Kanada rockt den Norisring: Premierenpole für Wickens!

Robert Wickens heißt der überraschende Sieger auf dem Norisring vor Landsmann Bruno Spengler - Gary Paffett in Schlagdistanz, schwere Schlappe für "Rocky"

(Motorsport-Total.com) - Kanada jubelt im Frankenland! Robert Wickens holt auf dem Norisring seine erste Pole-Position der DTM-Karriere. Nachdem der Mercedes-Pilot Q4 in dieser Saison bereits zweimal als Vierter abhaken musste, behielt der Kanadier diesmal die Nerven und setzte sich um 59 Tausendstelsekunden vor seinem Landsmann Bruno Spengler durch. Für den BWM-Piloten lief das Qualifikationsergebnis auf dem Norisring fast optimal: Er startet aus der ersten Reihe, und sein größter Konkurrent, der Meisterschaftsführende Mike Rockenfeller (Audi), musste schon in Q1 die Segel streichen.

Titel-Bild zur News: Robert Wickens, Gary Paffett

Daumen hoch für Robert Wickens: Er freut sich über die Pole, Gary Paffett über Rang 3 Zoom

Doch die Schlagzeilen gehören am heutigen Tag Robert Wickens, der vor den 83 Runden morgen die besten Aussichten genießt. "Super, ich freue mich total", jubelt der 24-Jährige im Anschluss an die Session, denn er musste abwarten, ob Spengler ihn im letzten Moment noch abfängt, was seinem Landsmann aber knapp nicht gelang. "Ich wusste, die Runde ist gut", erzählt er über seinen Versuch. "Ich wusste aber nicht, ob es reicht. Ich hatte nur noch Schmetterlinge im Bauch."

Auch Gary Paffett (Mercedes/3.) und Edoardo Mortara (Audi/4.) können mit ihrem Einzug in Q4 zufrieden sein. Dahinter folgen Youngster Pascal Wehrlein (Mercedes/5.) sowie Andy Priaulx (BMW/6.), der endlich mal wieder ein Erfolgserlebnis einfahren konnte und in Q2 sogar die Bestzeit holte. Daniel Juncadella (Mercedes/7.), Filipe Albuquerque (Audi/8.), Mattias Ekström (Audi/9.) und Christian Vietoris (Mercedes/10.) runden die Top 10 ab. Bei einigen großen Namen waren nach dem Qualifying auf dem tückischen Stadtkurs lange Gesichter zu sehen...

Q1: Frühes Ende für "Rocky"

Doch der Reihe nach: Schon in Q1 purzelten die ersten Favoriten aus dem Rennen um die Pole-Position. Die größte Überraschung war dabei das Aus des Meisterschaftsführenden Mike Rockenfeller, der das Rennen nur von Startplatz 19 aus in Angriff nehmen wird. "Es ist frustrierend, denn ich dachte, dass es weiter nach vorne geht", so der Deutsche. "Das Auto war einfach schlecht zu fahren, da haben wir wohl die falsche Entscheidung getroffen."

Das wird wohl auch an der Tatsache deutlich, dass sein Teamkollege Miguel Molina nur auf dem 22. und letzten Startplatz steht. Doch den Kampfgeist hat Rockenfeller nach dem schlechten Ergebnis noch nicht verloren: "Es wird nicht einfach morgen, aber aufgegeben wird nicht." Ähnlich frustriert dürfte Martin Tomczyk (BMW/17.) sein. Der verkorksten Saison wird mit dem erneuten Aus in Q1 ein neues Kapitel hinzugefügt. "Ich kann es nicht erklären", schüttelt er den Kopf. "Von hinten bin ich es ja gewohnt zu starten, das soll aber nicht die Regel werden", sagt ein ratloser Tomczyk und stapft wütend davon.

Mike Rockenfeller

Mike Rockenfeller ist nach dem frühen Ausscheiden frustriert Zoom

Neben Tomczyk war die Qualifikation auch für Joey Hand (BMW/18.), Rockenfeller, Marco Werner (BMW/20.), Roberto Merhi (Mercedes/21.) und Miguel Molina (Audi/22.) gelaufen. Die Bestzeit sicherte sich übrigens ein gewisser Robert Wickens und deutete damit schon an, dass er ein ernstzunehmender Kandidat für die erste Startreihe werden sollte. Das bewies im zweiten Abschnitt überraschend auch Andy Priaulx. Der Brite setzte nach den zuvor enttäuschenden Auftritten in Q2 ein echtes Lebenszeichen.

Q2: Das Favoritensterben geht weiter

Dafür erwischte es die nächsten großen Fahrer. So zum Beispiel Jamie Green. Der Brite hatte mit Mercedes vier der fünf letzten Rennen am Norisring gewonnen, doch im Audi sollte die nächste Enttäuschung folgen: Startplatz 14. "Heute waren wir nicht schnell genug", rätselt der Brite. "Die Rundenzeiten sind so knapp, ich denke mir hat eine Zehntel gefehlt." Doch das ist in Nürnberg eben schon ein ordentliches Brett, was auch Augusto Farfus (BMW/15.) und Timo Glock (BMW/16.) zu spüren bekamen.

Eigentlich kamen die ehemaligen Formel-1-Piloten auf der schwierigen Strecke immer gut zurecht, doch für Glock kann dies heute nicht gelten, was ihn etwas verwundert: "Wir sind statt schneller immer langsamer geworden, ich weiß nicht woran das liegt", lautet die erste vage Ursachenforschung des Odenwälders. Auch für Adrien Tambay (Audi/11.), Marco Wittmann (BMW/12.) und Timo Scheider (Audi/13.) war nach Q2 Endstation.


Fotos: DTM auf dem Norisring, Samstag


In Q3 zeigte Bruno Spengler dann, wer Ambitionen nach ganz vorne hat. Der Kanadier sicherte sich für den finalen Abschnitt die beste Ausgangsposition, und zog hinter sich Wickens, Mortara und Paffett ebenfalls mit in Q4. Wie knapp es dabei zuging, zeigte zwischenzeitlich Andy Priaulx, der auf Bestzeitkurs lag und sich am Ende der Runde gerade einmal um 82 Tausendstelsekunden geschlagen geben musste - dennoch leuchtete nur die sechstbeste Zwischenzeit auf. Am Ende behielt der Brite aber diesen Platz hinter Pascal Wehrlein, der gegen Ende nicht mehr fahren durfte, weil er keine frischen Reifen mehr zur Verfügung hatte. Für Platz fünf sollte es aber reichen.

Fahrer vermeiden Blechschäden

Erwähnen muss man, dass sich die 22 DTM-Piloten heute relativ gesittet verhielten und keine nennenswerten Blechschäden zu vermelden waren. Lediglich einigen Außenspiegeln dürfte etwas Lack fehlen - aber das gehört auf dem Norisring zum guten Ton. Einzig Mattias Ekström sorgte mit einem Dreher kurz für gelbe Flaggen, was ihn aber nicht daran hinderte auf Platz neun zu fahren.

Bruno Spengler

Für Bruno Spengler ist die Ausgangsposition fast optimal Zoom

Für morgen steht ein spannendes Rennen ins Haus. 83 Mal wollen die 2,3 Kilometer des Norisrings ab 13:30 Uhr umrundet werden. Während Robert Wickens versuchen wird, das Rennen von vorne zu kontrollieren, werden Mike Rockenfeller, Martin Tomczyk, Augusto Farfus und Jamie Green von weit hinten alles geben, um noch nach vorne zu kommen - und ein Meisterschaftsduell im Vorderfeld wird zwischen Bruno Spengler und Gary Paffett ebenfalls erwartet - genau wie ein volles Haus beim vielgepriesenen Saisonhöhepunkt.

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