Der gelb-grüne Manthey-Porsche, besser bekannt als "Grello", erlebte in den letzten Jahren zahlreiche Erfolge, aber auch Enttäuschungen - die wichtigen Meilensteine
Grellos Ursprung: Zwischen 2006 und 2011 war Manthey bereits mit dem gelb-grünen Porsche (Spitzname: "Der Dicke") auf der Nordschleife erfolgreich. Das Team feierte fünf Siege beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring.
Im Jahr 2013 erfolgte die Fusionierung mit der Raeder Automotive GmbH, während Porsche im gleichen Jahr eine 51-prozentige Mehrheitsbeteiligung übernahm. Manthey konzentrierte sich auf die Langstrecken-WM, sodass der "Dicke" ab 2014 nicht mehr zum Einsatz kam.
Erst 2016 kehrte Porsche mit einem Werkseinsatz auf die Nordschleife zurück - damals allerdings noch in Porsche-Farben, die aus der WEC bekannt waren. Schon damals war die knallgelben Details am 911er aber nicht zu übersehen.
Nach dem 24h-Rennen 2016 wurde das Design geändert, in Erinnerung an den "Dicken": "Die Idee war, schon etwas zu machen, was daran erinnert, aber vielleicht noch ein bisschen knalliger und moderner", erklärt Nicki Raeder. "Dann hatten wir verschiedene Ideen, und dann stand das Auto da und sah so knallig und grell aus." Grello war geboren.
Der erste Grello-Sieg ließ nicht lange auf sich warten: Beim ROWE 6-Stunden ADAC Ruhr-Pokal-Rennen 2016 feierten Jörg Bergmeister und Patrick Pilet den ersten Gesamtsieg mit dem neuen Design.
Auch in der Saison 2017 setzten sich die Erfolge fort: Die ersten beiden VLN-Rennen wurden vom "Grello" gewonnen, ebenso wie das ROWE 6 Stunden ADAC Ruhr-Pokal-Rennen. Am Ende stehen fünf Saisonsiege zu Buche. Nur beim 24h-Rennen blieb Manthey nach Reifenproblemen ohne Chance.
In der Saison 2018 feierte Grello sein internationales Debüt: Dirk Werner, Romain Dumas und Frédéric Makowiecki starteten in der Intercontinental-GT-Challenge, zu der auch die 12h Bathurst gehören. Das Trio erreichte den sechsten Gesamtrang.
Beim 24h-Rennen in Spa-Francorchamps lief es 2018 nicht besser: Dirk Werner, Romain Dumas und Frédéric Makowiecki landeten auf dem 29. Gesamtrang.
Auf dem Nürburgring musste sich Grello im Jahr 2018 seinem "Bruder" geschlagen geben: Der zweite Manthey-Porsche #912, der mehr Grün-Anteile hat und daher auch als "Greeno" bezeichnet wird, feierte den Sieg beim 24h-Rennen.
Grello im Erlkönig-Design: Beim ROWE 6 Stunden ADAC Ruhr-Pokal-Rennen in der Saison 2018 testete Manthey die 2019er-Version des GT3 R. Der Porsche der Baureihe 991.2, der von Fred Makowiecki, Lars Kern und Marco Seefried gefahren wurde, bekam dafür einen speziellen "Grello-Look".
Das Stadtkurs-Debüt von Grello endete mit einer Enttäuschung: Laurens Vanthoor startete 2018 beim FIA-GT-Weltcup in Macau. Allerdings verunfallte der Belgier schon im Qualirennen heftig, sodass ein Start im Hauptrennen nicht mehr möglich war.
Die Corona-Krise machte auch vor dem Grello keinen Halt: In der Saison 2020 muss Manthey die 24h-Teilnahme mit dem gelb-grünen Porsche absagen, weil ein Corona-Test bei mehreren Teammitgliedern positiv ausgefallen war. Später stellte sich heraus, dass es sich um einen Fehlalarm handelte.
Endlich! Im Jahr 2021 feiert Grello seinen ersten Sieg beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring, nachdem "Greeno" im Jahr 2018 triumphierte. In den Jahren 2022 und 2023 folgten zwei Ausfälle nach Unfällen.
In der Saison 2022 ist "Grello" wieder als Erlkönig unterwegs: Beim 54. ADAC Barbarossapreis der Nürburgring Langstrecken-Serie testeten Julien Andlauer und Fred Makowiecki den neuen Porsche 911 GT3 R der Baureihe 992, der beim Debüt auf Anhieb einen Podestplatz erzielte.
Nicht Grello, aber Greeno: Bei den 12h Bathurst 2023 erreicht der Manthey-Porsche #912 mit Matt Campbell, Mathieu Jaminet und Thomas Preining einen zweiten Gesamtrang.
Grello wird DTM-Champion 2023! Bei seinem DTM-Debüt kann der gelb-grüne Manthey-Porsche direkt überzeugen. Thomas Preining feiert im Laufe der Saison insgesamt drei Siege und fünf weiteren Podestplätze.
Erster Sieg bei der Intercontinental GT Challenge: Matt Campbell, Laurens Vanthoor und Ayhancan Güven gewinnen die 12 Stunden von Bathurst 2024 und sorgen somit für den ersten Grello-Sieg, der nicht auf deutschem Boden erzielt wird.