Kein Klassenwechsel: Philipp Öttl fährt auch 2018 in der Moto3

Philipp Öttl wird auch im nächsten Jahr im Schedl-Team eine KTM fahren - Warum der Deutsche nicht in die Moto2 aufsteigt und wie er seine Leistungen bewertet

(Motorsport-Total.com) - Einen Tag nach seinem zweiten Platz beim Moto3-Rennen in Österreich war Philipp Öttl erneut auf dem Red-Bull-Ring im Einsatz. Am Montag fand ein Testtag für die beiden kleinen Klassen statt. Öttl testetet dabei einen neuen Rahmen von KTM. Außerdem steht mittlerweile fest, dass der 21-Jährige auch im kommenden Jahr im Schedl-Team rund um Vater Peter Öttl fahren wird. "Wir fahren nächstes Jahr Moto3", bestätigt Öttl im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Daran wird sich nichts ändern, egal wie es jetzt weiter läuft. Ich muss in der Moto3 gut sein."

Titel-Bild zur News: Philipp Öttl

2018 wird die sechste volle Moto3-Saison für Philipp Öttl werden Zoom

In Spielberg zeigte der Deutsche ein starkes Rennen und wurde mit Rang zwei belohnt. Es war nach Rang drei in Indianapolis 2015 sein zweiter Podestplatz und das beste Ergebnis seiner Karriere. Öttl debütierte 2012 beim Saisonfinale in Valencia mit einer Wildcard und holte auf Anhieb WM-Punkte. Seit 2013 ist er Fixstarter in der kleinen Klasse. Neben den beiden Podestplätzen hat er auch eine Pole-Position (Austin 2016) sowie Startplatz zwei (Katar 2017) auf der Habenseite.

In seinen bisherigen vier Jahren schaffte es Öttl in der WM-Endabrechnung nie in die Top 10. Deswegen ist der angedachte Wechsel in die Moto2 für 2018 vom Tisch. "Ich sage einmal, wenn man schlecht ist, braucht man nicht in die nächste Klasse aufsteigen, wo es noch schwieriger ist", findet Öttl offene Worte. "Es ist einfach so. Honda ist auch nicht überlegen, sondern Honda hat die besseren Fahrer."

Österreich hat gezeigt, dass sich der KTM-Pilot in der Spitzengruppe behaupten kann. Nun gilt es, diese Leistung in weiteren Rennen zu bestätigen. "In dieser Saison möchte ich noch einige Ziele erreichen, dann kann man weiterschauen. Es ist vielleicht ein banales Ziel. Aber wenn ich nach der Saison sage, dass ich zufrieden bin, dann müssen die letzten paar Rennen wirklich gut sein. Zu den Ergebnissen kann man nichts sagen, denn es gibt nach jedem Rennen etwas auszusetzen."


Fotos: MotoGP in Spielberg, Girls


Kein perfektes Rennen: Öttl selbstkritisch

Öttl zeigt sich im Gespräch sehr selbstkritisch: "Ich glaube, ich bin in fünf Jahren kein perfektes Rennen gefahren. Gestern war es auch kein perfektes Rennen. Hinter Joan Mir habe ich mich einmal verbremst, es war ein Flüchtigkeitsfehler. Vielleicht hätte ich nicht gewonnen, aber einfacher den zweiten Platz geholt." Geklappt hat es mit dem zweiten Platz trotzdem. In der WM verbesserte sich Öttl auf den elften Platz.

Vor allem der Sturz in Jerez beeinträchtigte die bisherige Saison. Öttl hatte sich dort das linke Schlüsselbein gebrochen und an der Schulter verletzt. "Die Rennen vor meiner Verletzung waren recht gut. Ich war zu diesem Zeitpunkt WM-Siebter. Das hatten wir uns ungefähr vorgestellt. Wenn du vorne mitspielen willst, musst du aufs Podium fahren. Dann kommt eine Verletzung und danach läuft vielleicht nicht alles perfekt zusammen. In der Moto3 kann ein gutes Rennen mal ein neunter Platz sein, oder mal ein Sieg, oder man kann auch außerhalb der Punkte landen."

Philipp Öttl

In Spielberg eroberte der 21-Jährige das beste Ergebnis seiner Karriere Zoom

In der engumkämpften Moto3 spielen viele Faktoren für das Rennergebnis eine Rolle. Selbst wenn Öttl in vielen Rennen zu Beginn weiter hinten war, zeigte er regelmäßig die gleichen Rundenzeiten wie die Spitze. "Wir haben eine gute Konstanz und ich hoffe, dass nach meinem Podestplatz nicht fünf schlechte Rennen kommen. Wir haben uns ein gutes Level erarbeitet." Nun gilt es in der restlichen Saison, an die Performance von Spielberg anzuknüpfen.

2018 werden die Karten dann neu gemischt. Wird Öttl ein WM-Kandidat sein? "Eigentlich wollten wir schon in diesem Jahr um den Titel mitfahren. Luis Salom hat einmal zu mir gesagt: Der ganz gute Spanier schafft es in drei, der Durchschnittsspanier in fünf Jahren, und alles danach ist einfach nicht gut. Binder hats in sechs Jahren geschafft und Fenati fährt auch schon sein sechstes Jahr. Ich würde nicht danach rechnen, wie lange jemand in einer Klasse ist. Klar, wenn ewig nichts weitergeht. Aber ich habe meine Ziele für dieses Jahr, die ich auf jeden Fall erreichen will."