Teamchef und Nachwuchsarbeit: Neue HRT-Rolle für DTM-Legende Reuter

Das Haupt-Racing-Team hat Manuel Reuter als Neuzugang präsentiert: Welche Aufgabe die Rennlegende erhält und was das mit Finn Wiebelhaus zu tun hat

(Motorsport-Total.com) - Die Überraschung war groß, als DTM-Legende Manuel Reuter Mitte Januar bei der GT-Winter-Series in Portimao in Teamkleidung des Mercedes-AMG-Teams HRT in der Box stand. Jetzt hat das von Ulrich Fritz geführte Team offiziell bestätigt, dass der 62-jährige Mainzer zur am Nürburgring ansässigen Truppe stößt und beim Einstieg des Teams in die Ferrari-Challenge mit zwei Ferrari 296 Challenge als Projektleiter und Teamchef fungieren wird.

Titel-Bild zur News: Manuel Reuter

2022 war Manuel Reuter noch Sportchef bei Grasser, ehe er zu Engstler wechselte Zoom

Vor allem wird Reuter HRT aber "in den Bereichen Projektmanagement, Fahrerbetreuung und Coaching" unterstützen. Er beschäftige sich "seit vielen Jahren mit dem Thema Nachwuchs- und Talentförderung", stellt Reuter klar.

"Mein Ziel ist es, dieses Thema konsequent weiterzuentwickeln und Synergien zu nutzen, die sich für alle Beteiligten bieten. Dazu gehört auch die Erschließung neuer Geschäfts- und Tätigkeitsfelder. Ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit."

Reuter bringt Erfahrung von zahlreichen Teams

Auch DTM-Teamchef Fritz, der auch als Geschäftführer agiert, freut sich über den prominenten Neuzugang. "Mit Manuel konnten wir einen äußerst erfahrenen Mann für uns gewinnen, der uns in vielen Bereichen sicher weiterbringen und unsere Kompetenzen erheblich erweitern wird", so der Ex-DTM-Leiter von Mercedes-AMG.

Reuter hat durchaus Erfahrung in seiner Rolle: Der langjährige DTM-Pilot, der 1996 ITC-Meister wurde und 1989 sowie 1996 die 24 Stunden von Le Mans gewann, war von 2019 bis 2021 sportlicher Leiter beim damaligen Audi-Team Rutronik im ADAC GT Masters, ehe er 2022 beim Lamborghini-Team Grasser in der DTM die gleiche Funktion übernahm. Zudem zeichnete er bei den Österreichern für das Teammanagement und das Fahrer-Coaching verantwortlich.

2023 tauchte Reuter dann plötzlich beim Engstler-Team auf - und zwar als Projektmanager für den DTM-Einsatz mit dem Audi und Luca Engstler. Der Youngster hat nun bei Lamborghini und beim Grasser-Team eine neue Heimat gefunden - und Reuter schlägt nun beim Haupt-Racing-Team im Mercedes- beziehungsweise Ferrari-Lager auf.

Reuters Fokus auf ADAC GT Masters

Laut Informationen von Motorsport-Total.com wird er bei HRT aber nicht für das DTM-Projekt - und die bestätigten Piloten Luca Stolz und Arjun Maini - zuständig sein, sondern sich neben seiner Teamchef-Tätigkeit in der Ferrari-Challenge speziell um die Nachwuchsarbeit im ADAC GT Masters kümmern.

"Manuel ist bei uns öfter mal dabei und betreut hauptsächlich Finn Wiebelhaus", sagte HRT-Teamchef Ulrich Fritz vor rund zwei Wochen im Gespräch mit Motorsport-Total.com, als man noch keine weiteren Pläne bekanntgegeben habe. Reuter ist Mentor des ehemaligen Formel-4-Piloten.

Der 17-Jährige bestritt im November 2023 bei HRT den Young-Driver-Test von Mercedes-AMG und wurde dann vom Team als Partner des Südafrikaners Kwanda Mokoena, der 2023 noch mit Reuter bei Engstler war, für das ADAC GT Masters bestätigt. Zuletzt gab Wiebelhaus in der GT-Winter-Series mit Siegen in Portimao und Valencia - wo er unter anderem SSR-Lamborghini-Pilot Nicki Thiim hinter sich ließ - eine Talentprobe ab.

Wie der Kontakt zwischen Wiebelhaus und Reuter entstand? "Ich kenne seinen Vater vom Triathlon", erzählt die Rennlegende im Gespräch mit Motorsport-Total.com. Als sich die Frage stellte, wie es nach dem Formel-4-Jahr weitergeht, brachte sich Reuter mit seiner Erfahrung und seinem Wissen ein, um dem Youngster zu helfen. Jetzt sind sie beide bei HRT.