Moto2-Rennen in Mugello 2023: Acosta dominiert, Arbolino Zweiter

Pedro Acosta feiert in Mugello einen souveränen Sieg und holte in der WM fünf Punkte auf Tony Arbolino auf, der Zweiter wird - Jake Dixon auf dem Podest

(Motorsport-Total.com) - Mit einer dominanten Vorstellung hat Pedro Acosta in Mugello sein drittes Moto2-Rennen in dieser Saison gewonnen. Der Ajo-Pilot übernahm gleich am Start die Führung und gab diese nicht mehr ab. Tony Arbolino wurde mit mehr als sechs Sekunden Rückstand Zweiter. Jake Dixon sicherte sich Platz drei.

Titel-Bild zur News: Pedro Acosta

Pedro Acosta hat den Rückstand auf Tony Arbolino in der WM verkürzt Zoom

Angesetzt über 19 Runden startete das Rennen der Zwischenklasse bei sommerlichen Bedingungen. Polesetter Aron Canet ging nach seinem gestrigen Qualifying-Sturz angeschlagen an den Start. Er hatte sich zwei Finger der rechten Hand verletzt.

Den Start verlor der Kalex-Pilot gegen Acosta, Sam Lowes und Alonso Lopez. Canet war damit nur noch Vierter. Etwas weiter hinten kam es in Kurve 1 bereits zum ersten Zwischenfall. Fermin Aldeguer stürzte und riss Darryn Binder und Jeremy Alcoba mit.

In Kurve 1 scheiden gleich drei Fahrer aus

Kurz darauf knallte es in Kurve 11 erneut, diesmal zwischen Lowes und Lopez, der den Briten beim Überholversuch berührte. Lowes kam daraufhin zu Sturz und konnte nicht mehr weiterfahren. Die Rennleitung kündigte einige Untersuchung an. Kurz darauf wurde Lopez mit einer Long-Lap-Penalty belegt.

Besser lief es für WM-Leader Arbolino, der im Verlauf der ersten Runde bis auf Platz drei vorfuhr. Durch den Sturz von Lowes war zu den Top 2 allerdings schon eine kleine Lücke aufgerissen. Diese wuchs weiter an, als Lopez seine Strafe antrat.

Der Boscoscuro-Pilot fiel weit zurück, weil er bei der Fahrt durch die Long Lap von der Strecke abkam und durchs Kiesbett fuhr. Er musste die Strafe noch einmal ableisten.

Acostas Vorsprung an der Spitze wuchs auf anderthalb Sekunden an. Dahinter lagen Arbolino, Canet und Salac eng beisammen. Dixon hatte auf Platz fünf bereits den Anschluss verloren. Ihm folgten Sergio Garcia und Manuel Gonzalez.

Acosta in eigener Liga, Salac lässt Federn

Im Rennverlauf baute Acosta seine Führung immer weiter aus und auch zwischen den Verfolgern wurden die Abstände größer. Arbolino behauptete sich auf Platz zwei vor Salac. Canet musste mit zunehmender Renndistanz weiter abreißen lassen.

Bei noch acht zu fahrenden Runden brach Salac' Pace dann aber ein. Das brachte Canet wieder näher, der an Salac vorbeigehen und Platz drei zurückerobern konnte.

Salac konnte seine Linien nicht mehr halten und verlor weiter an Boden, sodass auch Dixon an ihm vorbeizog. Damit war der Tscheche nur noch Fünfter und von hinten kamen Lopez und Celestino Vietti immer näher. Lopez hatte sich nach seinen zwei Long Laps wieder bis auf den sechsten Platz nach vorn gearbeitet.

An der Spitze waren Acosta und Arbolino dem Feld enteilt. Im Kampf um den letzten Podestplatz wurde es zum Schluss aber noch einmal spannend. Mit Beginn der letzten Runde schnappte sich Dixon Canet und behauptete Platz drei bis ins Ziel.

Die Stimmen der Top-3-Fahrer in Mugello

"Es war schwierig, hier die Reifen zu managen", gab Acosta nach seiner Siegesfahrt und erinnerte an seinen Nuller in Le Mans: "Nach dem Fehler in Le Mans war es schwierig. Ich hatte viele Wochen Zeit, um mir Gedanken zu machen, was ich da getan habe. Jetzt läuft es wieder besser und es ist Zeit, den Moment zu genießen."

Arbolino betonte: "Es war ein schwieriges Wochenende. Es fiel mir nicht gerade leicht. Meine Rundenzeiten im Rennen waren gut, doch es fühlte sich nicht besonders gut an. Es zeigt, dass wir ein richtig gutes Potenzial haben, was die Meisterschaft angeht."

"Wir haben an diesem Wochenende viele Änderungen am Motorrad gemacht. Es war nicht leicht für mich, diese Rundenzeiten zu fahren. Mein Team ist unglaublich."

Dixon nahm Platz drei mit gemischten Gefühlen an. "Gegen Rennende bin ich immer schnell. Ich verliere immer zu Rennbeginn. Ich weiß nicht, warum ich so stark zu kämpfen hab und so langsam bin. Ich kann nicht die Rundenzeiten der anderen Fahrer abrufen. Ich bin gleichzeitig frustriert und happy", so der Brite.

"Es ist nicht so einfach, von so weit hinten wieder nach vorne zu kommen. Hier fahren die besten Fahrer der Welt. Ich konnte aber zeigen, warum ich hier sein sollte. Das hier ist zusammen mit Jerez eine meiner schlechtesten Strecken."

Tulovic stürzt in aussichtsloser Position

Vietti lief nach einer starken Schlussphase als Fünfter ein, gefolgt von Lopez und Salac. Die Top 10 komplettierten Gonzalez, Somikat Chantra und Garcia. Wildcard-Starter Mattia Pasini wurde Elfter. Lukas Tulovic sah die Zielflagge nicht. Der deutsche Intact-Pilot stürzte auf Platz 21 liegend in der achten Rennrunde.

In der WM liegt Arbolino weiterhin vorn, büßte aber fünf Punkte auf Acosta ein und hat jetzt noch 20 Zähler Vorsprung. Lopez fehlen auf Platz drei bereits 48 Punkte.