Theo Pourchaire auf Lawsons Spuren? Super-Formula-Saison im Gespräch

Alfa Romeo ist auf der Suche nach einem Parkplatz für Theo Pourchaire für die Saison 2024 - Super Formula in Japan im Gespräch, WEC ebenfalls eine Option

(Motorsport-Total.com) - Wie geht es weiter mit Nachwuchstalent Theo Pourchaire? Der Franzose ist auf bestem Wege, den Formel-2-Titel 2023 zu gewinnen. Doch wie seinen Vorgängern Oscar Piastri und Felipe Drugovich wird dem 20-Jährigen der direkte Sprung in die Formel 1 wohl verwehrt bleiben. Alternativen müssen her.

Titel-Bild zur News: Theo Pourchaire soll in der Saison 2024 im Rennrhythmus bleiben, fordert Alfa Romeo

Theo Pourchaire soll in der Saison 2024 im Rennrhythmus bleiben, fordert Alfa Romeo Zoom

Alfa Romeo schaut sich derzeit in der Super Formula um. Dort sind für die Saison 2024 noch Plätze bei den Teams Impul (eine renommierte Adresse im japanischen Motorsport) und KCMG frei.

Alfa-Romeo-Teamchef Alessandro Alunni Bravi sagt gegenüber Motorsport.com Global, der englischsprachigen Schwesterplattform von Motorsport-Total.com: "Wir sprechen mit seinem Management über ein Rennprogramm neben unserem".

"Wir wollen, dass er mehr in das Formel-1-Team integriert wird, mehr Simulator-Sessions absolviert und natürlich wird er einer unserer Ersatzfahrer sein. Aber er muss Rennen fahren." Und zwar in einer möglichst hochkarätigen Serie.

Ein Titelgewinn, der in Abu Dhabi sehr wahrscheinlich ist (25 Punkte Vorsprung bei noch 39 zu vergebenden Zählern), würde bedeuten, dass Pourchaire 2024 nicht mehr in der Formel 2 fahren dürfte. Doch selbst wenn er den Titel noch aus der Hand geben sollte, wäre eine vierte volle Saison in der Formel 2 nicht zielführend.

Super Formula oder WEC

Damit könnte er in die Fußstapfen von Liam Lawson treten, der den Titel jüngst nur knapp verpasste. "Für mich ist die Super Formula sehr anspruchsvoll", sagt Alunni Bravi. "Wir haben verschiedene Erfahrungen mit Stoffel Vandoorne 2016, Pierre Gasly 2017 und Liam Lawson in diesem Jahr gemacht."

"Für mich ist es nicht wichtig, dass der Fahrer die Meisterschaft gewinnt, sondern dass er in einer konkurrenzfähigen Klasse fährt. Das Auto ist ein Hochleistungsfahrzeug mit Kurvengeschwindigkeiten, die denen der Formel 1 ähneln."

Ein weiterer Vorteil gegenüber der Formel 2, wo alles standardisiert ist: Der Dallara SF-23 darf von den Teams in kleinen Bereichen unter dem Carbonkleid weiterentwickelt werden. Zudem gibt es mit Honda und Toyota zwei Motorenhersteller. Pourchaire wäre also aktiv in die Weiterentwicklung des Autos eingebunden, was für die Formel 1 nur helfen kann.

Eine mögliche Adresse: Das Team Impul in der Super Formula

Eine mögliche Adresse: Das Team Impul in der Super Formula Zoom

Auch deshalb sieht Alunni Bravi in der Meisterschaft eine gute Plattform: "Ich sehe das als Chance. Aber wir müssen uns natürlich alles anschauen. Auch, wie viel Zeit das von der Arbeit mit dem Team in Hinwil und an den Grand-Prix-Wochenenden wegnimmt."

Plan B ist die Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) mit ihren Hypercars: "Wir schauen uns die WEC an, verschiedene Optionen, aber wir haben kein bestimmtes Team im Visier."

Trainingseinsatz in Mexiko geht in die Hose

Theo Pourchaire fuhr in Mexiko-Stadt das Auto von Valtteri Bottas im ersten Freien Training, doch die Sache ging gründlich schief: Der Franzose kam auf ganze vier Runden und setzte keine einzige Zeit. Er verbrachte fast die gesamte Session in der Garage.

"Wir haben ein Brake-by-Wire-System für den C44 getestet, das nächstjährige Auto", erklärt Alunni Bravi. "Leider hatten wir ein Problem, das wir nicht beheben konnten. Deshalb mussten wir es für das zweite Training austauschen, wodurch Theo natürlich keine Runde mehr fahren konnte. Wir mussten das Getriebe vom Motor trennen und verloren so die gesamte Session."

"Wir wollten ihm so viel Fahrzeit wie möglich geben und auch ein richtiges Programm wie beim anderen Auto haben. Deshalb hatten wir keine Rookie-Session geplant, sondern eine [richtige] FT1-Session."


Fotos: F1: Grand Prix von Mexiko (Mexiko-Stadt) 2023


"Was für mich extrem positiv war, war seine Reaktion. Denn er blieb extrem ruhig, auch am Funk. Er hat dem Team klare und präzise Informationen gegeben. Ich denke, er hat gezeigt, dass er reif ist. Deshalb ist es einfach schade."

Französischen Medienberichten zufolge soll Pourchaire beim Saisonfinale in Abu Dhabi eine zweite Chance im Formel-1-Auto bekommen. Allerdings würde dies mit dem Finale der Formel 2 kollidieren, in der es für ihn um den Titel geht. Eine offizielle Bestätigung steht noch aus.

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