Kopecky gewinnt souverän in Kroatien

(Motorsport-Total.com) - Skoda-Werksfahrer Jan Kopecky hat den Gewinn des Rallye Europameistertitels mit dem Sieg in Kroatien gekrönt. Der Topfavorit untermauerte während der zweiten Etappe seine Vormachtstellung an der Adriaküste und holte sich seinen sechsten Saisonsieg ab. In der Meisterschaft ist der Tscheche seit dem Vortag uneinholbar in Front und zum ersten Mal Europameister. Es ist der größte Erfolg in seiner bisherigen Karriere. "Es war ein großartiges Wochenende, aber auch unsere gesamte Saison war toll", jubelt Kopecky. "Ich habe sechsmal gewonnen und bin einmal Zweiter und einmal Dritter geworden. Danke an das gesamte Team!"

© FIA ERC

Skoda-Pilot Jan Kopecky krönt seinen EM-Titel mit dem Sieg in Kroatien Zoom

Die Nachmittagsschleife der zweiten Etappe war auch klar in der Hand Kopeckys. Der 31-Jährige stellte die Bestzeiten in WP11-13 auf und hatte im Ziel 1:55,6 Minuten Vorsprung auf die Verfolger. Insgesamt stellte Kopecky neun der 14 Bestzeiten auf. Spannend ging es bis zum Schluss um den zweiten Platz zu. Der Deutsche Hermann Gassner jun. (Mitsubishi Lancer Exo X) und der Österreicher Andreas Aigner (Subaru Impreza) lieferten sich ein enges Duell, das schließlich Aigner für sich entschied.

Das Wetter spielte in der Region um die Touristenstadt Porec eine Rolle. Es sah am Samstagnachmittag nach Regen aus. Gassner glaubte, dass es trocken bleibt und nahm vier harte Slicks mit. Aigner entschied sich dagegen für weiche Reifen. WP11 "Butoniga" war nass, wodurch Gassner die entscheidende Zeit verlor. In WP12 "Buzet" und der knapp 30 Kilometer langen WP13 "Salteria" konnte der Deutsche die Zeit nicht aufholen.

Im Ziel hatte Aigner 14,2 Sekunden Vorsprung auf Gassner. Die Reifen und das Wetter hatten schließlich für die Entscheidung um Platz zwei und den Sieg im Produktionswagen-Cup gesorgt. "Es war ein sehr gutes Wochenende für uns und ein toller Kampf mit Hermann. Er war im Trockenen sehr schnell. Ich habe versucht auf den nassen Strecken zurückzuschlagen", so der Österreicher. "In zwei Wochen bin ich in Sanremo wieder dabei."

Mit diesem Klassensieg hat Aigner nun auch die Führung in der Gesamtwertung des Produktionswagen-Cups übernommen. Trotz der knappen Niederlage ist Gassner dennoch mit dem Podestplatz sehr zufrieden. "Gestern war es recht gut, heute hatten wir leider die falschen Reifen. Trotzdem haben wir um das Podium gekämpft. Das Resultat ist natürlich super." Weniger Glück hatte sein Vater, der vorzeitig nach technischen Problemen aufgeben musste.

© FIA ERC

Der Österreicher Andreas Aigner übernahm die Führung im Produktionswagen-Cup Zoom

Platz vier ging schließlich an das belgische Duo Pieter Tsjoen und Bernd Casier. Am Freitag saß Casier am Steuer des Skoda und am Samstag Tsjoen. Zudem stellten sie die Bestzeit in der abschließenden Superspecial in den Straßen von Porec auf. Fünfter wurde das südafrikanische Nachwuchstalent Henk Lategan. Er fuhr einen Skoda, der vom Baumschlager-Team eingesetzt wurde. Aleks Humar gewann mit einem Renault Clio R3 die 2WD-Wertung. Die Ladies-Trophy ging an Asja Zupanc (Mitsubishi Lancer Evo IX). Die Europameisterschaft geht mit der berühmten Rallye Sanremo vom 10. bis 12. Oktober weiter.

Endergebnis nach 14 Prüfungen (Top 5):
01. Jan Kopecky (Skoda Fabia S2000) - 2:23:11,0 Stunden
02. Andreas Aigner (Subaru Impreza R4) +1:55,6 Minuten
03. Hermann Gassner jun. (Mitsubishi Lancer Evo X-R4) +2:09,8
04. Pieter Tsjoen (Skoda Fabia S2000) +2:54,3
05. Henk Lategan (Skoda Fabia S2000) +4:04,6