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  • 21.07.2017 08:37

Rene Binder: "Verloren ist noch lange nichts!"

Mit einem enttäuschenden Wochenende auf dem Nürburgring fiel Rene Binder auf Rang sechs der Formel V8 3.5, jetzt möchte er das Blatt schnell wieder wenden

(Motorsport-Total.com) - Einen unerwarteten Rückschlag mussten Rene Binder und sein Team, Lotus 3.5, im Rahmen der Formel V8 am Nürburgring hinnehmen. Der 25-jährige Tiroler kam in der Eifel trotz vergangener Erfolge nicht über einen sechsten Platz hinaus und wird nun in den beiden Überseerennen in Mexiko und Austin einen "Turbo" zünden müssen, um den Anschluss in der Meisterschaft nicht zu verlieren.

Titel-Bild zur News: Rene Binder

Rene Binder musste am Nürburgring einen Rückschlag erleiden Zoom

Frage: "Nur zehn Punkte am Nürburgring für Platz sechs und neun. Eine ziemlich magere Ausbeute, wenn man bedenkt, dass Sie dort schon ein Formel-3-Rennen gewonnen haben."
Rene Binder: "Das war natürlich alles andere als ein perfektes Wochenende für uns, aber auf der anderen Seite haben wir jetzt einige Wochen Zeit, um die Dinge noch einmal genau zu analysieren und dann hoffentlich mit etwas mehr Glück in die letzten sechs Rennen zu gehen. Es gibt noch 150 Punkte zu vergeben und die 23 Punkte Rückstand auf den neuen Spitzenreiter sind auf jeden Fall noch aufholbar."

Frage: "Genauer gesagt geht es um die drei Events in Mexiko City, Austin und Bahrain mit ihren jeweils zwei Rennen. Wie schätzen Sie ihre Ausgangslage ein?"
Binder: " Ganz einfach: Ich war zwei Monate lang der Gejagte und bin jetzt wieder einer der Jäger. Verloren ist in dieser Meisterschaft noch lange nichts, aber wir brauchen jetzt ganz einfach den Lauf, den wir in Monza und phasenweise in Spa hatten, um die Sache noch zu drehen. In den letzten drei Events lief bei mir so viel schief, dass es jetzt eigentlich nur mehr vorwärts gehen kann."

Frage: "Wenn Sie die erste Saisonhälfte noch einmal Revue passieren lassen, hätten Sie etwas anders gemacht?"
Binder: "Um ehrlich zu sein, nicht viel. Ich hatte einen mittelmäßigen Saisonstart, aber die Konstanz, die andere nicht hatten. Dadurch ist nach meinem Doppelsieg in Monza eine komfortable Führung entstanden. Dann ist aber leider der Faden gerissen. Da haben in Jerez ein paar Tausendstel im Qualifying gefehlt, die einen Riesenunterschied ausgemacht hätten."

"Ich bin sicher, ich hätte dort gewinnen können, weil Pietro (Fittipaldi; Anm. d. Red.) und Roy Nissany einen extrem schlechten Start hatten. Warum mir in Aragon meine Bestzeit im Qualifying gestrichen wurde, weiß ich bis heute nicht. Dass es mit den Track Limits zu tun hatte, kann ich jedenfalls nur schwer akzeptieren, nachdem mir mehrere Leute versichert haben, dass meine Titelrivalen genau die gleiche Linie genommen haben wie ich."

Frage: "...dass Fittipaldi während des Qualifyings einen streng verbotenen Probestart hingelegt hat, und zwar direkt auf der Strecke, kann für Ihr Vertrauen in die Sporthoheit übrigens auch nicht förderlich gewesen sein."
Binder: "Dazu sage ich lieber nichts. Wir fahren beide für Lotus 3.5, daher ist mein Ingenieur nicht zur Rennleitung gerannt, aber wenn dort ein Charly Whiting dabei gewesen wäre, hätte er ganz sicher nur mehr den Kopf geschüttelt. Ich hab mich aber auf mich selbst konzentriert und gehofft, dass ich am Nürburgring das Blatt wenden kann. Leider war dieses Wochenende voll von Überraschungen, und zwar nicht von positiven."

Frage: "Nach Platz drei am Freitagnachmittag ging leider so gut wie alles daneben ..."
Binder: "Vielleicht kommen die vergleichsweise niedrigen Asphalttemperaturen am Ring unserem Auto nicht entgegen, aber das allein soll keine Ausrede sein. Im Qualifying war ich mit nagelneuen Bremsen unterwegs und bin anfangs auf ein langsames Auto aufgelaufen. Noch bevor ich eine ordentliche Zeit fahren konnte, hat dann plötzlich der Regen eingesetzt. Das war schon ziemlich unglücklich."

"Im Rennen konnte ich zumindest mit Platz sechs noch Schadensbegrenzung betreiben. Das Sonntagsrennen ging dann durch ein Problem beim Boxenstopp komplett daneben. Mein Ingenieur hat in dieser Situation mit einem Safety-Car gerechnet, aber es kam leider nicht."

Frage: "Der Effekt des 'halben Heimrennens' ist am Nürburgring also nicht wirklich zum Tragen gekommen."
Binder: "Das stimmt, aber man sollte eigentlich gar nicht mehr darauf achten, welche Strecken einem liegen oder wo man sich besonders wohl fühlt. Das hat auf die Ergebnisse weit weniger Einfluss als die vielen anderen kleinen Dinge, die in unserem Sport - vom Qualifying über den Start bis hin zum Boxenstopp - zusammenpassen müssen. Deshalb sehe ich andererseits auch kein großes Handicap darin, dass ich die nächsten beiden Rennstrecken in Mexico-Stadt und Austin noch nicht kenne. Rein vom Speed her macht das gar nicht den großen Unterschied."

Rene Binder

Der Österreicher ist nun für den Endspurt in der Rolle des Jägers Zoom

Frage: "Sie haben vor kurzem beim Österreich-Grand-Prix am Red-Bull-Ring ihren Formel-1-Test mit Renault bekannt gegeben. Wie groß war die Resonanz aus Ihrer Sicht?"
Binder: "Die Resonanz allein ist nicht das Wichtigste, aber es hat mich schon gefreut, dass viele Leute inzwischen Interesse an mir zeigen. Wir werden sehen, was in den nächsten Monaten passiert. Es gibt einige interessante Optionen und vieles, das momentan in Bewegung ist. Lassen wir uns überraschen."

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