Lewis Hamilton kündigt an: Nach Ende der Karriere in "Film & Mode"

Noch ist die Formel 1 Lewis Hamiltons größte Leidenschaft, doch für einen Rücktritt hat der Brite bereits vorgesorgt - Eine Zukunft in der Kreativbranche ist sicher

(Motorsport-Total.com) - Noch ist ein Rücktritt von der Formel 1 für Lewis Hamilton kein Thema. Zwar läuft es mit Mercedes auch in dieser Saison mehr schlecht als recht, doch im nächsten Jahr will sich der Brite einer neuen Herausforderung mit Ferrari stellen.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton fällt auch im Paddock durch seinen extravaganten Stil auf Zoom

Dann wird Hamilton 40 Jahre alt sein. Und auch wenn sein Vertrag mit der Scuderia "über mehrere Jahre" geht, wird der Brite seinen Rennhelm irgendwann endgültig abnehmen. Vor der Zeit danach graut es ihm aber nicht, wie der siebenmalige Formel-1-Weltmeister im Gespräch mit dem GQ Magazine verrät.

"Ich habe mit so vielen großartigen Sportlern gesprochen, von Boris Becker über Serena Williams bis hin zu Michael Jordan. Mit Sportlern, die im Ruhestand sind oder mit einigen, die noch an Wettkämpfen teilnehmen", erzählt der Brite.

"Wir sprachen über die Angst vor dem, was als Nächstes kommt, über den Mangel an Vorbereitung auf das, was als Nächstes kommt. Viele von ihnen sagten: 'Ich habe zu früh aufgehört.' Oder: 'Ich bin zu lange geblieben. Als es zu Ende ging, hatte ich noch nichts geplant. Meine ganze Welt ist zusammengebrochen.'"

Hamilton hat für Karriere danach "vorgesorgt"

Der Grund: Bis dahin drehte sich das ganze Leben um den Sport. Entsprechend verloren fühlten sich viele, als dieser Teil plötzlich wegbrach. "Das hat mich zum Nachdenken gebracht: OK, wenn ich aufhöre, wie kann ich das vermeiden?", sagt Hamilton.

Er habe sich schon jetzt - während seiner aktiven Rennfahrerkarriere - ernsthaft auf die Suche nach Dingen begeben, für die er sich begeistern kann, und das mit Erfolg.

So hat der 39-Jährige eine große Leidenschaft für Mode und für Musik. Mindestens ein paar Mal im Jahr veranstaltet er in der Sommer- und Winterpause ein Songwriting-Camp. Dann versammelt er ein Team von Produzenten und Songwritern um sich, die ihm dabei helfen, seine Samples und Texte zusammenzufügen.

Davon hat er einige, denn Hamilton verrät: "Mein Geist ist immer in Bewegung. Ich habe sehr, sehr lebhafte Träume. Ich muss aufwachen und sie aufschreiben. Ich habe dann Visionen von etwas, das ich entwerfe. Oder manchmal ist es Musik."

"Manchmal spiele ich ein Lied in meinem Kopf. Dann stehe ich auf und gehe nach unten, spiele es auf dem Klavier, nehme es auf, und er wird Teil von etwas, das ich gerade mache."

Dass der Formel-1-Pilot sich vielen kreativen Nebenbeschäftigungen widmet, kam jedoch nicht immer gut an. "Als ich meine Kreativität erforschte und auch, wie ich mich selbst ausdrücken kann, habe ich in den Medien viel Gegenwind erfahren", sagt er. Von "Ablenkungen" abseits der Rennstrecke war die Rede.

"Die Leute urteilten über mich: 'So verhält sich ein Rennfahrer nicht. Das tut ein Rennfahrer nicht.'" Doch mit der Zeit verstummten diese Stimmen, auch weil Hamilton bewies, dass beides geht. Die Motivation für den Rennfahrer, seinen Sport in dieser Hinsicht weiter voranzutreiben, ist dabei eine doppelte.

Er will die immer noch oft konservativen, konventionellen Erwartungen an die Formel 1 weiter aufbrechen, sich aber auch für die zweite Hälfte seiner eigenen Karriere rüsten.

Wird Hamilton im zweiten Leben Schauspieler?

"Ich habe eine Phase durchgemacht, in der ich begriffen habe, dass ich nicht ewig Rennen fahren kann", sagt Hamilton, weshalb er begann, sich anderen Leidenschaften zu widmen. "Wenn ich aufhöre, werde ich erhobenen Hauptes gehen und glücklich sein."

Auf die Frage, was dann an die Stelle des Rennsports treten wird, antwortet der siebenmalige Weltmeister: "Nun. Ich denke, es werden Film und Mode sein." Ein Filmprojekt hat Hamilton bereits in der Pipeline: einen Formel-1-Film mit Hollywood-Star Brad Pitt und dem Team von "Top Gun: Maverick".

Mit Letzterem brachte Hamilton einst niemand Geringeres als Tom Cruise höchstpersönlich zusammen. Der bekennende Rennsportfan hatte den Formel-1-Piloten vor zehn Jahren ans Set seines Films "Edge of Tomorrow" eingeladen. Es entwickelte sich eine Freundschaft, Cruise und Hamilton hielten Kontakt.

Ursprünglich war geplant, dass der Brite eine kleine Nebenrolle in "Top Gun: Maverick" übernimmt. Doch als das Angebot kam, befand sich Hamilton im Titelrennen 2018.


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Doch Regisseur Joseph Kosinski und Produzent Jerry Bruckheimer behielten ihn im Hinterkopf und kamen ein paar Jahre später wieder auf Hamilton zu, um ihn an einem groß budgetierten Formel-1-Film zu beteiligen. Hamiltons Bedingung war klar.

"Dieser Film muss so authentisch sein. Es gibt zwei verschiedene Fangruppen - die alten Fans, die seit ihrer Geburt jedes Grand-Prix-Wochenende mit ihren Familien schauen, und die neue Generation, die erst heute durch Netflix davon erfährt." Hamilton war es wichtig, den Film für beide Seiten interessant zu machen.

Daran orientierte er dann auch seinen Input: "Meine Aufgabe war es zu sagen: 'Das wird nie passieren, das würde nie passieren.' 'So würde es sein, so könnte es passieren.' Ich habe ihnen nur Ratschläge gegeben, worum es beim Rennsport wirklich geht und was für einen Rennsportfan attraktiv wäre und was nicht."