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  • 17.02.2018 08:20

  • von Dominik Sharaf

Rosberg kritisiert bunte Reifen: "Man blickt nicht mehr durch"

Wenn Supersoft extrem hart ist: Dem Ex-Weltmeister missfällt Pirellis Konzept für die Formel-1-Saison 2018, doch sein Vorschlag fiel bei den Italienern durch

(Motorsport-Total.com) - Ex-Weltmeister Nico Rosberg hat Kritik an Formel-1-Reifenzulieferer Pirelli geübt. Dass die Italiener in der Saison 2018 sieben unterschiedliche Gummimischungen in ebenso vielen Farben zur Verfügung stellen (und damit zwei mehr als im Vorjahr), findet er verwirrend. "Das ist für mich nicht der richtige Weg", so Rosberg im Gespräch mit 'RTL'. "Da blickt man überhaupt nicht mehr durch."

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Auch als TV-Experte: Nico Rosberg wirft einen kritischen Blick auf die Formel 1 Zoom

Dass Pirelli den Härtegrad seiner Pneus exakter auf die einzelnen Strecken abstimmen wollte und sich deshalb ein breiteres Sortiment anlegte, scheint Rosberg nicht zu missfallen - die Umsetzung schon. "Egal, was die Mischung ist: Es sollte jedes Wochenende Weich, Medium und Hart in den selben Farben geben. Alles andere ist uns doch eigentlich wurscht", plädiert er für einen Ansatz, bei dem ohne zusätzliche Informationen stets klar gewesen wäre, welcher Reifen der langlebigste ist.

Bei einigen Grands Prix könnte es nun passieren, dass der härteste Pneu auf den Namen Supersoft hört - sofern sonst die noch weicheren Varianten Ultrasoft und Hypersoft zur Verfügung stehen. Pirelli-Manager Mario Isola betont, sich dem Szenario bei der Entscheidung für das 2018er-Konzept bewusst gewesen zu sein: "Meiner Meinung nach wäre das Ganze mit einer falschen Botschaft verknüpft gewesen", sagt er über den Rosberg-Vorschlag, der in Mailand auf dem Tisch gelegen hatte.

"Man hätte den Eindruck erhalten können, dass wir überall mit nur drei verschiedenen Mischungen anreisen", so Isola weiter. Vielmehr hätte Pirelli die unterschiedlichen Anforderungen der Kurse abbilden wollen und sich daher für das komplexe Modell entschieden. Ex-Formel-1-Pilot Timo Glock sieht die Sache nicht so kritisch wie Rosberg: "Für den Zuschauer ist es vielleicht ein bisschen schwieriger, weil sie mit so viel Reifenauswahl vielleicht irgendwann mal den Überblick verlieren."