Titelverteidiger Sheldon van der Linde: Durch ADAC-Änderungen nicht Favorit?

DTM-Champion Sheldon van der Linde über seine Favoritenrolle, den Einfluss von Teamkollege Rene Rast und die Herausforderung der neuen Pirelli-Reifen

(Motorsport-Total.com) - DTM-Titelverteidiger Sheldon van der Linde sieht sich selbst nicht als Topfavorit für die neue Saison, die nach der ADAC-Übernahme Ende Mai in Oschersleben beginnt. "Es gibt so viele Neuigkeiten dieses Jahr, dass man als Meister nicht viel aus dem Vorjahr übernehmen kann", sagt der 23-jährige BMW-Werksfahrer im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.

Titel-Bild zur News: Sheldon van der Linde

Sheldon van der Linde rechnet 2023 mit einer starken Konkurrenz Zoom

"Wir haben viel mehr Porsches dabei, neue Reifen, andere Regeln", verweist van der Linde auf die geänderten Vorzeichen. "Man kann eigentlich keinen Favoriten ausmachen, obwohl wir wissen, dass Teams wie Manthey oder Abt immer vorne dabei sein werden. Und hoffentlich auch Schubert."

Die Schubert-Truppe, mit der van der Linde im Vorjahr im ersten Jahr des BMW M4 GT3 überraschend DTM-Meister wurde, ist laut dem Südafrikaner aber dieses Jahr noch stärker aufgestellt.

Wieso auch der Champion von Rene Rast profitiert

Das habe unter anderem mit dem dreimaligen Champion Rene Rast zu tun, der dieses Jahr zum Team stößt und schon bei den Tests dank seiner Erfahrung mit hervorragendem Feedback auffiel. "Jeder weiß, was Rene kann. Er arbeitet extrem hart an sich selbst, ob es um den Fahrstil geht oder was auch immer", gibt van der Linde Einblicke.

"Man sieht ihn auch nach den Sessions hinter dem Laptop. Für uns als Team ist es extrem cool, ihn mit seiner Erfahrung von Audi bei uns zu haben. Er hat auch seinen Renningenieur von Audi dabei", verweist er darauf, dass Rast seinen ehemaligen Rosberg-Renningenieur Florian Rinkes an Bord geholt hat, mit dem er alle bisherigen DTM-Titel holte.

"Das ist ein bisschen mehr Know-how für das Team. Jetzt bringen wir die Ideen meiner Crew mit denen von Renes Crew zusammen - und dann sind wir als Team stärker", ist er überzeugt. "Ich glaube, unser Team ist für dieses Jahr so stark wie nie aufgestellt."

"Durch Nummer 1 alle Augen auf mich gerichtet"

Aber steht van der Linde durch den Titel im Vorjahr unter größeren Druck? "Durch die Nummer 1 sind alle Augen auf mich gerichtet", weiß er. "Ich bin die Zielscheibe, die anderen würden sie mir gerne wegklauen. Aber ich nehme das so wie jede andere Saison." (ANZEIGE: Übrigens: Ganz frisch in unserem DTM-Fanshop eingetroffen ist das Lausitzring-Siegerauto von DTM-Champion Sheldon van der Linde aus dem Vorjahr als 1:18 Modell. Hier kaufen)

Der Schubert-Pilot will sich durch seinen Sonderstatus nicht verrückt machen lassen. "Ich fange an wie im Vorjahr, da hatte ich keine Erwartungen", sagt er. "Das war für mich das Beste, weil dann kannst du von Rennen zu Rennen arbeiten. Es wird wichtig, dass wir uns nicht selbst unter Druck setzen."


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Einen großen Unterschied gibt es aber im Vergleich zum Vorjahr: Der BMW-Werksfahrer, der schon in Daytona und in Sebring im LMDh-Boliden von BMW saß, tritt neben der DTM mit dem belgischen WRT-Team auch in der GT-World-Challenge Europe und der Intercontinental GT-Challenge an.

Herausforderung Pirelli: "Habe nicht so viel Erfahrung"

"Es wird eine sehr volle Saison für mich. Ich habe insgesamt rund 23 Rennen, also viel mehr zu tun als letztes Jahr", sagt er. "Darauf freue ich mich, denn ich fahre viel im M4 GT3 mit den gleichen Reifen", will er die Erfahrungswerte auch gleich für die DTM nutzen, denn manche Konkurrenten kennen die Pirelli-Reifen aus anderen Serien deutlich besser.

Auch beim DTM-Test in Spielberg standen nach dem Wechsel von Michelin auf Pirelli die italienischen Pneus im Fokus. "Ich habe nicht so viel Erfahrung mit den Reifen und lerne immer noch jede Session was Neues", sagt van der Linde, der wegen der Überschneidung mit der Nürburgring-Langstrecken-Serie nur am Sonntag zum Einsatz kam.


Fotostrecke: 2023: Das ändert sich in der DTM unter dem ADAC

"Es ist auf jeden Fall ein Vorteil, dass das Team den Reifen durch das GT-Masters kennt. Es geht eher darum, dass ich mich als Fahrer gewöhne."

Schubert setzt auch 2023 auf Trumpfkarte Testfahrten

Insgesamt hat Schubert bislang als DTM-Vorbereitung je zwei private Testtage in Zandvoort und in Oschersleben absolviert. An beiden Tagen wurden beide Autos genutzt, in den Niederlanden saß Ersatzmann Dries Vanthoor statt Rast im Auto, der das Rennen wegen der Formel E verpassen wird.

Zudem absolvierte van der Linde Mitte Februar einen Testtag in Valencia. "Das war unser erster Eindruck vom Pirelli, aber da war es im Vergleich zu jetzt extrem heiß", erzählt er. "Es ist aber gut, bei unterschiedlichen Bedingungen getestet zu haben, um das zu vergleichen."

Wegen der neuen Reifen will das Schubert-Team auch dieses Jahr in ausgiebige Testfahrten investieren. "Es ist ja bereits aus dem Vorjahr bekannt, dass wir Fans von Testfahrten sind", grinst van der Linde. Bis zum Saisonstart ist noch ein Test in Oschersleben geplant, aber auch während der Saison möchte das Team auf den jeweiligen DTM-Strecken private Tests durchführen.

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