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Pramac

Italien

Porträt

(Stand: Ende 2023) Das ehemalige Team von Luis D'Antin ist seit 1999 in der Motorrad-WM präsent. D'Antin feierte unter dem Teamnamen Antena-3-Yamaha mit dem Japaner Norick Abe als Yamaha-Privatteam in den Jahren 1999 bis 2002 einige Podestplätze. Anfangs war D'Antin auch noch mit zwei Piloten in der 250er-WM vertreten.

2007 trat D'Antin mit einer Ducati-GP7-Kundenmaschine und Bridgestone-Reifen an, doch die im Vorfeld hohen Erwartungen konnten bei weitem nicht erfüllt werden. Vielen deutschen Fans ist das Team außerdem noch in schlechter Erinnerung: Wegen interner Unstimmigkeiten wurde Alex Hofmann mitten in der Saison 2007 entlassen.

2008 plante D'Antin einen Neustart: Als Fahrer wurden Toni Elias und Sylvain Guintoli verpflichtet, außerdem kam mit dem Telekommunikationsunternehmen Alice ein neuer Hauptsponsor an Bord. Doch die Erfolge blieben aus und Luis D'Antin musste sich nach Differenzen mitten in der Saison zurückziehen.

Nachdem der Geschäftsführer des Sponsors Pramac, Paolo Campinoti, das Ruder übernahm, konnte man zumindest mit Elias einige Achtungserfolge einfahren. Während sich der bisherige Hauptsponsor Alice am Ende der Saison 2008 zurückzog, trat Pramac als neuer Hauptsponsor und Namensgeber des Teams auf. Es erfolgte eine Neuausrichtung des Teams, das sich jetzt in erster Linie als Ducati-Junior-Team versteht.

Mit Mika Kallio und Niccolo Canepa wurden für die Saison 2009 konsequenterweise zwei junge Piloten verpflichtet. Kallio qualifizierte sich durch gute Leistungen für das Ducati-Werksteam, als man dort kurzfristigen Ersatz für den erkrankten Casey Stoner suchte. Nach dessen Rückkehr nahm der Finne wieder seinen angestammten Platz bei Pramac ein. Das Fahrerduo für die Saison 2010 bildeten Kallio und Aleix Espargaro, der in der vergangenen Saison Kallio erfolgreich bei Pramac vertrat, während dieser in der Werksmannschaft aushalf.

2011 kam Pramac vom Jugendkonzept wieder ab und verpflichtete zwei Routiniers: Loris Capirossi und Randy de Puniet sollten für regelmäßige Top-10-Ergebnisse sorgen. Doch daraus wurde nichts und für 2012 musste sich das Team notgedrungen verkleinern. In Hector Barbera, der bereits bei Aspar zwei Jahre auf der Kunden-Ducati hinter sich hatte, schickte Pramac 2012 lediglich einen Piloten ins Rennen. Erfolge blieben aber aus. Highlight war Startplatz drei in Mugello.

Für 2013 wurde das Konzept des Teams erneut überarbeitet. Die Zusammenarbeit mit Ducati wurde enger und Pramac erhielt Werksmaterial und Werksunterstützung. Als Fahrer wurden Rookie Andrea Iannone und Ben Spies engagiert. Spies fuhr verletzungsbedingt aber kaum und musste seine Karriere beenden. Ducati-Testfahrer Michele Pirro fuhr stattdessen einige Rennen für Pramac.

Auch 2014 fungierte Pramac als Satellitenteam von Ducati. Iannone saß weiterhin auf einem werksunterstützten Prototypen, allerdings wurde die Strategie für das zweite Motorrad neu ausgerichtet. Yonny Hernandez trat mit einer Ducati aus dem Vorjahr an. Eine ähnliche Strategie wurde auch 2015 verfolgt: Hernandez und Neuzugang Danilo Petrucci wurden mit Vorjahresmotorrädern an den Start geschickt, wobei Petrucci eine ältere Version bekam.

Im Laufe der Saison 2015 setzte sich Petrucci mehrmals in Szene und bekam das gleiche Motorrad wie Hernandez, der nicht überzeugen konnte. Erfolgserlebnis für das Team war Petruccis zweiter Platz im Regen von Silverstone. Für 2016 wurde die Zusammenarbeit mit Ducati noch enger, neben Petrucci wurde Scott Redding verpflichtet. Beide bekamen die 2015er Desmosedici.

Redding fuhr im Regenrennen von Assen als Dritter auf das Podest. Die Saison wurde auch vom internen Konkurrenzkampf zwischen den beiden Fahrern geprägt. Petrucci setzte sich durch und erhielt 2017 die aktuelle Ducati, während Redding mit dem 2016er-Modell fahren musste. Der Brite erlebte auch keine gute Saison, während Petrucci viermal auf dem Podium feiern durfte.

2018 fuhr Petrucci wieder mit dem gleichen Motorrad wie das Werksteam, aber er konnte nicht an seine Erfolge anknüpfen. Trotzdem wurde er für 2019 ins Werksteam befördert. Jack Miller fuhr in seiner ersten Saison mit Pramac dreimal in die erste Startreihe, einmal davon auf die Poleposition.

2019 trat Pramac mit Miller und Moto2-Champion Francesco Bagnaia an. Miller zeigte eine sehr konstante Saison und fuhr fünfmal auf das Podest. Bagnaia tat sich mit dem Vorjahresmodell schwer und verpasste klar den Titel Rookie des Jahres. 2020 eroberte Bagnaia einen Podestplatz, Miller schaffte es viermal auf das Podest.

2021 hatte Pramac mit Jorge Martin und Johann Zarco zwei neue Fahrer. Vor allem Martin setzte sich von Beginn an in Szene und stand bereits bei seinem zweiten Grand Prix auf dem Podest. In Österreich holte Martin den ersten MotoGP-Sieg für Pramac.

Es wurde das bisher erfolgreichste Jahr des Rennstalls. Zu dem Premierensieg eroberten beide Fahrer zusammengerechnet sieben weitere Podestplätze. Zarco war bester Fahrer eines Satellitenteams, Martin bester Rookie des Jahres und Pramac das beste Satellitenteam.

2022 konnte nicht ganz an diese Erfolge angeknüpft werden. Martin und Zarco eroberten sieben Polepositions und acht Podestplätze. Ein Sieg gelang nicht. Trotzdem war Pramac erneut das beste Satellitenteam im Feld.

2023 wurde zur bisher erfolgreichsten Saison. Martin gewann vier Grands Prix (und neun Sprints) und kämpfte bis zum Finale um den WM-Titel. Aber er unterlag Markenkollege Bagnaia. Zarco feierte in Australien seinen ersten Sieg. Pramac gewann erstmals die Teamwertung.