Die MotoGP-Sturzkönige der Saison 2016

Mit mehr als 1.000 Stürzen gibt es 2016 in allen drei Klassen einen Negativrekord in der Motorrad-WM - Die Statistik zeigt, welche Fahrer am häufigsten am Boden lagen

(Motorsport-Total.com) - In der abgelaufenen MotoGP-Saison gab es für die Mechaniker viel Schrott zu reparieren. In der Sturzstatistik wurde ein neuer Negativrekord aufgestellt. Alle Klassen und alle Trainings sowie Rennen zusammengerechnet, wurden im Laufe der 18 Grands Prix 1.062 Stürze gezählt. Das sind um 86 mehr als noch 2015. In der Moto3 wurde nur ein Crash mehr als im Vorjahr gezählt, in der Moto2 veränderte sich die Statistik mit zwölf Stürzen mehr auch nur unwesentlich. Einen deutlichen Anstieg gab es in der Königsklasse. Im Feld der MotoGP-Fahrer wurden 73 Stürze mehr gezählt als 2015.

Titel-Bild zur News: Cal Crutchlow

Cal Crutchlow führt die Sturzstatistik der MotoGP-Fahrer an Zoom

Insgesamt gab es in der MotoGP-Klasse 288 Stürze. Im Durchschnitt waren es 16 pro Rennwochenende. Das ist neuer Rekord, denn vor zehn Jahren lag dieser Wert noch bei 5,8. Kritiker geben Michelin eine Mitschuld daran, auf der anderen Seite spielte auch das wechselhafte Wetter eine Rolle. Besonders auffällig ist, dass viele Zwischenfälle im zweiten und vor allem im dritten Freien Training passierten. Vor allem FP3 ist mit gezählten 53 Stürzen keine Überraschung, wenn die Fahrer am kühlen Samstagvormittag auf Zeitenjagd gehen.

Im vierten Training sowie in den Qualifyings geht die Sturzanzahl rasant zurück. In den Rennen wurden mit 81 die meisten Stürze gezählt. Auch in den beiden kleinen Klassen (Moto2/120 Stürze, Moto3/151 Stürze) gingen die meisten Fahrer im Rennen zu Boden. Klassenübergreifend hält Phillip Island mit 90 Stürzen bei den Strecken den Rekord, wobei auch in Australien das Wetter eine Rolle spielte. Alleine in Kurve 4 gab es im teilweise nassen Training 32 Stürze.

Motegi (84 Stürze) und der Sachsenring (81) folgen auf den Plätzen zwei und drei. Beim Grand Prix von Deutschland waren die Kurven 8 (17 Stürze) und 1 (14) die notorischen Stellen. Am unteren Ende dieser Liste befinden sich der Red-Bull-Ring und Mugello, wo jeweils nur 34 Stürze gezählt wurden. Bei der Rückkehr nach Spielberg gab es die meisten Zwischenfälle in den Kurven 3 und 4.


Fotostrecke: Yamaha 2016: Pleiten, Pech und Pannen

Der Sturzkönig in der MotoGP-Klasse war 2016 Cal Crutchlow. Der zweifache Saisonsieger ging 26 Mal zu Boden und war damit in bester Gesellschaft mit seinem Kumpel Jack Miller, der 25 Mal die Kontrolle über seine Honda verlor. Den dritten Platz belegen Yonny Hernandez und Weltmeister Marc Marquez mit jeweils 17 Stürzen. Noch nie in seinen vier MotoGP-Jahren lag der Honda-Star öfter auf der Nase. Marquez stürzte aber in erster Linie im Training und in den Rennen nur dreimal.

Sam Lowes

Kein Fahrer stürzte 2016 so oft wie Moto2-Pilot Sam Lowes Zoom

Einen persönlichen Negativrekord stellte Jorge Lorenzo auf, der elfmal von seiner Yamaha flog. Zum Vergleich stürzte er in den drei Jahren davor zusammengerechnet nur achtmal. Sein Teamkollege Valentino Rossi stürzte zwar nur viermal, aber so wie Marquez dreimal in den Rennen. Im Ducati-Team fällt die Statistik eindeutig aus. Andrea Dovizioso ging siebenmal weniger zu Boden als Andrea Iannone. Ein ähnliches Bild auch bei Suzuki: Maverick Vinales stürzte fünfmal, während Aleix Espargaro 15 Mal für Schrott sorgte.

In der Moto3-Klasse war der Sturzkönig Gabriel Rodrigo mit 27 Zwischenfällen. Niccolo Antonelli, der seinem Ruf als Crashkid wieder alle Ehre machte, hält mit 21 Stürzen Platz zwei. Weltmeister Brad Binder flog zum Vergleich nur fünfmal ab. Den absoluten Sturzkönig des Jahres findet man aber in der Moto2-Klasse. Wenig überraschend führt Sam Lowes die Statistik mit 30 Stürzen an. Axel Pons kam auf 21, während Weltmeister Johann Zarco neunmal zu Boden ging.

Sturzkönige der MotoGP 2016:
Cal Crutchlow - 26 Stürze
Jack Miller - 25
Yonny Hernandez - 17
Marc Marquez - 17
Alvaro Bautista - 16
Eugene Laverty - 16
Tito Rabat - 16
Aleix Espargaro - 15
Stefan Bradl - 14
Pol Espargaro - 14
Loris Baz - 13
Andrea Iannone - 13
Jorge Lorenzo - 11
Dani Pedrosa - 10
Danilo Petrucci - 10
Scott Redding - 10
Bradley Smith - 8
Michele Pirro - 7
Hector Barbera - 6
Andrea Dovizioso - 6
Valentino Rossi - 6
Alex Lowes - 5
Maverick Vinales - 5
Nicky Hayden - 2
Hiroshi Aoyama - 1
Katsuyuki Nakasuga - 1
Mika Kallio - 0

Sturzkönige 2016 klassenübergreifend
Sam Lowes (Moto2) - 30 Stürze
Gabriel Rodrigo (Moto3) - 27
Cal Crutchlow (MotoGP) - 26
Jack Miller (MotoGP) - 25
Axel Pons - (Moto2) - 21
Niccolo Antonelli (Moto3) - 21
Xavier Simeon (Moto2) - 20
Alex Marquez (Moto2) - 18
Mattia Pasini (Moto2) - 18
Ratthapark Wilairot (Moto2) - 18
Darryn Binder (Moto3) - 18
Andrea Locatelli (Moto3) - 18