DTM Zandvoort 2015: Wittmann führt BMW-Dominanz an

BMW dominiert das Samstagsrennen der DTM in Zandvoort: Marco Wittmann führt einen historischen Siebenfachsieg an - Jamie Green scheidet aus

(Motorsport-Total.com) - Das Samstagsrennen der DTM in Zandvoort endete mit einem historischen Triumph von BMW. Im Ziel lagen sieben M4 auf den ersten sieben Plätzen - das gab es in der Geschichte der DTM noch nie! Den Sieg fuhr DTM-Champion Marco Wittmann (RMG-BMW) ein, der damit zum ersten Mal seit dem Nürburgring 2014 wieder auf der obersten Stufe des Siegerpodiums stand. Antonio Felix da Costa (Schnitzer-BMW) und Maxime Martin (RMG-BMW) kamen auf den Rängen zwei und drei ins Ziel (die Höhepunkte des Rennens noch einmal im Live-Ticker).

Titel-Bild zur News: Marco Wittmann, Maxime Martin

Das Samstagsrennen wurde zu einem Triumphzug für BMW Zoom

Die Grundlage für den Sieg legte Wittmann bereits am Start. Von Startposition zwei aus kam er besser weg als Polesetter Augusto Farfus (RBM-DTM) und ging auf dem Weg in die erste Kurve am Brasilianer vorbei. Auch Felix da Costa und Martin konnten vom nicht optimalen Start Farfus' profitieren und gingen an ihm vorbei. "Ich glaube der zweite Startplatz liegt mir hier einfach. Im vergangenen Jahr habe ich von Platz zwei aus nach dem Start ebenfalls die Führung übernommen, heute auch wieder", sagt Wittmann.

"Ich bin einfach besser weggekommen, hatte guten Grip und habe ihn damit ausbeschleunigt. Ich glaube, das war heute der Schlüssel zu Sieg", so der Rennsieger. Nach einer frühen und mit zehn Minuten recht langen Safety-Car-Phase, die nach einem Unfall zur Bergung des Autos von Paul di Resta (HWA-Mercedes) notwendig war, setzten sich Wittmann und Felix da Costa von ihren Verfolgern ab. Nachdem Wittmann den Vorsprung auf seinen Markenkollegen zunächst verwalten konnte, rückte ihm Felix da Costa in der Schlussphase des Rennens näher auf die Pelle.

Wittmann hält dem Druck von Felix da Costa stand

"Der Antonio hat von hinten gut Druck gemacht, hat aber auch DRS gehabt", erklärt Wittmann, der sich zwischenzeitlich am Boxenfunk aber über die Angriffe seines Verfolgers beschwerte, während Felix da Costa seinem Team versicherte: "Ich kann gewinnen." In den letzten Rennrunden stellte der Portugiese die Angriffe auf Wittmann dann - ob freiwillig oder unfreiwillig - ein und freute sich im Ziel über Platz zwei.

"Das war ein gutes Rennen für BMW und mich. Ich bin aus vielerlei Gründen glücklich", sagt Felix da Costa. "Das Team von BMW in München und alle in der Fabrik haben sehr hart gearbeitet, damit wir in dieser Saison die Wende schaffen. Hoffentlich geht es so weiter." Auch Wittmann dachte in der Stunde dieses großen Triumphes an seine Mannschaft.


Fotos: DTM in Zandvoort


"So ein grandioses Ergebnis ist für alle eine super Motivation, für die ganzen Jungs, die hinter uns stehen, für uns arbeiten und alles geben", sagt Wittmann. "Wir hatten an den ersten drei Wochenenden einen schwierigen Auftakt, daher ist es jetzt unheimlich schön, wieder auf dem Podium zu stehen, ganz oben zu stehen", so der Franke nach dem geradezu sensationellen BMW-Comeback, was in Zandvoort auch vom im Vergleich zu Mercedes und Audi geringeren Fahrzeuggewicht begünstigt wurde.

Tabellenführer Jamie Green fliegt ab

Farfus, Bruno Spengler, Timo Glock (beide MTEK-BMW) sowie Tom Blomqvist (RBM-BMW) komplettierten den Siebenfachsieg von BMW. Lediglich Martin Tomczyck konnte nicht mitfeiern, da er sein Auto in der Anfangsphase mit technischen Problemen an der Box abstellen musste. Die Top 10 komplettierten Mike Rockenfeller (Phoenix-Audi), Nico Müller (Rosberg-Audi) und Pascal Wehrlein (HWA-Mercedes).

Während BMW jubelt, mussten viele der in der Meisterschaft führenden Fahrer am Samstag in Zandvoort Rückschläge einstecken. So schrieb Tabellenführer Jamie Green (Rosberg-Audi) einen "Nuller", nachdem er auf Position sechs liegend in Kurve 9 zu weit nach außen getragen wurde und ins Kiesbett abflog. Dieser Zwischenfall sorgte für eine Premiere in der DTM, den erstmals wurde im Rennen eine Slow-Zone angewendet. Während der Bergungsmaßnahmen durften die Fahrer im zweiten Sektor nicht schneller als 80 km/h fahren, woran sich mit Ausnahme von Adrien Tambay (Abt-Audi) auch alle hielten. So ließ sich der Einsatz des Safety-Car vermeiden.

Green hatte bei seinem Fehler jedoch Glück im Unglück, denn aus den Top 8 der Meisterschaft kam nur Wehrlein in die Punkteränge. Mattias Ekström (Abt-Audi) wurde nur 13., Edoardo Mortara (Abt-Audi), Robert Wickens (HWA-Mercedes) und Miguel Molina (Abt-Audi) mussten ihre Autos abstellen.

Paffett wirft Top-5-Resultat weg

Gary Paffett (ART-Mercedes) warf einen möglichen fünften Rang kurz vor Rennende weg, als er bei einem Angriff auf Farfus zu viel riskierte. Nach einer leichten Berührung verlor Paffett in der schnellen Schievlak-Kurve die Kontrolle über sein Auto, musste einen weiten Bogen durchs Kiesbett fahren und fiel dadurch auf Rang elf zurück.

In der Meisterschaftswertung führt nach sieben Saisonrennen unverändert Green mit 81 Punkten vor Ekström (70) und Wehrlein (68). Durch seinen Sieg schob sich Wittmann auf Rang sechs (39) nach vorne. Am Sonntag geht es in Zandvoort um 11:35 Uhr mit dem zweiten Qualifying weiter, Start zum Sonntagsrennen über 60 Minuten plus eine Runde samt Pflichtboxenstopp ist um 14:10 Uhr.