Moto3-Rennen Misano 2023: Dritter Sieg für Rookie David Alonso

So wie in Barcelona setzt sich David Alonso auch in Misano im Kampf der letzten Runde durch - Der Rookie gewinnt vor den Routiniers Jaume Masia und Deniz Öncü

(Motorsport-Total.com) - Nach Barcelona hat Moto3-Rookie David Alonso (GasGas) auch den Grand Prix von San Marino gewonnen. In einer spannenden Schlussphase setzte sich der Rookie im Dreikampf gegen die Routiniers Jaume Masia (Honda) und Deniz Öncü (KTM) durch (Rennergebnis). WM-Leader Daniel Holgado (KTM) sammelte zum zweiten Mal hintereinander keine WM-Punkte.

Titel-Bild zur News: David Alonso, Jaume Masia, Deniz Öncü

Moto3-Rookie David Alonso hat schon seinen dritten Sieg erobert Zoom

Für die kleinste Klasse waren auf dem Misano-World-Circuit 20 Runden angesetzt. Strahlend blauer Himmel und Temperaturen von rund 29 Grad Celsius sorgten an der Adria-Küste für einen perfekten Spätsommertag. In der Startphase setzte sich Masia von der Pole an die Spitze des Feldes.

Während dahinter wild um die Positionen gestritten wurde, nutzte Masia seine Chance und baute sich schon nach zwei Runden einen Vorsprung von einer knappen Sekunde auf. Öncü setzte sich an die Spitze der großen Verfolgergruppe und versuchte Masia wieder einzuholen.

Die Leopard-Box zeigte dem Spanier auf der Boxentafel seinen Vorsprung. Masia gab Gas und drehte die schnellsten Runden. Aber auch die Verfolger Öncü, Diogo Moreira (KTM) und Ayumu Sasaki (Husqvarna) drückten aufs Tempo, um Masia wieder einzufangen.

Holgado hatte Mühe und fuhr nur im Bereich von Platz zehn. An der Spitze blieb das Tempo hoch. Nach sechs Runden hatten Öncü und Moreira wieder Masia eingeholt. Zur Gruppe ab Platz vier betrug die Lücke rund eine Sekunde.

Bis Rennhalbzeit schob sich die Spitzengruppe wieder zusammen. Masia, Öncü, David Munoz (KTM), Alonso, Moreira, Sasaki und Kaito Toba (Honda) waren vorne dabei. Es entwickelte sich das typische Moto3-Rennen mit vielen Überholmanövern. Holgado war an der zehnten Stelle.

In Runde elf überholten Öncü und Munoz schließlich Masia, der für zwei, drei Runden Mühe bekam, das Tempo zu halten. Dafür versuchte Öncü das Tempo hochzuhalten, aber auch der Türke konnte sich nicht vom Feld lösen.

Es bildete sich eine vierköpfige Spitzengruppe mit Öncü, Masia, Munoz und Alonso. Dieses Quartett hatte schon am vergangenen Wochenende in Barcelona in den turbulenten letzten Kurven um den Sieg gekämpft.

Entscheidung in den finalen Kurven

Wieder bahnte sich ein spannendes Finale an. Die letzte Runde nahm Öncü in Führung liegend vor Masia und Alonso in Angriff. Munoz konnte nicht mehr ganz mithalten. Alonso attackierte Masia in "Tramonto" und schnappte sich Platz zwei.

Über "Curvone" baute das Trio Speed auf. Öncü kam außen auf den Randstein und hatte einen leichten Rutscher. Masia nutzte den Moment und bremste sich in den folgenden Rechtskurven in Führung, aber am Scheitelpunkt der "Carro"-Kurve konnte Masia die Linie nicht ganz halten.

Öncü war deshalb direkt dahinter der Weg versperrt. Alonso stach nach innen, überholte beide auf einen Schlag und eroberte mit diesem kaltschnäuzigen Manöver seinen zweiten Sieg hintereinander und schon den dritten in seiner Rookie-Saison.

"Das war mal wieder unglaublich", jubelt der 17-Jährige. "Ich war schnell, aber das Tempo in der Spitzengruppe war sehr hoch. Ich musste mich wirklich anstrengen, dranzubleiben. Ich habe es aber geschafft. In den letzten paar Kurven war ich einfach clever."

Masia wurde schließlich vor Öncü Zweiter. "Ich habe alles versucht, aber es war schwierig", seufzt Masia. "Zu Beginn hatte ich guten Grip, aber dann ging der Grip am Hinterreifen schlagartig verloren. Von da an konnte ich die Pace kaum noch mitgehen."

"Am Schluss habe ich es noch versucht, aber in der langsamen Kurve ist mir das Vorderrad weggerutscht und ich wäre beinahe noch gestürzt. Deshalb muss ich zufrieden sein. Im nächsten Rennen werden wir wieder angreifen."

Auch Öncü leckte seine Wunden. Der Tücke erklärt: "Weil wir uns für eine lange Übersetzung entschieden haben, musste ich das Bike ein bisschen anders fahren. Das habe ich verstanden, aber am Schluss waren die Reifen am Ende. Deshalb ist mir in der letzten Runde ein Fehler passiert."

"Ich habe zu spät gebremst und die Kurve nicht mehr gekriegt. So haben mich beide noch überholt. Heute war eigentlich unser Tag, um zu gewinnen, aber ich habe es verbockt. Der dritte Platz ist für die WM immer noch gut."

Munoz wurde Vierter. IntactGP-Rookie Collin Veijer (Husqvarna) führte die Verfolgergruppe ab Platz fünf an. Er setzte sich gegen Toba, Sasaki, Ivan Ortola, Jose Antonio Rueda (beide KTM), Romano Fenati, Taiyo Furusato (beide Honda), Moreira und Stefano Nepa (KTM) durch.

Daniel Holgado sammelt keinen WM-Punkt

Ab Platz 14 folgte die dritte Gruppe mit Ryusei Yamanaka (GasGas) und Tatsuki Suzuki (Honda). Holgado fuhr schließlich als 16. ins Ziel und sammelte damit zum zweiten Mal hintereinander keine WM-Punkte. Sein Punktepolster schrumpfte unter der italienischen Sonne weiter.

Mit diesem Ergebnis ist der WM-Kampf wieder spannend und komplett offen. Holgado hat nur noch vier Punkte Vorsprung auf Sasaki. Die Top 5 befinden sich innerhalb von 21 WM-Punkten. Somit haben auch noch Masia, Öncü und Alonso alle Chancen (WM-Gesamtwertung).

Der nächste Grand Prix findet in zwei Wochen statt. Vom 22. bis 24. September gastiert die Motorrad-WM erstmals in Indien. Schauplatz ist der Buddh-International-Circuit, wo die Formel 1 vor zehn Jahren das letzte Mal gefahren ist.

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