Vier Stürze: Aleix Espargaro kennt Ursache nach "persönlichem Rekord"

Aprilia-Pilot Aleix Espargaro nimmt seinen sturzbehafteten Trainingstag in Sepang mit Humor - Sorgen macht er sich keine, weil er die Ursache der Stürze kennt

(Motorsport-Total.com) - Vier Stürze an einem Tag, drei davon in einer Session: "Gelungen" ist das am MotoGP-Trainingstag zum Malaysia-Grand-Prix in Sepang nicht etwa Honda-Pilot Marc Marquez, sondern Aprilia-Pilot Aleix Espargaro.

Titel-Bild zur News: Aleix Espargaro

Freitag in Sepang: An einem einzigen Tag ist Aleix Espargaro viermal gestürzt Zoom

Die spektakulärsten Bilder lieferte Espargaro bei seinem ersten Sturz des Tages. Der passierte ihm im Freien Training am Vormittag in der letzten Kurve der Strecke (Kurve 15). Der Sturz an sich war ein harmloser, nachdem das Vorderrad weggerutscht ist. Als Espargaro seine Aprilia wieder aufrichten wollte, züngelten plötzlich Flammen aus dem Auspuff und der Spanier suchte das Weite.

Der Grund für die Flammenentwicklung: In der Position, in der Espargaros Aprilia neben der Strecke lag, kam etwas Öl in Kontakt mit dem heißen Auspuff und hatte sich entzündet. "Als ich das gesehen habe, bin ich so schnell ich konnte davongerannt", sagt Espargaro und grinst: "Ich denke, mit Usain Bolt kann ich es aufnehmen."

Die anderen drei Stürze unterliefen Espargaro allesamt im Nachmittagstraining. Zunächst rutschte er in Kurve 1 aus, wenig später in Kurve 9 und abschließend auch noch in Kurve 5. In allen Fällen handelte es sich um Stürze an vergleichsweise langsamen Stellen der Strecke, nachdem das Vorderrad der Aprilia weggerutscht war. Die drei Stürze am Nachmittag unterliefen Espargaro innerhalb von 37 Minuten.

Das Wichtigste aber: "Es geht mir gut", sagt Espargaro, der im Anschluss an seinen insgesamt vierten Sturz des Tages von sich aus das Medical-Center der Strecke aufsuchte, um sich durchchecken zu lassen. Dabei wurde er für das weitere Rennwochenende für fit erklärt. "Am Ellbogen haben sie mir eine kleine Wunde zugenäht. Das Nähen war deutlich schmerzvoller als die Stürze", grinst der Spanier.

Ursache der Stürze: Kein Gefühl mit langer Öhlins-Gabel

Zur Ursache seiner Stürze hat Espargaro deutlich mehr zu sagen: "Ich habe mich zum dritten Mal in dieser Saison für eine lange Gabel von Öhlins entschieden. Diese Gabel steht nur uns im Werksteam zu Verfügung."

"In Amerika hatte ich die Gabel zum ersten Mal ausprobiert", spricht Espargaro auf das Austin-Wochenende im April an. "Ich hatte dort aber kein gutes Gefühl und habe sie nach dem Freitag wieder ausbauen lassen. Dann gab es noch ein Wochenende, ich weiß nicht mehr genau welches es war, ich glaube Argentinien. Dort war es genauso. Hier haben wir diese Gabel jetzt nach längerer Zeit noch einmal ausprobiert, aber es war wieder das Gleiche."

"Wir dachten, dass sie hier in den langen Bremszonen vor der ersten und der letzten Kurve vielleicht besser funktionieren würde", so Espargaro über die lange Gabel. Erkenntnis nach vier Stürzen: "Das war nicht der Fall. In dem Moment, in dem ich die Vorderbremse loslasse, lässt sich das Motorrad nicht einlenken. Es verhält sich sehr unruhig und ich falle hin. Deshalb werde ich für morgen wieder auf die Standardgabel zurückrüsten lassen."

Seine vier Stürze an einem Tag, die allesamt glimpflich ausgegangen sind, nimmt Espargaro mit Humor, indem er sagt: "Das ist ein neuer persönlicher Rekord für mich." In der Zeitenliste setzte der Aprilia-Pilot an seinem sturzbehafteten Freitag keine großen Akzente, macht sich darüber aber keine Sorgen.

Im Freien Training am Vormittag belegte Espargaro immerhin den siebten Platz und war damit bestplatzierter Aprilia-Fahrer. Im Training am Nachmittag, das für die Zuteilung zu den Qualifying-Gruppen für Samstag entscheidend war, er Espargaro nicht über P20 hinaus. Dass er nachmittags mit lediglich neun Runden die wenigsten Runden aller 23 Piloten in dieser Session drehte, ist bei drei Stürzen keine Überraschung.

"Weil ich die Ursache der Stürze kenne, ist es okay. Schwieriger wäre es dann, wenn sich alles gut anfühlt, ich aber nicht auf Rundenzeiten komme. Ich glaube nicht, dass ich hier nicht schnell bin. Deshalb werde ich heute ganz gut schlafen können", sagt Espargaro.

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