"BMW gefühlt 100 km/h schneller": So hielt sich Stolz Wittmann vom Leib

Luca Stolz und Marco Wittmann kämpfen beim DTM-Rennen in Zandvoort am Sonntag um Platz drei - Wie der AMG-Pilot den besseren BMW-Topspeed ausglich

(Motorsport-Total.com) - Gegen einen BMW M4 GT3 zu kämpfen, ist kein Zuckerschlecken. Der M4 gilt als das schnellste GT3-Auto auf den Geraden. Und so musste sich Luca Stolz strecken, denn im zweiten Stint nach dem Boxenstopp hing ihm beim DTM-Sonntagsrennen in Zandvoort Project-1-Pilot Marco Wittmann im Heck.

Titel-Bild zur News: Luca Stolz ließ Marco Wittmann keine Chance

Luca Stolz ließ Marco Wittmann keine Chance Zoom

"Gefühlt sind die auf den Geraden 100 km/h schneller", scherzt der HRT-Mercedes-AMG-Pilot nach dem Rennen. Er hatte seinen dritten Platz erfolgreich gegen die Angriffe des grünen BMW verteidigt.

Entscheidend war, wie beide Piloten bestätigen, die Überlegenheit des Mercedes-AMG GT3 aus den engen Kurven heraus. Der BMW M4 GT3 kämpft seit seinem Debüt 2022 mit zu wenig "Dampf" in der ersten Beschleunigungsphase nach einer Kurve, bevor er auf der Geraden alles wegfegt.

"Am Anfang [des zweiten Stints], als er noch viel Traktion hatte, war es schwer, gegen den BMW zu kämpfen", gibt Stolz zu. "Aber als sein Reifen nachließ, merkte ich schnell, dass ich mehr Traktion hatte. In den letzten Runden wusste ich, dass er hinter mir bleiben würde, wenn ich keinen Fehler mache."

Letztlich war Wittmann für Stolz "nie nah genug dran, um einen Angriff zu starten. Ich habe mich immer gut positioniert und dann war es relativ einfach, mich zu verteidigen".


Fotos: DTM: Rennwochenende in Zandvoort 2023, Sonntag


Wittmann bestätigt gegenüber 'ran': "Er hatte aus den langsamen Ecken heraus eine extrem starke Traktion und dementsprechend immer eine Lücke für die Geraden. Deshalb gab es keinen Weg an ihm vorbei."

Im Gegensatz zum Vortag, als er sich im Vergleich zu Sheldon van der Linde (erster Stint) und Mirko Bortolotti (zweiter Stint) deutlich schneller fühlte, sieht der zweimalige DTM-Meister die Pace des HRT-Mercedes und seines Project-1-BMWs auf gleichem Niveau.

"Wir hatten Phasen im Rennen, in denen ich schneller war und zu ihm aufgeschlossen habe, dann war er wieder schneller. Es war ein ständiger Wechsel. Wir hatten eine ziemlich ähnliche Pace", sagt er.


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"Meine Hoffnung war, dass gegen Ende des Rennens vielleicht seine Reifen in die Knie gehen. Aber letzten Endes war da nichts zu machen."

Wittmann kam ohnehin eine Runde vor Stolz an die Box. Wie schon in den ersten Rennen war der Boxenstopp von Project 1 mit 9,3 Sekunden etwas langsamer, aber immerhin fast eine Sekunde schneller als am Samstag. Stolz kam mit einer Standzeit von 7,9 Sekunden und einer Runde Offset vorbei.

"Die Boxencrew hat den Unterschied gemacht", meint auch Luca Stolz, für den das Rennen nach der doppelten Nullrunde in Oschersleben ein echter Befreiungsschlag war. Deshalb sprach er auch von einer großen Erleichterung. "Die Jungs haben Tag und Nacht gearbeitet. Das war heute alles, auch der schnelle Boxenstopp. Da haben wir einige Plätze gut gemacht."

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