• 18.11.2010 11:01

  • von Lennart Schmid

Briatore: Kritik an Ferrari und dem Yas-Marina-Circuit

Flavio Briatore versteht nicht, warum es auf der Rennstrecke in Abu Dhabi keine Überholmöglichkeiten gibt: "Ein Skandal"

(Motorsport-Total.com) - Für Flavio Briatore beinhaltete der Kampf um den WM-Krone am vergangenen Sonntag eine besondere Würze, schließlich werden sowohl Fernando Alonso als auch Mark Webber von der Agentur des italienischen Geschäftsmanns gemanagt. Dass Alonso ausgerechnet aufgrund einer fehlgeleiteten Boxenstoppstrategie den Titelkampf verlor, die ausschließlich darauf ausgerechnet war, den indisponierten Webber in Schach zu halten, barg eine gewisse Ironie.

Titel-Bild zur News: Flavio Briatore (Teamchef)

Keine Überholen in der Wüste: Flavio Briatore tut es für Fernando Alonso Leid

"Am Tag nach dem Rennen ist jeder klüger", sagte Briatore gegenüber der italienischen Tageszeitung 'La Repubblica' und nahm damit die Verantwortlichen von Ferrari indirekt in Schutz. "Am Tag vor dem Rennen und während des Rennens selbst ist es am schwersten, wenn Entscheidungen trotz des Risikos eines Fehlers innerhalb von Sekunden getroffen werden müssen."

Viel entscheidender für Alonsos WM-Niederlage seien ohnehin die praktisch nicht vorhandenen Überholmöglichkeiten auf dem Yas-Marina-Circuit gewesen. "Es ist ein Skandals, dass eine entscheidende Rennstrecke kein einziges Überholmanöver gestattet", klagte Briatore. In Monaco sei das zu akzeptieren, "aber Abu Dhabi ist mitten in der Wüste, wo man ganz leicht die richtigen Geraden und Kurven hätte bauen können."

Dass Alonso seinen dritten WM-Titel nicht gewinnen konnte, tut Briatore Leid. "Er ist ein phänomenaler Fahrer, der ein brillante Saison gefahren", meinte der frühere Renault-Teamchef, der Alonso 2005 und 2006 zu dessen ersten beiden Weltmeisterschaften geführt hatte.