Boullier: Geist von Briatore entfernt

Teamchef Eric Boullier hat Renault im vergangenen Jahr umgestaltet - In Enstone erinnert nichts mehr an den Arbeitsstil von Vorgänger Flavio Briatore

(Motorsport-Total.com) - Seit Genii Capital den Renault-Sitz in Enstone übernommen hat, ist bei dem Rennstall ein neuer Stil eingezogen. Die Ära von Flavio Briatore, Pat Symonds, Bob Bell und Fernando Alonso war vorbei. In der Saison 2010 hat Renault mit Robert Kubica einige starke Leistungen vollbringen können. Nun ist Lotus mit 50 Prozent eingestiegen und ändert das Image des Teams erneut. Der Führungsstil bleibt aber gleich, denn Boullier kümmert sich auch in der kommenden Saison um das Tagesgeschäft.

Titel-Bild zur News: Eric Boullier

Eric Boullier hat mit seinem Führungsstil frischen Wind nach Enstone gebracht

Viele Angestellte in Enstone sind immer noch die gleichen, wie in den Weltmeisterjahren 2005 und 2006. Der neue Führungsstil hat sich bislang positiv bemerkbar gemacht. Speziell nach der Crashgate-Affäre im Herbst 2009 war das Image von Renault angeschlagen. Es war eine schwierige Aufgabe für Boullier, das Team wieder auf das richtige Geleis zu bringen. "Ich hatte den Geist meines Vorgängers im Kopf. Ich hab alles entfernt, was mit ihm zu tun hatte."


Fotos: Präsentation der neuen Renault-Lackierung


"Ich habe mein Büro und den Managementstil verändert", wird Boullier von der 'L'Equipe' zitiert. "Das war der einzige Weg, um alles zu löschen und es anders anzugehen. Aber nicht für mich, denn ich hatte nichts zu verlieren." Mit dem schwarz-goldenen Lotus-Renault sollen Emotionen geweckt werden. Siege sind das erklärte Ziel. "Ich möchte, dass die Leute unser Team genauso sehen, wie sie Ferrari oder McLaren betrachten."

"Ich fühle mich nun beim Team zuhause. Alles ist viel einfacher. Ich bin froh, dass ich nach einem Jahr noch dabei bin. Respekt für das Team zu gewinnen war kein einfacher Sieg. Das war meine größte Herausforderung. Hätte es nicht funktioniert, dann wäre ich zu dem zurückgekehrt, was ich am besten kann. Aber ich bin nach einem Jahr noch immer hier."