MotoGP-Sprint Barcelona: Aleix Espargaro schlägt Bagnaia deutlich

Aprilia-Pilot Aleix Espargaro feiert in Barcelona seinen ersten Sprintsieg vor Francesco Bagnaia und Maverick Vinales - Honda und Yamaha ohne Punkte

(Motorsport-Total.com) - Aleix Espargaro (Aprilia) ist seiner Favoritenrolle gerecht geworden und hat den MotoGP-Sprint in Barcelona gewonnen. Er ließ den zunächst führenden Francesco Bagnaia (Ducati) zur Rennhälfte hinter sich und siegte souverän. Maverick Vinales bescherte Aprilia als Dritter ein Doppelpodium.

Titel-Bild zur News: Aleix Espargaro, Francesco Bagnaia

Für Aleix Espargaro ist es der erste Sprintsieg in dieser Saison Zoom

Espargaro zeigte sich im Parc Ferme "überglücklich", wie er selbst sagte, und widmete das Ergebnis dem kürzlich verstorbenen Präsidenten der Piaggio-Gruppe Roberto Colaninno. "Er wäre sehr stolz, zwei Aprilias in den Top 3 zu sehen. Das ist für ihn."

"Ich selber freue mich natürlich sehr. Es ist das erste Mal, dass ich in einem Sprint in die Top 3 gekommen bin, noch dazu gewonnen habe, und das auch noch zu Hause. Einfach großartig! Jetzt legen wir den Fokus auf morgen", so der Spanier.

Bagnaia am Start zunächst vorn

Die zwölf Rennrunden starteten bei trockenen, aber bewölkten Bedingungen. Vereinzelt fielen Regentropfen. In der Boxengasse wurde alles für den Bikewechsel vorbereitet.

Bagnaia ging von der Poleposition ins Rennen, hinter ihm lauerten mit Aleix Espargaro, Miguel Oliveira und Vinales gleich drei Aprilias. Am Start behauptete sich Bagnaia an der Spitze. Dahinter preschte Jorge Martin auf zwei vor.

Der Pramac-Pilot fiel im Verlauf der ersten Runde aber wieder hinter Vinales und Espargaro zurück. Marco Bezzecchi reihte sich an fünfter Stelle ein, gefolgt von Brad Binder und Marc Marquez, die in der Startphase ebenfalls Boden gutmachten. Oliveira hingegen verlor Positionen und rutschte auf Rang acht ab.

Martin mit folgenschwerem Fehler

Vorne bestimmte Bagnaia das Tempo, konnte sich aber nicht merklich absetzen. Im teaminternen Duell setzte sich Espargaro gegen Vinales durch und übernahm Platz zwei. Martin fiel nach einem Fehler in Kurve 1 zurück, damit war Binder neuer Vierter. Oliveira holte wieder auf und fuhr auf Rang fünf vor.

In Runde vier war das Rennen für Pol Espargaro vorzeitig beendet. Der GasGas-Pilot verbremste sich in Kurve 5, fuhr geradeaus und ging schließlich zu Boden.

An der Spitze lag das Feld zur Halbzeit noch recht eng zusammen. Erst hinter Oliveira auf Platz fünf klaffte eine erste größere Lücke zu Martin. Zum ersten Führungswechsel kam es mit Beginn der siebten Runde: Aleix Espargaro zog an Bagnaia vorbei.

Espargaro vorbei und auf und davon

Bei freier Fahrt gelang es dem Aprilia-Piloten, sich sofort etwas abzusetzen. Drei Runden vor Rennende wuchs sein Vorsprung erstmals auf über eine Sekunde an. Bagnaia musste sich nach hinten orientieren, denn Vinales hing ihm am Hinterrad.

Doch Bagnaia konnte den zweiten Platz erfolgreich bis ins Ziel verteidigen. Am Ende trennten ihn und Vinales nur 51 Tausendstel. Espargaro hingegen feierte mit einem Vorsprung von zwei Sekunden einen ungefährdeten ersten Sprintsieg.

Bagnaia nahm die Niederlage mit Fassung: "Ein Sieg wäre natürlich schöner gewesen, aber ich bin mit dem Ergebnis trotzdem zufrieden. Aprilia ist richtig stark. Für das Rennen morgen müssen wir noch etwas finden. Wir haben aber wieder wichtige Punkte für die WM eingefahren. Das ist die Hauptsache."

Darum kam Vinales nicht mehr vorbei

Vinales gab zu, dass er sich "ein bisschen mehr versprochen" habe. "Aber der Verschleiß am Vorderreifen war höher als gedacht. Deshalb konnte ich, als es darauf ankam, nicht attackieren. Für das Team ist es bislang ein fantastisches Wochenende. Und eines kann ich sagen: Morgen werden wir angreifen!"

Binder konnte in den Kampf ums Podest nicht mehr eingreifen und wurde Vierter. Oliveira verlor in der Schlussphase noch einen Platz an Martin, der sich Platz fünf sicherte. Sein Pramac-Teamkollege Johann Zarco kam als Siebter ins Ziel. Die letzten Punkteränge gingen an die Ducati-Kollegen Bezzecchi und Enea Bastanini.

Marc Marquez musste in der zweiten Rennhälfte abreißen lassen und fiel bis auf Platz elf noch hinter Bruder Alex Marquez zurück. Trotzdem wurde er bester Honda-Pilot, denn Iker Lecuona, Takaaki Nakagami und Joan Mir belegten die letzten Plätze.

Auch für Yamaha ging nicht viel. Franco Morbidelli lief als 15. mit einem Rückstand von 16 Sekunden ein. Fabio Quartararo landete sogar nur auf dem 18. Platz.