Ducati-Ingenieur: "Lorenzo nutzt Instinkt nicht wie Stoner"

(Motorsport-Total.com) - Ducati-Ingenieur Cristian Gabarrini hat Unterschiede zwischen seinem aktuellen Schützling Jorge Lorenzo und seinem früheren Piloten Casey Stoner erkannt. Wie der an der Rennstrecke für das Motorrad des Spaniers verantwortliche Techniker 'Motorsport-Total.com' erklärt, pflegten die Ausnahmekönner unterschiedliche Herangehensweisen: "Casey hat sich mehr auf seine Instinkte verlassen. Er brauchte wenige Kurven, um etwas zu verstehen und nicht so viele Runden", so Gabarrini.

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Jorge Lorenzo hat als Ducati-Pilot noch Defizite - meint einer seiner Ingenieure Zoom

Lorenzo sei dagegen ein analytischer Typ, der präzise agiere und akribisch arbeite, aber auch sensibel auf die Rückmeldung des Motorrades reagiere. "Jorge nutzt seinen Instinkt weniger und geht lieber methodisch vor", fasst Gabarrini zusammen. Als Kritik will er seine Worte nicht verstanden wissen, schließlich erkennt er keine Unterschiede, wenn es um das Talent der beiden Ex-Weltmeister geht. Er spricht von Naturtalenten: "Sie wurden beide geboren, um ein Motorrad zu fahren."

Auf menschlicher Ebene gäbe es an Lorenzo auch nichts auszusetzen - obwohl ihm im MotoGP-Fahrerlager der Ruf vorauseilt, ein komplizierter Zeitgenosse zu sein und er angesichts der Mission, den Stoner-Titel vor zehn Jahren zu wiederholen, unter Druck steht. "Mir hat wirklich jeder gesagt, dass es schwierig würde, mit Jorge zusammenzuarbeiten, aber es stimmt nicht", meint Gabarrini und sieht sich in der Pflicht: "Unsere Aufgabe ist es auch, Druck von unserem Fahrer zu nehmen."

Cristian Gabarrini wurde 2007 mit Casey Stoner bei Ducati Weltmeister und ging später mit dem Australier zu Honda. Dort feierte das Duo 2011 erneut die MotoGP-Krone. 2017 kehrte Gabarrini von Honda zu Ducati zurück und arbeitete in der angelaufenen Saison an der Seite Jorge Lorenzos.