• 11.02.2018 17:13

  • von Stefan Wagner

BMW X2 2018 Test: Hipster BMW aller Zeiten - Aber reicht das?

Der X2 ist ein fahrender Instagram-Account - für Menschen, die nicht einkaufen gehen, sondern shoppen. Nüchtern betrachtet ist er ein unpraktischerer X1

(Motorsport-Total.com/Auto-News.de) - Ich habe schon ein bisschen nachdenken müssen. Darüber, was der neue X2 eigentlich ist. BMW hat ihn bei der offiziellen Fahrpräsentation so knallig krachig bunt und coole-junge-Leute-geil präsentiert, dass selbst die Mini-Marketingabteilung neidvoll den Hut ziehen würde. Der X2 ist ein fahrender Instagram-Account.

Titel-Bild zur News: BMW X2 2018

BMW X2 2018 Zoom

Ein Auto für Menschen, die nicht einkaufen gehen, sondern shoppen. Für Menschen, die keinen Ausflug machen, sondern den "bestroadtripever". Ganz nüchtern betrachtet, ist er allerdings ein kürzerer, flacherer, unpraktischerer X1 mit angespitztem Fahrwerk und einem Design, das die Augen ganz schön auf Trab hält.

Neue Ausstattung M Sport X

Überall passiert irgendwas an diesem Auto. Gerade bei der gülden-grauen Version, die Sie auf den Bildern sehen. Sie nennt sich M-Sport X, ist ganz neu im BMW-Ausstattungspool und soll sportliche M-Gene möglichst spektakulär mit hemdsärmeliger X-DNA verschmelzen. Sie kriegen also dicke Schürzen/Lufteinlässe/Diffusoren, gigantöse Räder und dazu einen Haufen gräulich abgesetzter Gelände-Kernigkeit.

Sollte Ihnen dieser laute Sportroader-Mix ein wenig zu trendy daherkommen, baut Ihnen BMW den X2 aber auch als normalen "M-Sport" (gleiche Draufgänger-Optik, aber alles komplett in Wagenfarbe lackiert) oder als "Basis" mit konservativerer Bespoilerung und schwarz abgesetzten Offroad-Look-Zierteilen. Der X2 ist acht Zentimeter kürzer als der X1. Außerdem hat man ihm für adäquate SUV-Coupé-Schneidigkeit das Dach um ganze sieben Zentimeter heruntergechoppt.

Er hat leicht eckige, leicht vorwärtsgewandte Kotflügel, seine riesige BMW-Niere steht auf dem Kopf und er hat ein BMW-Logo in der C-Säule wie die legendären Sportcoupés aus den 70ern. Das Problem: Irgendwie will er alles auf einmal sein - Sportler, SUV, urbaner Rebell - und übernimmt sich damit optisch ein wenig. Er sieht unglaublich bullig und gedrungen aus (gerade in der Seitenansicht) aber eben auch ein wenig anstrengend.

Die Motoren

Und jetzt endlich Schluß mit der persönlichen Designkritik. Lassen Sie uns lieber über Motoren reden: Natürlich kriegt auch der X2 die soeben aufwendig gelifteten Drei- und Vierzylinder aus dem "Fronttriebler"-Konzernregal. Zum Marktstart im März 2018 gibt es den sDrive20i-Benziner mit 192 PS und Siebengang-Doppelkupplung sowie die beiden großen Allrad-Diesel xDrive20d (190 PS) und xDrive25d (231 PS) mit Achtgang-Automatik. Etwas später folgen die Allradversion des 20i, der dreizylindrige Benziner sDrive18i mit 140 PS sowie der 150-PS-Basis-Diesel 18d mit Front- oder Allradantrieb. Alles, was eine 18 vorne hat, kommt serienmäßig mit Sechsgang-Handschalter.

Nicht das erwartete Agilitätswunder

Zum Fahrtermin machte es BMW der schreibenden Zunft extrem leicht. Man schickte den X2 in exakt einer (!) Konfiguration. Einer Konfiguration mit dem absurd x-igen Namen X2 xDrive20d M-Sport X. Dieses Auto hat mehr X im Namen als ein durchschnittliches Bahnhofskino. Viel verblüffender aber: Auch im Lifestyle-affinen Kompakt-Crossover-Segment mit seinem großen Privatkundenanteil und trotz der aktuellen Diesel-Thematik sieht BMW den mittleren Selbstzünder nach wie vor als Stückzahlen-König. Umwelttechnisch haben die Münchner ihre Hausaufgaben auf jeden Fall erledigt.

Der Zweiliter-Diesel verfügt jetzt über Biturbo-Aufladung (spart ein wenig im Zyklus und ermöglicht eine bessere Abgasnachbehandlung), einen Partikelfilter, einen Nox-Speicherkat, ein SCR-System sowie einen 12,5 Liter großen Ad-Blue-Tank. Der Normverbrauch beträgt ... weiterlesen bei Motor1 Deutschland: FIAT Tipo 2018 S-Design im Test inkl. Preis, Wertung und Datenblatt

Zur Bildergalerie (27 Bilder) auf Motor1 Deutschland

Neueste Kommentare