Warum Racing Engineering nur Formel 2 macht

Volle Konzentration auf eine Serie statt Ablenkung durch Reisestrapazen: Racing Engineering entschied sich bewusst nur für Einsätze in der Formel 2

(Motorsport-Total.com) - Racing Engineering gehört in der Formel 2 zur Gattung der Spezialisten, denn das spanische Team tritt im Gegensatz zu vielen anderen Rennställen seit 2007 nur in der Nachwuchsserie der Formel 1 an und nicht in anderen Kategorien. Diese Entscheidung traf Teambesitzer Alfonso de Orleans-Borbon bewusst und mit Blick auch auf seine Mitarbeiter.

Titel-Bild zur News: Nyck de Vries

Racing Engineering fühlt sich in der Formel 2 gut aufgehoben Zoom

"Wenn man in mehreren Kategorien antritt, sorgt das für Stress. Und den ersparen wir uns", so der Spanier im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com.' "Wenn beispielsweise beim GP3-Team etwas passiert, muss das Formel-2-Team aushelfen."

Andere Rennställe haben damit offenbar kein Problem. So sind ART, Trident, und Arden parallel auch in der GP3 am Start, Prema setzt Fahrzeuge in der Formel-3-EM und verschiedenen Formel-4-Serien ein, Campos bestreitet unter anderem auch die WTCC und DAMS die Formel E.

De Orleans-Borbon hingegen fühlt sich als Boss eines reinrassigen Formel-2-Teams vollkommen wohl. "Ich mag die Formel 2 und kann mir nicht vorstellen, etwas anderes zu machen", sagt er. "Ob wir eines Tages Formel 3 oder Formel 4 machen? Da werde ich nicht nein sagen. Die Formel 1 wäre hingegen deutlich schwieriger."

Die Formel 3 hat der Spanier dabei durchaus konkret im Visier, aber nur unter einer Voraussetzung: "Wenn sie mit der GP3 fusioniert, könnte ich mir das sehr gut vorstellen. Aber ständig zwischen Formel-1- und DTM-Wochenenden hin und her zu reisen reibt einen auf." Sollte die geplante Zusammenlegung beider Serien in die Tat umgesetzt werden, sei ein Einstieg von Racing Engineering in eine neue Formel 3 laut de Orleans-Borbon "sehr wahrscheinlich".

Das Herz des Teamchefs hängt allerdings vor allem an der Formel 2, wie de Orleans-Borbon unterstreicht. "Ich freue mich jedes Mal, wenn ich zur Formel 2 komme und alle Leute im Fahrerlager sehe. Sollte das eines Tages nicht mehr der Fall sein, würde ich aufhören", sagt er. "Denn sind wir mal ehrlich: Geld verdient man mit der Formel 2 nicht, das muss man aus Leidenschaft machen."