Manthey EMA nach DTM-Fehlstart im Spitzenfeld: So liefen Lausitzring-Tests

Wie sich Thomas Preining nach dem Fehlstart in die DTM-Saison bei den Lausitzring-Tests zurückmeldete, was das bedeutet und welche Topteams auf Tests verzichteten

(Motorsport-Total.com) - Kommendes Wochenende absolviert die DTM ihr zweites Saisonwochenende auf dem Lausitzring (TV-Zeiten, Livestream etc.) - und die große Frage lautet: Kann sich Porsches Meisterteam Manthey EMA nach dem Fehlstart in Oschersleben an der Spitze zurückmelden? Sieben von zehn Teams - darunter Manthey EMA - haben im Vorfeld im Zuge der Testbeschränkung die Gelegenheit zu limitierten Tests auf der welligen Strecke in der Nähe von Dresden genutzt.

Titel-Bild zur News: Thomas Preining

Kann Preining den verpatzten Saisonstart in der Lausitz vergessen machen? Zoom

Gleich beim Auftakt am 8. Mai fuhr Winward-Mercedes-Pilot Maro Engel in 1:20.173 die absolute Bestzeit. Und verfehlte um nur 0,236 Sekunden die Samstag-Pole-Zeit von Emil-Frey-Ferrari-Pilot Jack Aitken aus dem Vorjahr. Engels Bestmarke wurde am 16. und 17. Mai nicht mehr geknackt - dabei konnten sich auch die Porsche-Zeiten sehen lassen.

Der amtierende DTM-Champion Thomas Preining, der beim Auftakt in Oschersleben nicht über Platz zehn hinauskam, griff wie sein Teamkollege am Donnerstag ins Geschehen ein und wurde in 1:20.294 im Klassement aller drei Tage Zweitschnellster.

Preining-Zeit "am absoluten Limit"?

Die drittbeste Zeit der Testvorbereitungen gelang Winward-Mercedes-Pilot Lucas Auer, der am gleichen Tag wie Engel um 0,128 Sekunden langsamer war. Viertschnellster war Schubert-BMW-Pilot Rene Rast, der beim Finale (17.5.) in 1:20.554 Tages-Bestzeit fuhr.

Insgesamt hatten die Team Glück mit den Bedingungen, denn keiner der drei Testtage war verregnet. Zudem gab es kaum Unterbrechungen. Nur der böige Wind sorgte für die übliche Herausforderung auf der 3,478 Kilometer kurzen Strecke, die in der DTM seit 2023 ohne die Steilkurve Turn 1 gefahren wird.

Aber was ist Preinings Porsche-Zeit wert? Und wie kam sie zustande? "Unsere Zeit war wirklich am absoluten Limit und im Qualifying-Trimm, allerdings innerhalb der BoP von Oschersleben", stellt der Manthey-EMA-Technikverantwortliche Patrick Arkenau im Gespräch mit Motorsport-Total.com klar, dass nicht mehr gegangen wäre.

Preining fuhr Bestzeit mit ungeliebter Fahrhöhe

Sie hätte im Vorjahr am Samstag, als die Zeiten besser waren, für Startplatz zehn gereicht. Laut Angaben von Preinings Team war der "Grello" am Donnerstag-Vormittag im letzten Umlauf eines Acht-Runden-Shortruns an der Vorderachse auf eine Fahrhöhe von 101 Millimeter eingestellt.

Genau dieser um fünf Millimeter höhere Wert als 2023 wurde in Oschersleben von der Balance of Performance (BoP) verlangt und vom Team als Hauptursache für den Fehlstart ausgemacht. Preinings Teamkollege Ayhancan Güven war beim Test am gleichen Tag um 0,456 langsamer.

Generell hat man bei Manthey EMA nach der zweitbesten Zeit der drei Testtage den Eindruck, dass die Konkurrenz nicht alles gezeigt hat. Nachdem das Porsche-Team in Oschersleben von der geänderten Fahrhöhe völlig unvorbereitet getroffen worden war, nutzte man den Lausitzring-Test auch für Vergleichsfahrten, was den Bodenabstand angeht. "Das war eines der Hauptthemen", stellt Arkenau klar.

Warum das Abt-Team auf den Test verzichten musste

Auf die Lausitzring-Einstufung, die übrigens beim 911 GT3 R erneut eine Fahrhöhe von 101 Millimeter an der Vorderachse vorsieht, konnte man dabei allerdings nicht eingehen, da diese erst am Freitag bekanntgegeben wurde.

Gar nicht in der Lausitz getestet haben das Lamborghini-Topteam SSR Performance, die kleine Lamborghini-Truppe von Lokalmatador Maximilian Paul und das Audi-Team Abt. Während sich Mirko Bortolotti und Nicki Thiim bereits in Zandvoort vorbereiteten, verzichtete man bei Abt, um den R8 LMS von Kelvin van der Linde nach dem Chassis-Riss komplett neu aufzubauen.

"Wir hatten einfach keine Zeit", sagt der Südafrikaner, der sich abgesehen vom mangelnden Test gut vorbereitet fühlt. "Vielleicht hätten wir noch testen können, aber das werden wir am Freitag nach dem Freien Training sehen."

Der Einzige, der noch immer keinen seiner fünf pro DTM-Saison erlaubten limitierten Testtage absolviert hat, ist Vorjahres-Sieger Jack Aitken. Während Emil-Frey-Teamkollege Thierry Vermeulen am 8. Mai (Mittwoch) mit 147 Runden der absolute Marathonmann war, musste der Brite gleich darauf in der IMSA-Langstrecken-Serie in Laguna Seca hinters Cadillac-Lenkrad.

Gesamtergebnis der Lausitzring-Tests:
1. Maro Engel (Winward-Mercedes) 1:20.173 (117 Rd./8.5.)
2. Thomas Preining (Manthey-EMA-Porsche) 1:20.294 (113/16.5.)
3. Lucas Auer (Winward-Mercedes) 1:20.301 (91/8.5.)
4. Rene Rast (Schubert-BMW) 1:20.554 (116/17.5.)
5. Sheldon van der Linde (Schubert-BMW) 1:20.569 (127/17.5.)
6. Luca Stolz (HRT-Mercedes) 1:20.600 (107/16.5.)
7. Arjun Maini (HRT-Mercedes) 1:20.689 (63/17.5.)
8. Thierry Vermeulen (Emil-Frey-Ferrari) 1:20.740 (147/8.5.)
9. Ayhancan Güven (Manthey-EMA-Porsche) 1:20.750 (131/16.5.)
10. Marco Wittmann (Schubert-BMW) 1:20.871 (118/17.5.)
11. Christian Engelhart (Grasser-Lamborghini) 1:21.085 (86/16.5.)
12. Ben Dörr (Dörr-McLaren) 1:21.275 (92/17.5.)
13. Luca Engstler (Grasser-Lamborghini) 1:21.278 (104/16.5.)
14. Clemens Schmid (Dörr-McLaren) 1:21.485 (61/16.5.)

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