Max Verstappen: Warum er in der Anfangsphase Probleme hatte

Max Verstappen hat den Sprint in China souverän gewonnen, hatte aber gerade in der Anfangsphase große Probleme: Das hing mit mehreren Faktoren zusammen

(Motorsport-Total.com) - Nur kurz schien Max Verstappen um den Sieg beim ersten Formel-1-Sprint der Saison 2024 (die Sessions live im Ticker verfolgen) zittern zu müssen, doch am Ende schien dann alles wie immer zu sein. Der dreimalige Weltmeister sicherte sich beim Sprint in China souverän den Sieg - 13 Sekunden vor dem ersten Verfolger Lewis Hamilton.

Titel-Bild zur News: Max Verstappen, Carlos Sainz, Sergio Perez, Charles Leclerc, Lando Norris

Max Verstappen musste sich zu Beginn Carlos Sainz erwehren Zoom

Dabei sah es in der Anfangsphase so aus, als hätte der Red-Bull-Pilot einige Probleme. Erst in Runde neun setzte sich Verstappen in Führung und fuhr in den verbleibenden zehn Runden noch seinen enormen Vorsprung heraus.

Dass es in den ersten Runden nicht so lief, hatte dabei mehrere Gründe. Verstappen war nur von Startplatz vier in den Sprint gegangen und hatte sich im Gegensatz zu seinen Konkurrenten für einen gebrauchten Satz Medium-Reifen entschieden, der insbesondere in der Anfangsphase ein Nachteil gegenüber den frischen Reifen der Konkurrenz war.

"In den ersten paar Runden musste ich mich wirklich verteidigen, aber gleichzeitig ging mir auch die Batterie aus", schildert Verstappen. "Sie hat nicht geladen."

Daher geriet Verstappen schnell in Gefahr, auch von Carlos Sainz (Ferrari) auf der langen Geraden kassiert zu werden. "Warum ist meine Batterie so leer?", fragte der Niederländer am Funk, nachdem er immer wieder sogenanntes "Clipping" erleiden musste, wodurch ihm Topspeed fehlte.

Schwierigkeiten schnell behoben

Doch sein Ingenieur Gianpiero Lambiase wies ihn an, ein paar Einstellungen am Lenkrad vorzunehmen. "Es braucht dann zwei oder drei Runden, bis du wieder etwas Batterie zur Verfügung hast, und dann ist auch meine Pace gekommen", sagt Verstappen, der nicht glaubt, dass die Batterie im weiteren Wochenendverlauf noch einmal zum Problem werden wird.

Als das Problem gelöst war, war langsam auch der Vorteil der frischen Reifen der Konkurrenz dahin und Verstappen konnte sich aufmachen, sich die Führung zu erarbeiten. Erst schnappte er sich in Runde 7 vor der Haarnadel Fernando Alonso (Aston Martin), dann machte er sich auf die Jagd nach dem führenden Lewis Hamilton (Mercedes).

Seinen früheren Titelrivalen überholte er zwei Runden später an gleicher Stelle und hatte danach niemanden mehr vor sich. "Ich konnte mich dann einfach auf die Pace meines Autos verlassen", sagt Verstappen. "Ich konnte auch auf die Reifen aufpassen, wie ich wollte." Der Rest war Formsache.

Marko lobt "Präzision" und "Aggression"

Für Red Bulls Motorsportkonsulent Helmut Marko war der Sprint ein ermutigendes Zeichen für den Rest des Wochenendes. Das Team war mit Zuversicht in das kurze Rennen gegangen, als man gesehen hatte, dass trockene Bedingungen herrschen. Man war optimistisch, dass man trotz des Reifennachteils eine gute Chance haben würde.

"Ausschlaggebend war, dass Max im Trockenen ein Auto gehabt hat, das wirklich optimal lief", sagt der Österreicher gegenüber Sky.

Anzeige
Max Verstappen Fanartikel

"Wir haben einen gebrauchten Satz gehabt und der ist gerade in der Anfangsphase schlechter. Aber Max hat auch gewusst: Wenn die Sonne weiter rauskommt, dann muss man auf den Reifen achten", so Marko. "Und man hat dann gesehen, dass bei Alonso und auch Hamilton die Zeiten eingebrochen sind. Also er hat sich das wieder einmal optimal eingeteilt."

"Aber es war auch die unglaubliche Präzision und vor allem die Aggressivität beim Überholen. Max hat da nicht herumgefackelt, einen nach dem andern und das war's dann", lobt er.

Topfavorit für das Rennen am Sonntag

Natürlich ist Verstappen nach diesen Eindrücken auch der Topfavorit für das Rennen am Sonntag. "Wir sind aufgrund der Daten von gestern und heute, glaube ich, in einer guten Lage", betont Marko bei ServusTV. "Wir gehen davon aus, dass unser Auto jetzt vom Set-up in trockenen Bedingungen optimal ist. Dann haben wir noch Max obendrauf, das sollte schon klappen."

Für Verstappen selbst liegt aber noch ein Fragezeichen über dem Qualifying, bei dem er am Freitag nicht souverän vorne war - das aber damals unter nassen Bedingungen. Trotzdem sagt er: "Das Qualifying wird wieder etwas anders."


Doch Verstappen hat gezeigt, dass er auch von einem Startplatz weiter hinten souverän wieder nach vorne fahren kann. Er betont aber: "Mit vollem Tank kann es auch anders sein." Zudem gebe es weiter hinten immer das Risiko einer Kollision.

"Aber heute war es natürlich sehr positiv. Darüber bin ich glücklich."

Neueste Kommentare