• 29.09.2023 12:28

  • von Fritzsche, Co-Autoren: Klein, Nagayasu, Lalanne-Sicaud

Fabio Quartararo: Fuß verstaucht bei Motegi-Sturz nach Technik-Problem

Keiner der drei Yamaha-Piloten in Japan direkt in Q2: Fabio Quartararo erklärt Sturz in Kurve 6, Franco Morbidelli rätselt, Cal Crutchlow fährt mit anderer M1

(Motorsport-Total.com) - Yamaha tritt am laufenden MotoGP-Rennwochenende zum Grand Prix von Japan 2023 in Motegi erstmals in dieser Saison mit drei Fahrern an. Neben den beiden Stammpiloten Fabio Quartararo und Franco Morbidelli sitzt Testfahrer Cal Crutchlow auf einer dritten M1. Im Training am Freitagnachmittag allerdings ist keinem der drei der direkte Q2-Einzug gelungen. Quartararo hatte die besten Aussichten, ist aber gestürzt und hat sich dabei glücklicherweise nicht schwerer verletzt.

Titel-Bild zur News: Fabio Quartararo

Fabio Quartararo stürzte am Freitag in Motegi direkt nach der ersten Unterführung Zoom

Quartararos Sturz passierte auf seinem dritten von letztlich vier Runs. Unmittelbar nach der ersten Unterführung, die sich an Kurve 5 anschließt, stürzte er bei der Anfahrt zu Kurve 6. Diese schnelle Rechtskurve wird ohne anzubremsen gefahren.

Auf dem Randstein, der sich vor der Kurve links, also auf der Außenseite befindet, riss es die Yamaha mitsamt dem MotoGP-Weltmeister von 2021 schlagartig zu Boden. Im Kiesbett purzelte Quartararo mehrfach und hielt sich anschließend den rechten Fuß.

Trotz der sichtlichen Schmerzen ging Quartararo wenige Minuten später mit seinem zweiten Motorrad für noch zwei fliegende Runden auf die Strecke. Dabei fuhr er sogar noch persönliche Bestzeit. Als 13. der Zeitentabelle hat er aber die Top 10 und damit den direkten Q2-Einzug um knapp 0,3 Sekunden verpasst.

Quartararo stürzt nach Problem an der Bremse

"Es geht mir gut. Der Nacken und der Fuß tun mir weh. Abgesehen davon bin ich aber in Ordnung", sagt Quartararo. Auf Nachfrage, welche Schmerzen er im Fuß habe, antwortet er: "Es ist mein Knöchel. Der ist verstaucht."

Die Sturzursache erklärt der Yamaha-Star wie folgt: "Ich hatte ein Problem mit der Bremse, weshalb sich das Vorderrad beim Einlenken nicht normal verhielt. Als das Vorderrad in der Luft war, drehte es sich nicht mehr. Als ich wieder Bodenkontakt hatte, blockierte es sofort und ich bin gestürzt."

Seinen Tag generell zusammenfassend sagt Quartararo: "Es ist immer das Gleiche. Die Pace ist da, aber wenn wir es dann mit einem frischen Reifen probieren, gelingt uns eine Verbesserung von drei, vier Zehntelsekunden, aber mehr nicht. Alle anderen Topfahrer, nicht nur Binder, verbessern sich um mehr als eine Sekunde. Wir aber können das einfach nicht leisten und das ist schade."

In seiner Aussage spricht Quartararo auf Brad Binder an, der mit der KTM RC16 mit Carbon-Chassis einen neuen MotoGP-Streckenrekord in Motegi aufgestellt hat. Abschließend merkt Quartararo noch an: "Ein Sturz, vor allem in einer schnellen Kurve, das ist natürlich nie gut, kann aber passieren. Schade ist, dass wir es nicht in die Top 10 geschafft haben. Das nämlich hatte ich mir als Hauptziel gesetzt. Leider ist es mir nicht gelungen, es zu erreichen."

Morbidelli rätselt über Rückstand

Während Quartararo den Tag auf P13 abschließt, reihte sich Teamkollege Franco Morbidelli auf P15 direkt vor Yamahas Wildcard-Starter Cal Crutchlow (P16) ein. "Leider hatten wir nicht das Potenzial für den direkten Q2-Einzug", sagt Morbidelli und stellt heraus: "Beim Beschleunigen verliere ich jede Menge Zeit, auch im direkten Vergleich mit Fabio. Das müssen wir uns anschauen, denn normalerweise ist das nicht so."

Franco Morbidelli

Franco Morbidelli verliert beim Beschleunigen mehr Zeit als sonst Zoom

Und Crutchlow, der an seinem ersten Einsatztag an einem Rennwochenende in diesem Jahr nur 0,052 Sekunden langsamer als Morbidelli war, musste seinen Kopf erst wieder von Test- auf Rennbetrieb umstellen: "Normalerweise bin ich beim Testen ja der einzige. Ich habe seit Malaysia (beim Wintertest; Anm. d. Red.) keine anderen Motorräder auf der Strecke gesehen. Als ich heute Morgen zum ersten Mal rausgefahren bin, hatte ich ein Motorrad vor mir, aber das kam mir vor wie sechs."

Crutchlow fährt andere Teile, um Daten zu sammeln

"Insgesamt", so Crutchlow, "lief es nicht allzu schlecht. Ich bin zufrieden damit, wie das Team gearbeitet hat. Wir sprechen ja hier vom Testteam, das den Betrieb an einem Rennwochenende gar nicht gewohnt ist". Der Crewchief in diesem Yamaha-Testteam ist seit Jahren Silvano Galbusera, der früher im Rennbetrieb der Crewchief von Valentino Rossi war.

Technisch gesehen unterscheidet sich die an diesem Wochenende von Crutchlow pilotierte Yamaha M1 "in einigen Teilen" von der Spezifikation, wie sie von Quartararo und Morbidelli verwendet wird: "Es sind einige Teile verbaut, zu denen ich bei Testfahrten schon Nein gesagt habe und zu denen auch die anderen Fahrer Nein gesagt haben, als sie von ihnen ausprobiert wurden. Wir brauchen aber trotzdem Daten mit diesen Teilen."

Cal Crutchlow

Cal Crutchlow fährt für das Yamaha-Testteam eine M1 mit neuer Aero Zoom

"Davon abgesehen", setzt Crutchlow fort, "gibt es auch einige Teile, die ich schon getestet habe, sie aber noch nicht". Als Beispiel dafür nennt der Yamaha-Testfahrer die Aerodynamik: "Die Aero ist eine ganz andere als sie von ihnen beim Misano-Test gefahren wurde. Sie ist eine Weiterentwicklung. Und genau darum geht es an diesem Wochenende. Es geht nicht um ein konkretes Ergebnis. Es geht darum, Daten zu sammeln."

Und wie lässt sich die Yamaha mit der "weiterentwickelten" Aerodynamik fahren? "Im Moment schwierig, weil die Balance fehlt", gibt Crutchlow nach den beiden Freitagstrainings offen zu.

Neueste Kommentare