MotoGP Misano: Petrucci mit Tagesbestzeit, Marquez stürzt

Lokalmatador Danilo Petrucci und Ducati dürfen sich in Misano am Freitag über die Bestzeit freuen - Marc Marquez geht zu Boden - Jonas Folger weit abgeschlagen

(Motorsport-Total.com) - Danilo Petrucci (Pramac-Ducati) sichert sich beim Heim-Grand-Prix in Misano am Freitag die Tagesbestzeit und verweist Yamaha-Konkurrent Maverick Vinales hauchdünn auf den zweiten Rang. Petrucci umrundete den italienischen Kurs mit der Aero-Verkleidung in 1:33.231 Minuten und war damit nur fünf Tausendstel schneller als Vinales. Platz drei belegte WM-Leader Andrea Dovizioso (Ducati, +0,063 Sekunden). Honda verbuchte die Ränge vier und fünf für sich.

Titel-Bild zur News: Danilo Petrucci

Danilo Petrucci schließt das Freitagstraining an der Spitze ab Zoom

Den Großteil der Trainingssession am Nachmittag hatte MotoGP-Weltmeister Marc Marquez dominiert, der sich nach seiner Bestzeit am Morgen abermals anschickte, auch das zweite Freie Training zu toppen. Doch wenige Minuten vor Schluss verlor der Spanier, vorne und hinten auf den Medium-Reifen, die Kontrolle über seine Honda und rutschte über das Vorderrad weg ins Kiesbett. Im Anschluss konnte er sich auf dem Zweitbike nicht mehr steigern.

Für Marquez blieb der fünfte Platz mit 0,244 Sekunden Rückstand stehen. Die Rennpace des Honda-Piloten sah jedoch stark aus. Gemeinsam mit Teamkollege Dani Pedrosa war der Weltmeister mit dem harten Hinterreifen konstant schnell unterwegs. Vorjahressieger Pedrosa konnte selbst im finalen Shootout wiederholt schnelle Rundenzeiten abspulen. Er schloss den Tag an vierter Stelle mit einer Zeit von 1:33.346 Minuten ab.

Enger Kampf: Honda und Ducati mit ähnlicher Pace

Zwar musste sich das Honda-Duo auf eine schnelle Runde den Ducatis geschlagen geben. Groß war der Abstand aber nicht. Im Renntrimm zeigten beide Hersteller eine ähnlich starke Pace. Sowohl im Qualifying als auch im Rennen deutet sich ein enger Kampf an. Yamaha-Pilot Vinales konnte sich am Freitag letztlich noch in die Spitzengruppe kämpfen, lag im Longrun auf härteren Reifen jedoch um einige Zehntelsekunden weiter hinten.

Insgesamt rückte das Feld am Ende des zweiten Trainings extrem eng zusammen. Bis Platz 15 trennte die Piloten nicht mal eine Sekunde. Cal Crutchlow von LCR-Honda hatte auf Rang sechs drei Zehntelsekunden Rückstand. Einen Highspeed-Sturz überstand der Brite zum Glück unverletzt. Michele Pirro, Wildcard-Fahrer für Ducati, und Werkspilot Jorge Lorenzo schlossen den Freitag in Misano auf den Positionen acht und neun ab.

Andrea Iannone (Suzuki, 9.) schaffte mit Tito Rabat (Marc-VDS-Honda, 10.) den Sprung in die Top 10. Aleix Espargaro wurde auf Rang elf mit einer neuen Aero-Verkleidung bester Aprilia-Pilot. Teamkollege Sam Lowes stürzte wie schon am Morgen und landete auf dem vorletzten Platz. Ähnlich verkorkst endete das Training für Alex Rins (Suzuki), der wiederholt crashte und mit 1,821 Sekunden Rückstand das Schlusslicht bildet.

Jonas Folger am Freitag in Misano nur auf Rang 17

Das Tech-3-Yamaha-Team hat ebenfalls noch viel Arbeit vor sich. Johann Zarco kam über Platz 13 nicht hinaus. Noch schlechter lief es für Jonas Folger, der kaum zum Fahren kam, weil immer wieder an seiner Yamaha herumgeschraubt wurde. Sowohl an der Bremse als auch der Gabel wurde gearbeitet, was viel Zeit kostete. Der Deutsche blieb auf Position 17 hängen und hatte gut eine Sekunde Rückstand auf die Tagesbestzeit.

Folgers Teamchef Herve Poncharal jedoch beschwichtigte am 'Eurosport'-Mikrofon: "Jonas fühlt sich gut. Das erste Training war schwierig, weil es nicht komplett trocken war. Es gab viele Stürze, auch Johann hatte einen langsamen Crash. Im zweiten Training war es zum Glück trocken. Vor zwei Wochen testeten hier einige Werksteams, die Kundenteams hingegen nicht. Das ist natürlich ein Nachteil. Deshalb ist die Lücke etwas größer."

Jonas Folger

Jonas Folger sucht am Freitag in Misano noch nach seiner Form Zoom

Für KTM gibt es ebenso Luft nach oben: Pol Espargaro wurde 19., Bradley Smith 21. Sie trennten allerdings nur 1,2 beziehungsweise 1,6 Sekunden von der Spitze. Am Ende des zweiten Freien Trainings simulierten die MotoGP-Piloten noch einmal den modifizierten Flag-to-Flag-Modus. Er könnte an diesem Wochenende seine Rennpremiere feiern. Denn laut Wettervorhersage soll das Wetter in San Marino unbeständig bleiben.