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Red Bull Toro Rosso Honda

Italien

Porträt

(Stand: 31. Januar 2019) Toro Rosso gilt seit seiner Neugründung als Minardi-Nachfolger als Fahrschule für Talente und knüpft an diesen Ruf in der Saison 2019 an, wenn Neuling Alexander Albon und überraschend Rückkehrer Daniil Kwjat in den Cockpits sitzen. Toro Rosso geht wieder mit Honda-Motoren an den Start, was die Truppe enger an das Schwesterteam Red Bull rücken lässt.

Denn das italienische Toro Rosso bedeutet zu Deutsch roter Bulle, was die Eigentümerfrage des ehemaligen Minardi-Teams beantwortet: Der österreichische Energydrink-Hersteller Red Bull zieht bei der Scuderia aus Faenza seit 2006 die Fäden - seit Ende 2008 ohne Rennlegende Gerhard Berger, der zuvor mit 50 Prozent beteiligt war. Ziel war es ursprünglich, den Kaderfahrern den Einstieg in die Formel 1 zu ermöglichen und ihnen in einem Lehrjahr den nötigen Feinschliff zu verpassen.

Inzwischen will sich der Rennstall aber als konkurrenzfähiges Team etablieren. Verglichen mit den Großen verfügt man über verhältnismäßig bescheidene Mittel. Seit 2010 operiert Toro Rosso unabhängig vom "großen Bruder" Red Bull, weil das Reglement keine Kundenautos mehr gestattet. Dadurch musste die Fabrik in den vergangenen Jahren personell erweitert und vergrößert werden. Zuvor waren zwar die Teile an Ort und Stelle produziert worden, das Design hatte aber bei Red Bull in Milton Keynes stattgefunden.

Das Sagen der Österreicher Franz Tost und in letzter Instanz der omnipräsente Red-Bull-Berater Helmut Marko. Den früheren Logistikchef von BMW soll Dietrich Mateschitz persönlich für den Posten des Teamchefs ausgesucht haben. Bei seiner Amtsübernahme im Jahr 2006 kündigte er an, zu den Topteams der Formel 1 aufschließen zu wollen. Gesagt, getan: 2008 gelang dem Team mit Sebastian Vettel in Monza sensationell der erste Sieg.

Seither blieben vergleichbare sportliche Erfolge jedoch aus. Toro Rosso verschliss viele der vermeintlich großen Red-Bull-Talente, darunter IndyCar-Dauerchampion Sebastien Bourdais, Sebastien Buemi, Jaime Alguersuari und Jean-Eric Vergne. Doch die Jugendförderung fruchtete: Nach Vettel stiegen auch Daniel Ricciardo, Max Verstappen und Pierre Gasly zum Schwesterteam auf. 2015 ging das Team mit Verstappen ein besonderes Risiko ein: Er war mit 17 Jahren der jüngste Formel-1-Pilot aller Zeiten.