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KTM

Österreich

Porträt

(Stand: Ende 2023) KTM ist eine österreichische Motorradmarke, die seit dem Jahr 2012 der größte Motorradbauer Europas ist. Im Motorsport feierte KTM bei der Rallye Dakar und in der Motocross-Szene unzählige Erfolge. 2017 stand für den Hersteller mit dem MotoGP-Einstieg die größte Bewährungsprobe bevor. Doch KTM war schon seit einigen Jahren in der Motorrad-WM aktiv und feierte in den kleinen Klassen einige WM-Titel.

2003 stieg KTM in die 125er-Klasse ein und verpflichtete gleich den damals amtierenden Weltmeister Arnaud Vincent. Bald kam auch Mika Kallio hinzu und 2004 der spätere MotoGP-Champion Casey Stoner. Dem Australier gelang auch in Malaysia der erste Grand-Prix-Sieg. 2005 wurde für KTM die erfolgreichste Saison in der Achtelliterklasse. Mika Kallio, Gabor Talmacsi und Julian Simon konnten allesamt Rennen gewinnen. Der WM-Titel ging aber wegen Unstimmigkeiten zwischen Kallio und Talmacsi an Honda-Fahrer Tom Lüthi.

Außerdem brachte KTM in der Saison 2005 auch ein Motorrad in der 250er-Klasse an den Start. Anthony West holte einen Podestplatz. 2006 ging es ohne Talmacsi weiter, der für den nicht gewonnen WM-Titel verantwortlich gemacht wurde. Kallio war in der 125er-Klasse das Zugpferd, aber der Finne wurde wieder "nur" Vizeweltmeister. In der 250er-Klasse fuhr KTM mit zwei Fahrern, wobei Hiroshi Aoyama zwei Sieg holen konnte.

2007 starteten Kallio und Aoyama in der 125er-Klasse, beide gewannen je zwei Rennen, doch bei der Vergabe des WM-Titels spielten sie keine Rolle. In der 125er-Klasse trat KTM mit drei Fahrern an. Tomoyoshi Koyama holte einen Sieg und wurde WM-Dritter. 2008 blieb KTM in der kleinsten Klasse sieglos, Kallio gewann drei 250er-Rennen und schloss die Saison als WM-Dritter ab.

2009 trat KTM nur noch in der 125er-Klasse an. Neben Supertalent Marc Marquez bekam US-Boy Cameron Beaubier eine Chance. Beide erzielten aber keine großen Erfolge, Marquez stand einmal als Dritter auf dem Podest. Schließlich zog sich KTM Ende 2009 aus wirtschaftlichen Gründen aus der Weltmeisterschaft zurück. Nach drei Jahren Pause kehrten die Österreicher 2012 in die neue Moto3-Klasse mit einem Viertaktmotor zurück.

Das Projekt wurde ein voller Erfolg. Im Team von Aki Ajo wurde Sandro Cortese 2012 Moto3-Weltmeister. Seither galt der Rennstall als eine der besten Adressen. Luis Salom wurde 2013 WM-Dritter, Jack Miller 2014 Vizeweltmeister und Miguel Oliveira 2015 ebenfalls Vizeweltmeister. 2016 dominierte Brad Binder die Saison und wurde verdient Champion. 2013 konnte KTM sogar alle 17 Saisonrennen gewinnen.

2014 wurden die Planungen für den MotoGP-Einstieg konkreter. Im Herbst 2015 fand schließlich auf dem Red-Bull-Ring in Spielberg das erste Rollout der RC16 statt. 2016 wurde ein Testjahr, beim Saisonfinale in Valencia absolvierte Kallio einen Wildcard-Start. Für die ersten beiden Jahre in der Königsklasse wurden Bradley Smith und Pol Espargaro verpflichtet. Außerdem erweiterte KTM 2017 das Engagement auch auf die Moto2 und ist seither in allen drei Klassen vertreten.

Die MotoGP-Debütsaison schloss KTM in der Herstellerwertung auf dem fünften Platz und in der Teamwertung auf Rang zehn ab. In der Moto2 konnten gleich in der ersten Saison die ersten Siege gefeiert werden. 2018 gestaltete sich für KTM auch wegen Verletzungen von Espargaro und Testfahrer Kallio zäh. Wieder wurde man Fünfter in der Markenwertung. Das Highlight war der dritte Platz von Espargaro beim verregneten Saisonfinale in Valencia.

Für 2019 stockte KTM das MotoGP-Engagement auf. Neben Espargaro wurde Johann Zarco für das Werksteam verpflichtet. Außerdem engagierte man Dani Pedrosa als Testfahrer. Dazu wurde mit Tech 3 eine Partnerschaft mit einem Kundenteam eingegangen. Ab 2019 waren somit vier KTM-Motorräder in der Königsklasse am Start.

Espargaro zeigte 2019 eine sehr konstante Saison und fuhr regelmäßig in die Top 10. Mit Johann Zarco gestaltete sich die Zusammenarbeit nicht wie erhofft. Im August gab man die Trennung bekannt. Für 2020 holte man Brad Binder von der Moto2 als zweiten Fahrer an Board. Eine Entscheidung, die sich rasch als goldrichtig erweisen sollte.

Als die Saison 2020 im Sommer begann, gewann Binder sensationell sein drittes MotoGP-Rennen in Brünn. Es war der erste Triumph von KTM in der Königsklasse. Das Partnerteam Tech 3 holte mit Miguel Oliveira zwei weitere Siege. In 14 Rennen sammelte KTM 200 Punkte- deutlich mehr als in den Jahren zuvor.

An diese Erfolge konnte das Team 2021 nicht ganz anknüpfen. Oliveira fuhr nun im Werksteam und holte so wie Binder einen Saisonsieg. Insgesamt war es aber eine schwierige Saison. Vor allem in der zweiten Saisonhälfte war KTM aus eigener Kraft nicht im Spitzenfeld dabei.

2022 zeigte KTM eine gute Rennpace, aber schwache Qualifyings sorgten regelmäßig für schlechte Startplätze. Oliveira gewann die Regenrennen in Indonesien und Thailand. Binder eroberte drei zweite Plätze. KTM schloss die Teamwertung auf dem zweiten Platz ab.

2023 blieb KTM am Sonntag sieglos. Binder eroberte zwei Sprint-Siege. Mit einer konstanten Saison wurde er WM-Vierter. Neuzugang Jack Miller, der Oliveira ersetzte, stand einmal auf dem Podest. KTM schloss die Herstellerwertung auf Platz zwei ab.