DTM-Qualifying Lausitzring 2: Bortolotti holt nach Deledda-Chaos Pole

Pole für Lamborghini-Pilot Mirko Bortolotti am Sonntag auf dem Lausitzring: Er profitiert dabei vom Abbruch, den SSR-Teamkollege Deledda verursacht hatte

(Motorsport-Total.com) - Poleposition für SSR-Lamborghini-Pilot Mirko Bortolotti bei bedecktem Himmel und Regengefahr beim Sonntags-Qualifying der DTM auf dem Lausitzring: Der Italiener setzte sich mit einer Rundenzeit von 1:20.901 gegen Abt-Audi-Pilot Ricardo Feller (+0,133) auf Platz zwei und Grasser-Markenkollege Clemens Schmid (+0,143) auf Platz drei durch (hier geht's zum Ergebnis).

Titel-Bild zur News: Mirko Bortolotti

Wichtige Punkte: Mirko Bortolotti jubelt über die zweite Saison-Pole Zoom

Die Pole-Zeit war um eine Sekunde langsamer als am Vortag, was darauf zurückzuführen war, dass die Reifen bei keinem der Piloten am Ende auf Temperatur waren. Das lag daran, dass das Qualifying 5:10 Minuten vor dem Ende abgebrochen werden musste, weil sich SSR-Lamborghini-Pilot Alessio Deledda ins Kiesbett gedreht hatte.

Zu diesem Zeitpunkt kamen die Pirellis bei den meisten Fahrern gerade ins richtige Temperaturfenster, der Zeitpunkt war also denkbar ungünstig.

Bortolotti spricht von "nervenaufreibendem" Qualifying

"Es war ein sehr chaotisches Qualifying", sagt Pole-Setter Bortolotti bei 'ran.de'. "Ich glaube das komplette Feld war genau auf dem Reifenpeak, dann kam die Rote Flagge. Deswegen war das sehr nervenaufreibend. Dann hast du nur noch eine oder zwei Runden, vielleicht sogar drei, je nachdem, wie früh du aus der Box rauskommst. Das kann hier den Unterschied machen, denn jede Runde bringt was."

Mit der Ausgangslage ist Bortolotti, der am Samstag auf Platz zwei ins Ziel gekommen war, hochzufrieden: "Zweiter Startplatz war gestern nicht ideal, aber ich konnte den zweiten Platz dann mit einem guten Start verteidigen. Jetzt stehen wir auf der besseren Seite. Die ist mir lieber."

Warum Feller Platz drei lieber wäre als Platz zwei

Dass Bortolotti beim Start einen Vorteil hat, weiß auch Feller, der mit ihm in der ersten Reihe steht. "Ich will mich nicht unglücklich anhören, aber ich würde lieber von P1 oder P3 starten - vor allem hier am Lausitzring in die erste Kurve", sagt er bei 'ran.de'. "Da wird P2 schwierig auf der Außenbahn." Denn im Gegensatz zum Vorjahr, als die Ampel das Signal dafür war, wann die Piloten aufs Gas steigen dürfen, entscheidet 2023 der Pole-Setter, wann er das Rennen eröffnet.

Ein Vorteil für Schmid, der direkt hinter seinem Ex-Teamkollegen Bortolotti startet. "Ich hoffe, dass ich mich am Start an Mirko anhängen kann und wir als Erster und Zweiter in die erste Ecke einbiegen", kündigt der Österreicher bei 'ran.de' nach seinem besten Qualifying des Jahres zwei Tage nach dem 33. Geburtstag an.

Nur noch fünf Punkte Vorsprung: Preining beklagt Topspeed

Durch die drei Punkte für die Pole verkürzt Bortolotti den Rückstand in der Meisterschaft (aktualisierter Gesamtstand) von acht auf fünf Punkte, da DTM-Leader Thomas Preining mit 0,252 Sekunden Rückstand hinter Bortolottis Teamkollege Franck Perera Fünfter wurde und keine Punkte holte (ANZEIGE: Jetzt in unserem Fanshop DTM-Fanartikel für die DTM-Saison 2023 kaufen).

"Wir sind immer noch zu langsam, immerhin besser als gestern", sagt der Österreicher nach seinem Frust-Samstag und trotz der für Porsche positiven Änderung der Balance of Performance (alle Details) bei 'ran.de'. "Die Runde war eigentlich gut, und ich dachte, das reicht für ganz vorne. Aber grundsätzlich ist P5 immer ein solides Resultat."

Der Optimismus für das Rennen hält sich aber in Grenzen, da man im Porsche-Lager die mangelnde Leistung beim Herausbeschleunigen bemängelt. "Es wird schwierig zu überholen", sagt Preining. "Wir sind auf den Geraden immer noch etwas im Rückstand und haben nicht wirklich den Topspeed, um vorm Anbremsen nahe genug dran zu sein. Aber vielleicht geht was."

Titelkandidaten Engel und Sheldon van der Linde weit zurück

Bester Mercedes-AMG-Pilot wurde Luca Stolz (+0,281) auf Platz sechs, auf den Plätzen sieben und acht landeten die beiden Winward-Markenkollegen David Schumacher (+0,285) und Lucas Auer (+0,368).

Während sich die drei Piloten der Marken mit dem Stern noch achtbar aus der Affäre zogen, gab es einen bitteren Rückschlag für Landgraf-Mercedes-Pilot Maro Engel. Der Sechstplatzierte in der Meisterschaft startet nach Platz 13 beim Samstagsrennen mit 0,842 Sekunden Rückstand nur von Platz 23.

Ähnlich bitter verlief das Qualifying für Champion Sheldon van der Linde, der nach Platz fünf am Samstag nur auf dem 21. Startplatz landete. Dem Südafrikaner, der im Vorjahr auf Streckenvariante mit der Steilkurve Turn 1 noch beide Rennen gewann und der in der Meisterschaft aktuell Dritter ist, fehlten 0,712 Sekunden auf die Pole.

Für die Münchner verlief die Session generell enttäuschend, denn van der Lindes Teamkollege Rene Rast wurde als bester Pilot in einem M4 GT3 mit 0,620 Sekunden Rückstand 15.

Ferrari-Piloten rücken nach vorne

Wie es für den am Samstag noch so starken Emil-Frey-Ferrari-Pilot Jack Aitken nach seinem ersten DTM-Sieg lief? Der Brite landete direkt hinter seinem zehnplatzierten Teamkollegen Thierry Vermeulen mit 0,459 Sekunden Rückstand auf Platz elf.

Der Ferrari ist durch die BoP-Änderung am Sonntag um zehn Kilogramm schwerer, zudem kommen im Rennen bei Aitken noch 20 Kilogramm Erfolgsballast für den Samstag-Sieg ins Auto. Da Nürburgring-Sensationsmann Maximilian Paul aber in nur drei DTM-Rennen drei Verwarnungen erhielt, wird er um drei Startplätze zurückversetzt - und geht nicht von Platz neun, sondern von Platz zwölf ins Rennen (Startaufstellung).

Dadurch rücken Vermeulen und Aitken auf die Startplätze neun und zehn nach vorne. Der Start zum zehnten von 16 Saisonrennen erfolgt wie gewohnt um 13:30 Uhr (alle Infos zu den TV-Zeiten und zum Stream).