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LCR

Monaco

Porträt

(Stand: Ende 2023) Lucio Cecchinello begann 1996 seine Karriere als Teamchef. Nach einigen Jahren als Honda-Privatteam in der 125er-Weltmeisterschaft, feierte das Team im Jahr 1998 erste Erfolge. Damals fuhr der Italiener Cecchinello noch selbst und verpflichtete ein Jahr später den Japaner Nobby Ueda als zweiten Piloten für das Team. Nach und nach vergrößerte Cecchinello sein Team, das im Fürstentum Monaco beheimatet ist.

Im Jahr 2001 erfolgte der Umstieg auf Aprilia, ein Jahr später erweiterte LCR sein Engagement: In der 125er-Klasse startete Alex de Angelis an der Seite des Teamchefs und in der 250er-WM gingen David Checa und ein gewisser Casey Stoner erstmals für LCR an den Start. Stoner wurde 2003 in die Achtelliterklasse zurückversetzt, sein Platz bei den 250ern nahm Randy de Puniet ein. Insgesamt konnte das Team in diesem Jahr sechs Siege feiern. De Puniet gewann dreimal, Cecchinello zweimal und Stoner einmal. Am Ende der Saison beendete Cecchinello nach insgesamt 149 Grand-Prix-Starts und sieben Siegen seine Fahrerkarriere.

Anstelle des nun ausschließlich als Teamchef agierenden Cecchinello wurde Ex-Weltmeister Roberto Locatelli verpflichtet, der 2004 bei den 125ern zwei Siege für LCR erobert hatte. 2005 stieg das Team komplett in die Viertelliterklasse um. Locatelli und der von KTM zurückgekehrte Stoner bildeten das Fahrerduo. Für beide Fahrer war dies der zweite Versuch, in der 250er-WM Fuß zu fassen. Besonders der Australier tat sich in jener Saison hervor. Er gewann fünf Rennen und feierte als Vize-Champion seinen Durchbruch in der Weltmeisterschaft.

Im darauffolgenden Jahr wagte LCR gemeinsam mit Stoner den Aufstieg in die MotoGP, was mit einer Rückkehr zu Honda einherging. Seitdem startete man als Ein-Fahrer-Team auf einer Kunden-Honda in der Königsklasse - große Erfolge blieben aber zunächst aus. Lediglich zwei Podestplätze durch Stoner und de Puniet, der von 2008 bis 2010 wieder für LCR fuhr, sprangen in den ersten vier Jahren MotoGP heraus.

2011 setzte LCR auf die Dienste des ersten Moto2-Weltmeisters Toni Elias, dem unter anderem MotoGP-Vermarkter Dorna und Honda ein Comeback in der Eliteliga das Grand-Prix-Sports ermöglichen wollten. Doch Elias fand sich zu keinem Zeitpunkt mit der Honda RC212V sowie den Bridgestone-Reifen zurecht und fuhr der Konkurrenz meistens hinterher.

2012 sollte daher alles besser werden. Mit Stefan Bradl wurde erneut der amtierende Moto2-Champion verpflichtet und die ersten Testfahrten in Malaysia deuteten bereits an, dass LCR in diesem Jahr wieder häufiger ein Kandidat für die Top 10 sein würde. Bradl etablierte sich in seinem ersten Jahr in der Königsklasse und fuhr solide in die Top 10. Einen Podestplatz verfehlte der Deutsche allerdings.

Das holte er im Jahr 2013 nach: Bradl fuhr in Laguna Seca auf die Poleposition und wurde im Rennen Zweiter. Der erste Erfolg war in trockenen Tüchern. Anschließend konnte Bradl allerdings nicht an diese Leistung anknüpfen. 2014 war der Deutsche weiterhin der einzige Fahrer für LCR, doch Podestplätze blieben aus. Mit Saisonende trennte sich LCR von Bradl und ein neues Kapitel in der Teamgeschichte wurde aufgeschlagen.

2015 trat LCR erstmals mit zwei Fahrern in der MotoGP an. Cal Crutchlow übernahm die Honda RC213V von Bradl. Dazu fuhr Jack Miller, der direkt von der Moto3-Klasse kam, eine Honda RC213V-RS. Während Miller überzeugen konnte, blieb Crutchlow mit Ausnahme eines Podestplatzes hinter den Erwartungen zurück. Hinter den Kulissen gab es Probleme mit Sponsoren, weshalb LCR 2016 nur noch mit Crutchlow antreten konnte.

2016 gestaltete sich zunächst schwierig, Crutchlow stürzte mehrmals und schaffte in der ersten Saisonhälfte kaum gute Ergebnisse. Dank technischer Unterstützung von Honda begann im Sommer das Märchen. Crutchlow wurde am Sachsenring Zweiter und gewann dann im verregneten Brünn seinen ersten und den ersten Grand Prix für LCR. Auch in Silverstone wurde er Zweiter. In Phillip Island holte sich Crutchlow auf trockener Piste seinen zweiten Sieg. Es wurde schließlich das beste Jahr von LCR und den Briten in der Königsklasse.

An diese Erfolge konnte Crutchlow 2017 nicht anknüpfen, es blieb bei einem Podestplatz. Im Hintergrund schnürte Cecchinello ein neues Paket. Mit Unterstützung von Honda wurde das Team wieder auf zwei Startplätze erweitert. 2018 fuhr neben Crutchlow der Japaner Takaaki Nakagami, der als Rookie aber auf das Vorjahresmodell zurückgreifen musste. Anfang 2018 gewann Crutchlow seinen dritten Grand Prix, er musste die Saison aber vorzeitig wegen einer Verletzung beenden.

2019 wurde eine schwierige Saison. Siege blieben aus, Crutchlow stand dreimal auf dem Podest. Takaaki Nakagami beendete das Jahr wegen einer Schulteroperation vorzeitig. Die letzten drei Rennen bestritt Johann Zarco. 2020 wurde zur Abschiedssaison von Crutchlow, der auch von Verletzungen geplagt wurde. Nakagami machte einen Schritt und war regelmäßig in der Spitzengruppe dabei. Ein Podestplatz gelang beiden Fahrern nicht.

2021 war Alex Marquez der Teamkollege von Nakagami. Beide erlebten eine schwierige Saison und konnten nicht an ihre Ergebnisse von 2020 anknüpfen. Es gab wieder keinen Podestplatz für das Team. Und auch 2022 mischten beide LCR-Fahrer nicht im Spitzenfeld mit.

Für 2023 übernahm Alex Rins den Platz von Alex Marquez. Der ehemalige Suzuki-Fahrer triumphiert gleich im Frühling im Austin. Aber dann brach sich Rins in Mugello das rechte Schien- und Wadenbein und fiel lange aus. Er verabschiedete sich zu Yamaha. Seinen Platz übernahm Johann Zarco.