Formel E: Abt fährt ab nächster Saison mit Antrieben von Lola-Yamaha

Nach der Trennung von Mahindra wird der deutsche Rennstall Abt in der kommenden Formel-E-Saison mit Antrieben von Lola-Yamaha an den Start gehen

(Motorsport-Total.com) - Das Team Abt hat die Weichen für seine Zukunft in der Formel-E-Weltmeisterschaft gestellt: Ab der kommenden Saison wird der Rennstall aus Kempten mit einem Antriebsstrang von Lola-Yamaha an den Start gehen, den der britische Rennwagenhersteller und das japanische Unternehmen derzeit gemeinsam entwickeln. Bereits im Juni 2024 soll der neue Antrieb erstmals auf der Rennstrecke getestet werden.

Titel-Bild zur News: Lola und Yamaha hatten Ende März 2024 den gemeinsamen Einstieg in die Formel E bekanntgegeben

Lola und Yamaha hatten Ende März 2024 den Einstieg in die Formel E bekanntgegeben Zoom

"Wir sind glücklich, dass es uns gelungen ist, für unsere Zukunft in der Formel E zwei so namhafte Partner zu finden", sagt Abt-Teamchef Thomas Biermaier. "Natürlich wird es für einen neuen Hersteller eine große Herausforderung sein, in eine WM einzusteigen und sich zu etablieren. Aber während unserer Gespräche und Verhandlungen in den vergangenen Monaten haben wir deutlich gespürt, wie versiert, motiviert und entschlossen Lola und Yamaha sind, dieses Projekt zum Erfolg zu führen - genau wie bei jedem Mitglied unseres Teams."

Abt war Anfang 2023 nach einem Jahr Pause in die Formel E zurückgekehrt und startet seitdem mit einem Antriebsstrang von Mahindra. Aufgrund zahlreicher technischer Probleme und mangelnder Konkurrenzfähigkeit der Mahindra-Antriebe beendet Abt die Zusammenarbeit mit dem indischen Hersteller zum Ende der Saison 2024.

In der neuen Konstellation tritt die bekannte Motorsportmarke Lola als Hersteller auf und vertraut bei der Entwicklung des Antriebsstrangs und der entsprechenden Software auf Yamaha Motor als technischen Partner.

Lola entwickelt Antrieb, Yamaha die Software

"Für die Marke Abt beginnt damit eine neue spannende Ära in unserer Formel-E-Geschichte", sagt Hans-Jürgen Abt, CEO der Abt-Gruppe. "2014 sind wir als Privatteam eingestiegen, waren dann Werksteam von Audi, seit dem Comeback Kundenteam und wollen jetzt mit der neuen Partnerschaft das nächste, hoffentlich von Erfolg gekrönte Kapitel schreiben."

Der Saisonauftakt 2024 in Mexiko markierte das 100. Rennen für Abt. Mit 47 Podestplätzen und mehr als 1.400 Punkten zählt das Team zu den erfolgreichsten im Feld.

"Wir freuen uns sehr über die Partnerschaft mit Abt, da wir die Technologie, die wir mit Yamaha entwickelt haben, direkt in die Formel E bringen können", sagt Till Bechtolsheimer, Vorstandsvorsitzender von Lola Cars Ltd. "Es ist aufregend, mit einem Team zusammenzuarbeiten, das so viel Geschichte und Erfolg in diesem Sport hat."

Erster Shakedown schon im Juni 2024 geplant

"Werksunterstützte Programme sind das tägliche Geschäft von Abt, und ihre Erfahrung in der Formel E wird uns einen entscheidenden Vorteil verschaffen. Wir freuen uns darauf, unsere Beziehung innerhalb und außerhalb der Formel E weiter auszubauen", so Bechtolsheimer.

Heiji Maruyama, Direktor von Yamaha Motor, ergänzt: "Yamaha forciert die Forschung und Entwicklung verschiedener Technologien, die zur Nachhaltigkeit beitragen. Als technischer Partner von Lola wollen wir auf dem höchsten Niveau des elektrischen Rennsports fortschrittlichere Energiemanagement-Technologien entwickeln. Wir sind sehr glücklich und fühlen uns geehrt, dass wir die Möglichkeit haben, mit unserer Technologie zum Erfolg eines so großartigen Teams wie Abt beizutragen und mit Lola zusammenzuarbeiten."

Mark Preston (Motorsportdirektor Lola), Heiji Maruyama (Managing Executive Officer Yamaha) und Thomas Biermaier (Abt-Teamchef)

Mark Preston (Motorsportdirektor Lola), Heiji Maruyama (Managing Executive Officer Yamaha) und Thomas Biermaier (Abt-Teamchef) Zoom

Bei Lola und Yamaha laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Die Software wird entwickelt, die Hardware auf dem Prüfstand getestet. Bereits für Juni ist der erste Shakedown des Antriebsstrangs in einem Formel-E-Auto geplant. Weitere Bausteine wie ein Titelpartner und weitere Sponsoren, die genaue Struktur und Namensgebung des neuen Teams, Fahrerentscheidungen oder das Fahrzeugdesign werden in den kommenden Monaten bekannt gegeben.

"In der Zwischenzeit gilt unsere volle Konzentration der laufenden Saison", sagt Biermaier. Bereits an diesem Wochenende gastiert die Formel E für zwei Rennen im italienischen Misano. "Unser Ziel ist es, in den kommenden Wochen noch so viele sportliche Ausrufezeichen wie möglich zu setzen."

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