Francesco Bagnaia schon wieder in Q1: Wie er seine Probleme erklärt

Starke Pace mit dem härteren Reifen, keine Traktion mit dem weichen - Francesco Bagnaia startet auch in Australien nicht optimal ins Rennwochenende

(Motorsport-Total.com) - Nach Indonesien verpasste der MotoGP-Weltmeister auch in Australien am Freitag den direkten Q2-Einzug. Francesco Bagnaia beendete das Nachmittagstraining auf Phillip Island an der elften Stelle. Somit muss sich der Ducati-Fahrer Samstagvormittag erneut der Hürde von Q1 stellen.

Titel-Bild zur News: Francesco Bagnaia

Nicht zum ersten Mal beginnt für den Weltmeister ein Wochenende schwierig Zoom

Sein WM-Konkurrent Jorge Martin (Pramac-Ducati) sicherte sich als Vierter souverän einen Q2-Platz. Warum es Bagnaia nicht geschafft hat, erklärt er mit den Reifen: "Wir haben das Training mit dem mittleren Hinterreifen begonnen, um damit Runden zu fahren."

"Mein Gefühl dafür war großartig. Ich hatte mit diesem Reifen eine sehr starke Pace. Aber sobald ich auf den weichen Reifen gewechselt bin und die Zeitattacke begonnen habe, bekam ich Probleme."

"Am Eingang von schnellen Kurven und bei der Beschleunigung habe ich Mühe. Das Motorrad ist zu aggressiv. Zum Beispiel verliere ich vom Eingang der schnellen Zielkurve bis zum Zielstrich zwei Zehntelsekunden auf Martin. Das ist unglaublich."

"Deswegen wäre es besser gewesen, so wie die meisten Fahrer das Training mit dem weichen Reifen zu beginnen, um ihn zu verstehen." Als einziger Fahrer hatte Martin schon am Ende des Vormittagsrennens den weichen Hinterreifen gewählt und damit Bestzeit aufgestellt.

Mit diesem gebrauchten weichen Hinterreifen begann Martin auch das zweite Training. Vor der Zeitattacke zum Schluss fuhr der Spanier nur vier Runden mit dem gebrauchten Medium-Reifen vom Vormittagstraining.

Im Vergleich dazu hat Bagnaia mit dem Rennreifen viel mehr Erfahrungswerte gesammelt. Der Grand Prix wurde aufgrund der Wetterprognose auf Samstag vorgezogen. "Wenn ich mir die Pace ansehe, dann zählte meine Konstanz zu den besten. Unsere Arbeit war besser als die der anderen."

Francesco Bagnaia

Mit dem Medium-Hinterreifen zeigte Bagnaia eine sehr konkurrenzfähige Pace Zoom

"Wir müssen nur daran arbeiten, mit einem besseren Gefühl in das Wochenende zu starten", hält der Italiener fest. "Auf der kompletten Strecke fehlt Traktion. Aber generell ist mein Gefühl für das Motorrad so wie in Mandalika nicht so schlecht."

"Es ist seltsam. Wir wechseln von einer Strecke zur nächsten und fahren mehr oder weniger mit der gleichen Abstimmung, aber sie funktioniert dann nicht mehr für mich. Das ist praktisch schon die gesamte Saison der Fall."

"Wir kommen zu einer Strecke und haben am Freitag große Mühe. Der Samstag ist dann besser und am Sonntag bin ich der Schnellste." Im Vergleich dazu hat Martin das Set-up bei seiner Ducati seit Barcelona kaum verändert. Es funktioniert überall für ihn.

Bei der Qualifying-Attacke hängten sich wieder mehrere Fahrer an Bagnaia, darunter auch Martin selbst, der so seinen WM-Konkurrenten im Detail beobachten konnte. Auch das Honda-Duo Joan Mir und Marc Marquez fuhr nicht weit hinter Bagnaia.

"Im ersten Versuch war ich alleine. Beim zweiten war ich der Letzte in der Gruppe, aber ich habe gesehen, wie sich andere Fahrer wie in der Moto3 verhalten haben. Das ist für mich nicht akzeptabel", kritisiert Bagnaia.

"Wir müssen als MotoGP-Fahrer ein Vorbild sein. Da dürfen nicht zehn Fahrer langsam auf der Ideallinie fahren und nach einem Windschatten suchen. Das ist für mich nicht akzeptabel. Dadurch habe ich die Gruppe dann angeführt und jeder ist mir nachgefahren."

"Ich versuche immer vorne zu sein und niemanden vor mir zu haben. Manchmal ist das gut, manchmal ist es schlecht. Aber selbst wenn ich langsamer gemacht hätte, hätte mich niemand überholt." Denn dann wären auch die anderen Fahrer vom Gas gegangen.

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