Motorräder: Goncalves gewinnt - Coma halbiert den Rückstand

Während Paolo Goncalves bei der Rallye Dakar die siebte Etappe der Motorräder gewinnt, verkürzt Marc Coma den Rückstand auf Joan Barreda Bort deutlich

(Motorsport-Total.com) - Spannende Entscheidung bei der siebten Etappe der Motorradwertung der Rallye Dakar 2015. Im Ziel des 321 Kilometer langen Abschnitts von Iquique nach Uyuni waren die ersten drei Fahrer nur durch 30 Sekunden voneinander getrennt. Jubeln durfte am Ende Paolo Goncalves (Honda) der die beiden KTM-Piloten Marc Coma (+14 Sekunden) und Matthias Walkner (+30 Sekunden) hinter sich ließ.

Titel-Bild zur News: Paulo Goncalves

Paulo Goncalves feierte am Sonntag seinen ersten Tagessieg 2015 Zoom

Doch auch Vorjahressieger Coma hatte am Sonntag allen Grund zur Freude, denn seine Chancen auf eine erfolgreiche Titelverteidigung sind deutlich gestiegen. Coma machte rund sechs Minuten auf den Gesamtführenden Joan Barreda Bort (Honda) gut und halbierte damit seinen Rückstand. Zur Halbzeit der Rallye Dakar 2015 sind die beiden Spanier nun noch durch 6:28 Minuten voneinander getrennt - und Coma klar im Vorteil.

Denn Barreda Bort hatte sein Motorrad beschädigt und erreichte das Biwak mit abgebrochenem linken Teil des Lenkers. "Es passierte bei Kilometer 200", erklärt er. "Das Roadbook enthielt eine Warnung vor einer Gefahrenstelle, die aber nicht näher beschrieben war. Ich habe 100 Meter vorher zu bremsen begonnen, durch den Schlamm fing das Motorrad allerdings an zu rutschen und so traf ich das Hindernis und flog vom Motorrad."

Barreda Bort fährt einhändig ins Ziel

"Ich bin 120 Kilometer nur mit einer Hand gefahren. Mein Motorrad ist auch einmal ausgegangen, wodurch ich noch einmal vier Minuten verloren habe", so Barreda Bort. Der Schaden ist auf der Marathon-Etappe besonders tragisch, denn die Fahrer dürfen über Nacht keine Hilfe von außen in Anspruch nehmen, sondern nur alleine an ihren Maschinen arbeiten, bevor es am Sonntag dann über insgesamt 781 Kilometer von Uyuni nach Iquique zurückgeht.

Barreda Bort zeigt sich jedoch zuversichtlich, gemeinsam mit seinen Teamkollegen, die ihm bei der Reparatur helfen dürfen, eine Lösung zu finden. "Das ist keine große Sache. Wir haben ein großes Team und werden es hinbekommen."

Nach dem Ruhetag am Samstag stand am Sonntag für die Motorradfahrer Teil eins der Marathon-Etappe auf dem Programm, der von chilenischen Iquique ins bolivianische Uyuni führte. Teils harte und trockene, teils schlammige Piste und Berge mit einer Höhe von mehr als 3.600 Metern zählten zu den Herausforderungen der siebten Etappe.

Walkner meldet sich stark zurück

Dabei setzte sich mit Platz drei auch der Österreicher Walkner wieder stark in Szene, nachdem er am Freitag aufgrund technischer Probleme an seiner KTM vier Stunden und damit jede Chance auf eine Spitzenplatzierung vergeben verloren hatte. "Ich bin kurz vor dem Ziel gestürzt und habe ein paar Fehler bei der Navigation gemacht", berichtet Walkner. "Das hat mich vielleicht den Etappensieg gekostet, denn beim zweiten Checkpoint führte ich noch."

Ergebnis der siebten Etappe (Top 10):
01. Paolo Goncalves (Honda) - 3:56:00 Stunden
02. Marc Coma (KTM) +14 Sekunden
03. Matthias Walkner (KTM) +30
04. Pablo Quintanilla (KTM) +1:32 Minuten
05. Toby Price (KTM) +1:49
06. Juan Pedrero Garcia (Yamaha) +3:20
07. Alain Duclos (Sherco TVS) +3:48
08. Helder Rodrigues (Honda) +4:05
09. Stefan Svitko (KTM) +5:09
10. Riaan van Niekerk (KTM) +6:06

Gesamtwertung nach sieben Etappen (Top 10):
01. Joan Barreda Bort (Honda) - 25:40:48 Stunden
02. Marc Coma (KTM) +6:28 Minuten
03. Paolo Goncalves (Honda) +10:59
04. Pablo Quintanilla (KTM) +25:16
05. Toby Price (KTM) +29:20
06. Helder Rodrigues (Honda) +33:56
07. Stefan Svitko (KTM) +40:23
08. Ruben Faria (KTM) +40:55
09. Alain Duclos (Sherco TVS) +50:31
10. David Casteu (KTM) +1:16:52 Stunden