DeltaWing wird Erwartungen mehr als gerecht

Trotz Problemen ist der Nissan DeltaWing in Le Mans schneller als erwartet - Michael Krumm erklärt, wie er die LMP2-Teams ohne Überholmanöver übertrumpfen will

(Motorsport-Total.com) - Der Auftritt des Nissan-DeltaWing-Boliden bei den 24 Stunden von Le Mans wird von manchen kritisch beäugt. Das Auto, das von seiner Form her an eine Rakete erinnert, ist so unkonventionell, dass sich viele kaum vorstellen können, wie es mit der schmalen vorderen Spur um die Ecken kommen soll. Nach dem Vortest bewies aber auch der erste Testtag, dass der Nissan DeltaWing, der in kein Le-Mans-Reglement passt und daher außerhalb der Wertung startet, absolut konkurrenzfähig ist.

Titel-Bild zur News: Satoshi Motoyama, Michael Krumm, Marino Franchitti

Der DeltaWing überrascht in Le Mans bisher mit guten Rundenzeiten

Im ersten Qualifying wurde das Auto Opfer eines Zwischenfalls - beim Räubern über die Randsteine wurde von Pilot Michael Krumm der Feuerlöscher aktiviert, was den Boliden lahmlegte - und konnte somit nicht das gesamte Potenzial ausschöpfen, dennoch reichte es in nur drei Runden für eine Bestmarke von 3:42,612 Minuten. Damit reihte sich der DeltaWing bei einem Feld von 56 Autos auf Rang 26 ein - auf die absolute Bestzeit fehlten 17,159 Sekunden.

DeltaWing ganz klar auf LMP2-Niveau

Ursprünglich hatte man es sich zum Ziel gesetzt, auf dem Niveau der LMP2-Klasse zu fahren - verglichen mit dem LMP2-Bestzeithalter, dem Oreca-Nissan von Le-Mans-Routinier Christophe Tinseau, zog man sich mit einem Rückstand von rund 3,4 Sekunden sehr achtbar aus der Affäre. Der ACO hatte von den Projektverantwortlichen Zeiten um 3:45 Minuten gefordert. Beim Vortest erreichte Satoshi Motoyama mit dem DeltaWing eine Bestzeit von 3:47,980 Minuten.

Mit dieser Verbesserung hatte Krumm gerechnet, der gegenüber 'Autosport' klarstellt: "Wir wollen schneller sein als beim Vortest. Das ist möglich. Beim Test gab es ein paar Defekte, weil uns die Zeit ausgegangen ist, jetzt wollen wir den Leuten zeigen, wie schnell das Auto ist."

Der Deutsche glaubt, dass das Auto sogar noch mehr Potenzial hätte, doch Probleme mit dem Getriebe und dem Differenzial, die auch während des Freien Trainings wieder auftauchten, zwingen die Truppe, auf Zuverlässigkeit zu setzen. "Eigentlich hätten wir das Potenzial, unter 3:40 Minuten zu kommen", glaubt Krumm.

Mit niedrigem Verbrauch klar im Vorteil?

Gespannt darf man aus Sicht von DeltaWing aber vor allem auf das Rennen sein. Denn der Bolide hat im Vergleich zu den LMP2-Boliden einen sehr niedrigen Benzinverbrauch - das Auto hat wegen der fehlenden Flügel einen deutlich geringeren Luftwiderstand und kommt daher mit einem leistungsschwächeren Aggregat aus, weil man den Abtrieb über den Unterboden aufbaut.

Und obwohl man außer Konkurrenz antritt, hat man im DeltaWing-Lager Blut geleckt. "Wir scheinen auf dem Zeitenmonitor auf, und das ist eine gute Motivation, denn man will immer weiter nach oben kommen", bestätigt Krumm, der sein Team aufgrund des geringen Verbrauchs und somit weniger Stopps strategisch im Vorteil sieht: "Wir können unseren Konkurrenten folgen, und wenn sie an die Boxen kommen, dann liegen wir vor ihnen. Wir können gegen sie fahren ohne sie blockieren zu müssen. Wir werden ihnen bei den Kämpfen nie im Weg herumstehen oder sie einbremsen. Wenn sie auftauchen, dann lassen wir sie vorbei."

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