Trucks in Bristol: Ryan Blaney bezwingt Kyle Busch

Nicht Kyle Busch, sondern Ryan Blaney macht mit dem Sieg beim Truck-Rennen den ersten Schritt auf dem Weg zum möglichen Triple auf dem Bristol Motor Speedway

(Motorsport-Total.com) - Kyle Busch und Ryan Blaney sind die beiden einzigen Piloten, die an diesem "Wochenende" die Rennen aller drei NASCAR-Klassen bestreiten. Auf dem Halbmeilen-Oval in Bristol nehmen sie sowohl die Events der Truck-Serie, als auch der Xfinity-Serie und des Sprint-Cup unter die Räder. Das Truck-Rennen ging - wie am August-Termin in Bristol üblich - bereits in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag über die Bühne. Dabei war es nicht Kyle Busch, sondern Ryan Blaney, der den ersten Schritt auf dem Weg zum möglichen Triple im NASCAR-Kolosseum machte.

Titel-Bild zur News: Kyle Busch, Ryan Blaney

Ryan Blaney behielt in Bristol trotz Strafe die Oberhand gegenüber Kyle Busch Zoom

Beim UNOH 200 startete Kyle Busch mit dem Toyota Tundra seines eigenen Teams Kyle Busch Motorsports zwar von der Pole-Position, doch am Ende war es Ryan Blaney im Ford F-150 von Brad Keselowski Racing, der in die Victory Lane einbog. Der 21-jährige Sohn von NASCAR-Routinier Dave Blaney machte es sich auf dem Weg zum Sieg alles andere als einfach. Für einen Frühstart beim ersten Restart in Runde 37 kassierte er eine Durchfahrtsstrafe, die ihn aus der Führungsrunde warf.

In der Schlussphase des auf 200 Runden angesetzten Rennens machte der junge Blaney Druck auf Spitzenreiter Matt Crafton (Thorsport-Toyota). Als Ty Dillon (NTS-Chevrolet) fünf Runden vor Schluss mit einem Dreher die letzte Gelbphase herausbrachte, war klar, dass es in die Verlängerung geht. Beim Green-White-Checkered-Restart knöpfte Blaney Crafton die Führung ab, doch aus der dritten Reihe stürmte Kyle Busch in Richtung Spitze. Bis auf Rang zwei kam der Polesetter und Bristol-Spezialist tatsächlich noch nach vorn, um Blaney abzufangen reichte es für ihn aber nicht mehr.

Frust für Langzeitspitzenreiter Cole Custer

"Das fühlt sich richtig gut an", jubelte Ryan Blaney nach seinem ersten Truck-Saisonsieg. "Ich saß in diesem Jahr viermal in diesem Truck war jedes Mal dicht davor, in die Victory Lane zu fahren. Dass es bei meinem letzten Start in diesem Jahr geklappt hat, bedeutet mir sehr viel - noch dazu, weil ich zwischenzeitlich eine Runde zurücklag und ich mich durch das Feld kämpfen musste."

Die meisten Führungsrunden krallte sich mit deren 111 der erst 17-jährige Cole Custer (JR-Chevrolet), doch eine Kollision beim Überrunden von Spencer Gallagher (GMS-Chevrolet/22.) brachte ihn 50 Runden vor Schluss um alle Chancen. Statt seinen dritten Truck-Sieg nach Loudon 2014 und Madison 2015 zu feiern, sprang für Custer unterm Strich nur Platz 16 heraus. Die letzten Rennrunden konnten erst nach einer 45-minütigen Unterbrechung aufgrund von Regenschauern absolviert werden. Was zunächst nach dem fünften Saisonsieg für Matt Crafton aussah, wurde schließlich der erste für Ryan Blaney knapp vor Kyle Busch.

Cole Custer

JR-Rookie Cole Custer wurde nach 111 Führungsrunden in einen Crash verwickelt Zoom

In der Gesamtwertung haben sich die Top 3 noch enger zusammengeschoben. Tyler Reddick, der seinen Keselowski-Ford nach dem Green-White-Checkered-Restart auf Platz acht ins Ziel brachte, liegt nun mit nur noch sechs Punkten Vorsprung auf Titelverteidiger Matt Crafton und sieben Punkten Vorsprung auf Erik Jones - den Rookie in Diensten von Kyle Busch Motorsports - an der Tabellenspitze. Jones wurde in Bristol Sechster, Crafton nach verpatztem letzten Restart nur Siebter.

Ryan Blaney jagt das Bristol-Triple

Beim Xfinity-Rennen, das in der Nacht von Freitag auf Samstag über die Bühne geht, ist Ryan Blaney der Vorjahressieger. Auch in diesem Jahr muss man ihn wieder auf der Rechnung haben, allein schon deshalb, weil er erneut den in der aktuellen Ownerwertung auf Platz eins liegenden Penske-Ford mit der Startnummer 22 steuert.

Ryan Blaney

Beim Xfinity-Rennen tritt Ryan Blaney Freitagnacht als Vorjahressieger an Zoom

Zum Bristol-Triple wäre es für den 21-Jährigen aber dann noch ein weiter Weg. Sollte er in der Nacht von Samstag auf Sonntag tatsächlich auch das Sprint-Cup-Rennen gewinnen, so wäre dies die mit Abstand größte Überraschung. In der NASCAR-Topliga greift Ryan Blaney für das Teilzeitteam der Wood Brothers ins Lenkrad.

Was die Truck-Serie angeht, so steht deren nächstes Rennen am Sonntag, den 30. August, auf dem Programm. Es handelt sich um das einzige Rundkurs-Rennen im Kalender. Gefahren wird im Canadian Tire Motorsports Park - besser bekannt unter der traditionellen Bezeichnung Mosport - in Bowmanville in der kanadischen Provinz Ontario.

Die Top 10 aus Bristol:

01. Ryan Blaney (Keselowski-Ford)
02. Kyle Busch (Busch-Toyota)
03. John Hunter Nemechek (Nemco-Chevrolet)
04. Daniel Hemric (NTS-Chevrolet)
05. Brandon Jones (GMS-Chevrolet)
06. Erik Jones (Busch-Toyota)
07. Matt Crafton (Thorsport-Toyota)
08. Tyler Reddick (Keselowski-Ford)
09. Johnny Sauter (Thorsport-Toyota)
10. Dalton Sargeant (Wauters-Toyota)

Die Top 10 der Gesamtwertung (14/23 Rennen):

01. Tyler Reddick - 550 Punkte
02. Matt Crafton - 544
03. Erik Jones - 543
04. Johnny Sauter - 497
05. Daniel Hemric - 460
06. Cameron Hayley - 451
07. Timothy Peters - 448
08. John Wes Townley - 447
09. Spencer Gallagher - 416
10. Ben Kennedy - 410