• 15.02.2007 21:52

  • von Johannes Orasche

Stimmen zum dritten MotoGP-Testtag in Katar

Testabschluss in Katar: Alex Hofmann überraschte die Spitzenpiloten, auch Kawasaki-Fahrer Randy de Puniet zog sich beachtlich aus der Affäre

(Motorsport-Total.com) - Unterschiedlicher hätten die Resultate in einigen Teams am dritten Testtag in Katar nicht sein können: Während Dani Pedrosa für das Repsol-Honda-Werksteam die Bestzeit fuhr, dümpelte Weltmeister Nicky Hayden im Mittelfeld der Zeitenliste umher. Auch das Gresini-Honda-Team ist weit von der Form gegen Ende der Saison 2006 entfernt. Dazu kommt für die Truppe um Marco Melandri und Toni Elias der Wechsel auf neuen Bridgestone-Reifen. Ähnlich bei Suzuki, wo Chris Vermeulen am letzten Tag 1,5 Sekunden auf den starken John Hopkins einbüßte. Colin Edwards war einer der wenigen Piloten, die ihre Zeit am letzten Tag nicht mehr verbessern konnten.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Valentino Rossi: Wäre das Rennen morgen, könnten wir um den Sieg fahren

Honda:

Dani Pedrosa (1./1:55.471/87 Runden): "Wir haben heute nur einige Kleinigkeiten ausprobiert. Wir haben die wertvollsten Erkenntnisse der beiden Tage davor zusammengewürfelt und dann so viele Runden wie möglich abgespult. Wir haben eine kleine Renndistanz gefahren und dazu Qualifyer-Reifen ausprobiert. Es war ein Tag, der eher mir gewidmet war als dem Motorrad, und das ist gut so. Es war für mich sehr wichtig, ein gutes Gefühl für den Kurs hier zu bekommen, weil wir den ersten WM-Lauf ebenfalls hier in Katar absolvieren werden. Ich hoffe, dass sich die Arbeit dann bezahlt machen wird. Eines der wichtigen Dinge war für uns, herauszufinden, wie sich das Motorrad in den letzten Runden einer Renndistanz verhält. Darüber haben wir heute gute Informationen erhalten und wir wissen, wo wir weiter ansetzen müssen. Die anderen Hersteller sind ebenfalls gut aufgestellt. Yamaha und Suzuki sind sehr schnell, Ducati ebenfalls. Die große Frage stellt sich, wie die Reifen funktionieren werden. Deshalb schweben alle Prognosen dahin, bis wir erstmals im Rennen auf der Piste sein werden."#w1#

Nicky Hayden (14./1:57.269/97 Runden): "Nach dem gestrigen Tag wollte ich einfach so viele Kilometer wie möglich abspulen, um mich auf dem Motorrad wieder wohl zu fühlen. Ich habe versucht, etwas mehr Gefühl für den Frontbereich zu bekommen. Ich wäre gerne etwas schneller gefahren, aber wir sind sehr zuversichtlich, dass es in Jerez besser laufen wird und wir Fortschritte erzielen werden. Es hat hier am ersten Morgen sehr gut begonnen, ab dann war es jedoch eine harte Zeit für mich. Manchmal ist es hart und man muss versuchen, mit der Situation umzugehen. Wichtig ist für mich auch, dass ich aus Katar gesund abreise. "

"Ich wäre gerne etwas schneller gefahren, aber wir sind sehr zuversichtlich, dass es in Jerez besser laufen wird." Nicky Hayden

Yamaha:

Valentino Rossi (3./1:55.954/62 Runden): "Alles in allem war es ein sehr guter Test, obwohl wir auf einige Probleme gestoßen sind. Wie ich schon gestern gesagt habe, es ist besser, die Probleme jetzt zu erkennen und sie zu lösen. Wie ich erwartet habe, haben sich die anderen Piloten verbessert, und Colin und ich waren auch noch heute in der Lage, mit den anderen mitzuhalten. Die Renndistanz hat ganz gut geklappt. Der Hinterreifen hat nicht ganz perfekt funktioniert, aber dessen waren wir uns bewusst. Es ist nichts passiert, mit dem wir nicht gerechnet hätten. Ich denke, wenn das Rennen schon morgen wäre, könnten wir beide um den Sieg mitfahren. Wir arbeiten aber noch an der Gabel und der Stabilität beim Bremsen, dafür haben wir einige gute Ideen."

Kawasaki:

Randy de Puniet (6./1:56.753/96 Runden): "Es war ein langer und anstrengender Tag. Ich habe beinahe 100 Runden abgespult. Wir haben eine ganze Rennsimulation und danach noch mal eine halbe Distanz hinter uns gebracht. Die Rundenzeiten waren nicht so schlecht. Wir müssen unsere Performance immer noch nach Rennhalbzeit verbessern. Heute haben wir einen sehr guten Hinterreifen ausgetestet, aber es schien so, als sei unsere Wahl des Vorderreifens nicht die beste gewesen. Er hat nach rund zehn Runden nachgelassen. Ich konnte meinen Rhythmus zwar halten, aber ohne den Abfall im Haftungsbereich hätte ich rund vier Zehntel schneller fahren können. Dann war ich etwas müde und konnte nicht mehr das Maximum aus dem Qualifyer herausholen. Es war aber gut zu sehen, welch Potenzial das Motorrad hat."

Ducati:

Loris Capirossi (7./1:56.807/62 Runden): "Ich bin ganz zufrieden mit dem Lauf der Dinge hier. In Rennabstimmung hat es für mich ganz gut geklappt. Ich habe eine komplette Renndistanz von 22 Runden absolviert und das in einem guten Tempo. Die Reifen haben recht konstant gearbeitet und es sieht für uns im Vergleich zu den anderen Teams ganz gut aus. Unser Motorrad ist besser geworden, genauso wie die Bridgestone-Reifen. Mit den Qualifyern müssen wir noch intensiver arbeiten, im Moment können wir nicht das absolute Limit aus ihnen herausholen. Wir müssen mit Bridgestone daran arbeiten, dass wir nicht von zu weit hinten in der Startaufstellung losfahren und dann zuviel riskieren müssen. Wenn wir alle Faktoren beleuchten, dann sind wir mit der Situation aber ganz zufrieden. Die Abstimmung des Motorrads müssen wir verbessern, wenn auf der Strecke wenig Haftung vorhanden ist, so wie es gestern der Fall war."

"Es sieht für uns im Vergleich zu den anderen Teams ganz gut aus." Loris Capirossi

Ilmor:

Andrew Pitt (20./2:00.455/37 Runden): "Wir haben heute morgen vor allem mit verschiedenen Einstellungen am Hinterrad gearbeitet. Es ging dabei um unterschiedlich Dämpfer- und Umlenkpunkte. Ich habe den Vorteil der Änderungen am Chassis deutlich gespürt. Nach den Motorproblemen konnte ich am Nachmittag nicht mehr auf die Piste, das war etwas schade. Wie ich schon am Dienstag gesagt habe, machen wir gute Fortschritte. Wir holen jetzt auf die anderen Teams auf und ich freue mich schon auf die Tests in Jerez nächste Woche."