• 18.08.2016 14:41

  • von Gerald Dirnbeck & David Emmett

Bradley Smith kritisiert: Gibt keine technischen Fortschritte

Das Tech-3-Team versinkt im Mittelfeld: Bradley Smith sieht keine Fortschritte und glaubt, dass die Regeländerungen den Satellitenteams nicht geholfen haben

(Motorsport-Total.com) - Die Stimmung beim Yamaha-Kundenteam Tech 3 ist im Keller. Aus eigener Kraft sind Podestplätze nicht in Reichweite. Der Grand Prix von Österreich unterstrich die derzeitige Situation. Während die Yamaha-Werksfahrer Valentino Rossi und Jorge Lorenzo dem starken Ducati-Duo nahe kam, versank das Tech-3-Team im Mittelfeld. Bradley Smith und Pol Espargaro blieben im Qualifying schon in Q1 hängen.

Titel-Bild zur News: Bradley Smith, Pol Espargaro

Das Tech-3-Duo hat derzeit Mühe, in die Top 10 zu fahren Zoom

Von den Startplätzen 14 und 15 kamen Smith und Espargaro als Neunter und Zehnter ins Ziel. Auf die Spitze betrug der Rückstand eine halbe Minute. Damit verloren sie rund eine Sekunde pro Runde. "Ich weiß nicht, ob Fortschritt das richtige Wort ist, denn ich weiß nicht, ob wir überhaupt noch Fortschritte machen können", seufzt der Brite. "Ich glaube nicht, dass mit unserem Paket mehr möglich ist."

"Ich habe nicht das Gefühl, dass es Fortschritte gibt, weil wir das gleiche Material wie zu Saisonbeginn haben. Also wie sollst du dann noch Fortschritte schaffen?", nennt Smith das Dilemma des Kundenteams. "Das ist mein Gefühl. Wir geben unser Bestes. Das hat man an diesem Wochenende gesehen. Pol ist kein schlechter Fahrer und hat alles gegeben. Bei mir lief es etwas besser. Es hätte auch umgekehrt sein können. Generell sind wir immer im gleichen Bereich. Ich glaube, dass unser Paket nicht besser ist."


MotoGP in Spielberg

"Als Fahrer habe ich das Gefühl, dass ich besser werde. Auch die Ergebnisse werden besser, denn wir sind in den Top 10 konkurrenzfähig. Es gibt natürlich Details, die meiner Meinung nach besser werden, aber man sieht das nicht an den Resultaten. Es ist, als würde man gegen eine Mauer anrennen. Trotzdem muss man optimistisch bleiben und sein Bestes geben. Man versucht, einen neunten Platz herauszuholen. Das ist ehrlich gesagt derzeit die Situation."

Welche Rolle spielen die Regeländerungen?

Yamaha verfolgte schon immer die Strategie, sich hauptsächlich auf das Werksteam zu konzentrieren. Ducati schlug mit der engen Zusammenarbeit mit den Satellitenteams einen anderen Weg ein. Offen ist, ob Tech 3 derzeit deshalb stiefmütterlicher behandelt wird, weil Smith und Espargaro im nächsten Jahr zu KTM wechseln. Smith glaubt, dass andere Faktoren eine Rolle spielen, warum die Kundenteams aller Hersteller derzeit kaum Chancen haben, es mit den Werksfahrern aufzunehmen.

"Man sieht jetzt die Auswirkungen der Regeländerungen und der Reifen", glaubt der Brite und äußert Kritik: "Den Satellitenteams hat das überhaupt nicht geholfen." Vor allem mit der Einheitselektronik wollte man den Kundenteams helfen, doch die Elektronikspezialisten der Werke haben sich wieder entscheidende Vorteile erarbeitet. Dass Michelin zu vielen Rennen neue Reifen bringt, hilft den Kundenteams auch nicht, wenn sie mit ihren beschränkten Ressourcen die Abstimmung erarbeiten müssen.

Deshalb spricht Smith die nüchterne Realität von Tech 3 offen aus: "Früher haben sich sechste Plätze nach Erfolg angefühlt, aber jetzt wird man Neunter und Zehnter. Das fühlt sich noch schlechter an. Es ist schwierig. Ich möchte nicht mürrisch klingen, aber einen neunten Platz kann man nicht positiv sehen. Das ist aber unsere Situation." In der Weltmeisterschaft ist Espargaro nach zehn Rennen Achter und Smith 14.