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  • 05.01.2018 15:22

  • von Dominik Sharaf

Formel-1-TV-Quoten 2017: Deutschland schwächster Kernmarkt

Einschaltquoten analysiert: Italien profitiert von Ferraris Aufschwung, China ist im Kommen und die Zahl der Formel-1-Fans weltweit steigt nach sieben Jahren wieder

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 hat in der vergangenen Saison einen deutlichen Zuwachs bei den TV-Einschaltquoten verzeichnet. Wie Liberty Media in einer Presseaussendung mitteilt, verfolgten in den 20 wichtigsten Märkten weltweit 6,2 Prozent mehr Zuschauer als 2016 die Grands Prix im Fernsehen. Der Rechnung des Formula One Managements (FOM) zufolge sind so 1,4 Milliarden Mal Menschen in Kontakt mit der Königsklasse gekommen - basierend auf kumulierten Einschaltquoten aller Sendungen.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel, Kimi Räikkönen

Film ab: Die Formel 1 will in den sozialen Medien mit Videoinhalten punkten Zoom

Das Wachstum in Deutschland fiel mit insgesamt 0,9 Prozent bei Free-TV-Sender RTL und seinem Pay-TV-Konkurrent Sky vergleichsweise schwach aus. Viel stärker stieg das Interesse in Italien, wo um 19,1 Prozent mehr Formel 1 geschaut wurde - eine Folge des Erstarkens der Ferrari-Truppe. Auch in Brasilien (+13,4 Prozent) und Großbritannien (+3,9 Prozent) gab es Zuwächse. Deutschland bleibt laut FOM jedoch zusammen mit den drei genannten Ländern einer der "vier Topmärkte".

Andere holten auf: Mit einem Zuschauerplus von 42,2 Prozent - in absoluten Zahlen immer noch auf sehr bescheidenem Niveau - war China 2017 der wichtigste Wachstumsmarkt, gefolgt von der Schweiz (+14,3 Prozent) und dem neuen Grand-Prix-Kandidaten Dänemark (+14,1 Prozent).

Der Formel-1-Boom in Mexiko hält weiter an

Statistische Raffinesse: Die genannten Werte beziehen sich wie in der Einschaltquoten-Forschung üblich auf TV-Zuschauer - also wurden Menschen, die bei zehn Rennen einschalteten, auch zehnmal gezählt. Die Betrachtung der einzelnen Personen (Fachausdruck "Unique Viewer") offenbart ein anderes Bild. So schauten 352 Millionen Menschen mindestens einmal Formel 1. Es war nach einer jahrelangen Talfahrt das erste Mal seit dem Jahre 2010, dass dieser Wert wieder anstieg.

In den 20 Topmärkten betrug der Zuwachs durchschnittlich 2,4 Prozent - am stärksten legten Mexiko (+22,6 Prozent), Italien (+16,7 Prozent) und die USA (+13,0 Prozent) zu. Anzunehmen, dass die Formel 1 in den genannten Ländern die meisten neuen Fans für sich gewann, wobei Mexiko im zweiten Jahr nach der Grand-Prix-Rückkehr seinen Aufschwung überraschend fortsetzte. Brasilien blieb mit 76 Millionen "Unique Viewers" nach absoluten Zahlen wichtigster Fernsehmarkt, verzeichnete aber ein Minus von 1,8 Prozent, was mit ausbleibenden Erfolgen einheimischer Piloten zu tun haben dürfte.


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In den sozialen Medien machten sich Maßnahmen Liberty Medias - nach jahrelanger stiefmütterlicher Behandlung unter Bernie Ecclestone - offenbar bezahlt: 11,9 Millionen Follower bei Facebook, Twitter, Instagram und YouTube (Stand: Ende 2017) werden kolportiert - ein Plus von 54,9 Prozent, das das anderer Sportveranstaltungen übersteigt. So legten die Fußball-Champions-League sowie die nordamerikanische Sportligen NFL, MLB, NBA und NHL (American Football, Baseball, Basketball und Eishockey) nur jeweils zwischen zehn und 20 Prozent zu.

Bei Facebook veröffentlichte die Formel 1 viel mehr Videos (1.600 Prozent mehr Material) und erreichte 390 Millionen Accounts. Besonders Bewegtbild-Highlights der Rennen, die in Zeitzonen außerhalb Europas stattfanden, erfreuten sich reger Beliebtheit. Auch bei Twitter waren die Videos, die 64 Millionen Klicks generierten, das Zugpferd. Die Zahl der Instagram-Follower verdoppelte sich. 126 Millionen "Unique User" (also einzelne physische Personen) und damit 7,6 Prozent mehr als 2016 nutzen die offizielle Formel-1-Webseite und die Smartphone-App.


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Formel-1-Marketingchef Sean Bratches zeigt sich "ermutigt" von den Zahlen. Er sagt: "Es war in der vergangenen Saison sehr wichtig für uns, das den Fans gebotene Erlebnis auf allen Plattformen zu verbessern." Für 2018 kündigt Bratches crossmedial "weitere tiefgreifende Veränderungen" an, die sowohl bestehende als auch völlig neue Programmpunkte umfassen sollen.

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