IndyCar Phoenix: Wiederholungstäter Castroneves auf Pole

Helio Castroneves fährt auch bei der zweiten Edition des IndyCar-Comebacks in Phoenix auf die Pole - Chevy wie erwartet dominant, Hildebrand ärgert Penske

(Motorsport-Total.com) - Er bleibt der "Speed King" auf dem Phoenix International Raceway: Helio Castroneves hat auch bei der zweiten Auflage der Wiederaufnahme der IndyCar-Rennen in Phoenix die Pole-Position herausgefahren. Der Penske-Pilot absolvierte im Einzelzeitfahren die zwei Runden im 1-Meilen-Trioval mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 194,905 Meilen pro Stunde (313,669 km/h) und stellte damit einen neuen Rekord auf. Er nutzte die überlegene Aerodynamik des Chevrolet-Pakets konsequent aus.

Titel-Bild zur News: Helio Castroneves

Der "Speed King" feiert sich: Helio Castroneves markierte einen neuen Rekord Zoom

Mit seiner 49. Pole-Position hat der Brasilianer die Marke von Bobby Unser eingestellt und steht nun kurz vor einem Jubiläum. "Ich kann euch sagen, das war toll!", strahlt der 41-jährige, der sich gerne selbst als den "alten Mann" der IndyCar-Serie bezeichnet (wobei Tony Kanaan ihn im Alter noch überragt). Er hatte wieder einen Kniff parat und fuhr mit weniger Abtrieb als seine Penske-Teamkollegen, was ihm den entscheidenden Vorteil einbrachte. Die richtige Downforce-Wahl war das bestimmende Thema des Abends. (Ergebnis des IndyCar-Qualifyings in Phoenix 2017)

"Meine Teamkollegen sind die härtesten Jungs, die man sich vorstellen kann", so Castroneves weiter. "Aber ich bin froh, dass Startnummer 3 diesmal die Oberhand behalten hat." Es ist seine zweite Pole der Saison nach Long Beach. Wenig überraschend folgen ihm weitere Chevrolets: Will Power (Penske) brachte es in 194.017 mph auf Rang zwei. Er musste bereits als zweiter Fahrer auf die Piste und haderte deshalb noch mit Sand, der zwischen Freiem Training und Qualifying auf die Strecke geweht wurde. "Deshalb war ich in der ersten Runde noch etwas unsicher", erzählt der Meister von 2014, der trotzdem in die erste Reihe kam.

13 Hondas in der Chevrolet-Zange

J.R. Hildebrand untermauerte seinen Ruf als Ovalspezialist und stellte seinen Carpenter-Chevrolet beim Comeback auf die dritte Position. Er bestätigte damit die gute Form des Carpenter-Teams von den Februar-Testfahrten in Phoenix. Damit ließ er die Penske-Piloten Josef Newgarden (193,676 mph), der im Freien Training vor dem Qualifying Schnellster war, und Simon Pagenaud (193,414) hinter sich.

Als bester Honda-Pilot startet Tony Kanaan (Ganassi; 192,539) mit deutlichem Abstand von der sechsten Position ins Rennen , gefolgt vom Michail Aljoschin (Schmidt/Peterson; 192.327), Vorjahressieger Scott Dixon (Ganassi; 192.050), Marco Andretti (Andretti; 191.387) und Sebastien Bourdais (Coyne; 191.349). Die Ergebnisliste erinnert an einen riesigen Burger, in dem die Chevrolet-Piloten (vier an der Spitze und drei auf den letzten drei Plätzen) die gesamte Honda-Meute in die Zange nehmen.


Fahrerperspektive: Marco Andretti in Phoenix

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Teil der unteren Brötchenhälfte ist Ed Carpenter, der für das einzige kleinere Drama des Tages sorgte: Der Teamchef des Carpenter-Teams musste mit ansehen, wie seine Mechaniker den Chevrolet zwischen Training und Qualifying komplett auseinandernahmen, um den Tank zu tauschen. Das Auto wurde fertig, doch Carpenter gelang nicht mehr als der letzte Startplatz.

Am Samstag steht bereits das Rennen in die Nacht hinein auf dem Programm, das für Mitteleuropäer zu unchristlichen 3 Uhr Nachts startet.