torres (Althea-BMW) landete auf dem siebten Platz. Torres stürzte zu Beginn des zweiten Trainings, konnte dann aber weiterfahren. Rang acht belegte Michael van der Mark mit der zweiten Yamaha. Dieses Trio wurde am Nachmittag nicht schneller. Dafür legte zum Schluss Eugene Laverty zu und brachte seine Milwaukee-Aprilia auf Platz neun. Die Top 10, die die direkte Qualifikation für Superpole 2 bedeuten, rundete Leandro Mercado mit der Ioda-Aprilia ab.

Das Honda-Duo verpasste knapp den Einzug in die Top 10. Bradl lag lange auf dem zehnten Platz, bis Laverty seine schnelle Runde aus dem Ärmel zauberte und den Deutschen auf Rang elf verdrängte. In den letzten zehn Minuten fuhr Bradl noch einmal auf die Strecke. Er startete keinen Angriff und kehrte zurück an die Box. Lediglich drei Tausendstel fehlten ihm auf die Mercado-Zeit. Teamkollege Nicky Hayden landete an der zwölften Stelle.

Der Rückstand von Reiterberger auf die Top 10 war deutlich größer. Sechs Zehntelsekunden hätten für Superpole 2 gefehlt. Außerdem war auch sein Rückstand von einer knappen Sekunde auf Teamkollege Torres beträchtlich. Der Schweizer Randy Krummenacher (Puccetti-Kawasaki) beendete den Freitag an der 17. Position. Superbike-Neuling Julian Simon, der bei Milwaukee für den verletzten Lorenzo Savadori einspringt, lag drei Sekunden zurück und wurde 19. Direkt nach dem zweiten Freien Training begann es in Aragon richtig zu regnen. Für die nächsten beiden Tage ist zumindest Bewölkung vorhergesagt.